Ortseingangsschild Haverkamp

Die Haverkamp-Siedlung in Bismarck wurde in den Jahren 1882-1890 für Bergleute der Zeche Unser Fritz in Herne gebaut. Ein Gelände in größerer Nahe zu Schacht 1 der Zeche wäre überschwemmungsgefährdet gewesen, da der Hüller Bach damals noch östlich angrenzend vorbeifloss.

In solchen Siedlungen brachten die Zechen ihre Stammbelegung unter; bei Konflikten oder Annahme anderer Arbeit musste ausgezogen werden. Die „Gewerkschaft Unser Fritz“ war 1871 unter wesentlicher Mitwirkung von Friedrich Grillo entstanden. (Als Gewerken wurden die Anteilseigner eines Bergwerkes bezeichnet.) Schacht 1 hatte 1873 - 1874 die Förderung aufgenommen. Unser Fritz und Zeche Consolidation wurden 1878-81 zusammengelegt um untertage eine ausreichende „Bewetterung“ zu erreichen. 1880 hatte Unser Fritz 468 Beschäftigte.

Die Siedlung bestand ursprünglich aus 32 Gebäuden. Bis auf die Reihe Haverkampstraße 2-18 besaßen die Häuser anfangs jeweils vier Wohnungen mit getrennten Eingängen. Es fanden drei Haus-Typen Verwendung: eineinhalbgeschossige Vierspännerhäuser mit heruntergezogenem Dach, zweieinhalbgeschossige Gebäude mit seitlichem Eingang und schmale Doppelhäuser. Das Mauerwerk zeigte ursprünglich außen die unverputzten „Zechenziegel“; die Innenwände waren oft aus Fachwerk. Als letzte Baumaßnahme wurde 1907-1908 von der Zeche das Gebäude Haverkampstraße 26 als Kleinkinderschule gebaut und dann der Evangelischen Kirchengemeinde Bismarck zur Nutzung übergeben. Nach dem Besitzübergang an die Mieter in den späten 1970er Jahren fanden an den Häusern umfangreiche An- und Umbauten statt, die das Bild der Siedlung teilweise stark veränderten.

Lagekarte

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