Heinz Klein

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Heinz Klein
Heinz Klein auf einer Zeichnung im ehemaligen Glückauf-Keller

Heinz Klein (* 7. Oktober 1906 in Recklinghausen; † 1. August 1975 in Gelsenkirchen) war ein deutscher Buchbinder.

Leben und Wirken

Klein, 1906 in Recklinghausen als Sohn des Organisten und Chorleiters Peter Anton Klein geboren, legte mit 16 Jahren in Buer seine Gesellenprüfung als Buchbinder mit "sehr gut" ab. Zwischen 1923 und 1928 war er als Geselle in Europa auf Wanderschaft.

Er war Schüler von Rudolf Koch und studierte später an der Kunstgewerbeschule Berlin bei Paul Kersten und anschließend an der Berliner Kunsthochschule bei Professor Gurbat. 1931 bestand er seine handwerkliche Meisterprüfung. 1932 erhielt er für den Einband von Goethes Faust den französischen Staatspreis.

Sehr bald waren die Arbeiten Kleins In Fachkreisen geschätzt, und man bedachte ihn mit vielen ehrenvollen Aufträgen. Im laufe der Jahre schuf er gediegene, formschöne Urkunden und Einbände für repräsentative Gelegenheiten. Er verarbeitete für seine Bucheinbände nicht nur Leinen und Leder, sondern ganz ungewöhnliche Materialien wie Stroh, Holz, Fischhäute und Blätter verschiedenster Art.

Er erhielt Aufträge nicht nur aus dem westdeutschen Raum, sondern aus vielen europäischen Ländern, und die Bundesregierung vergab Aufträge für wertvoll gebundene Urkunden, die für ausländiche Staatsoberhäupter bestimmt waren. Drei Arbeiten schuf er für die Päpste Johannes XXIII. und Paul VI., unter anderem eine Bibel mit ziseliertem Goldschnitt, die am Vorder-, Kopf- und Fußschnitt über 200 Kreuze in Gold und Rot trägt.

52 Städte ließen ihre Goldenen Bücher von ihm anfertigen, so auch die Stadt Gelsenkirchen. Auch das 85 Pfund schwere, nach der Flucht gerettete Goldene Buch der Patenstadt Allenstein wurde von ihm neu gefaßt und gebunden.

Heinz Klein lebte und arbeitete von 1936 bis 1975 in der Künstlersiedlung Halfmannshof. 1954 wurde er Obermeister der Buchbinderinnung Buer. Seit 1973 war er erster Vorsitzender der Künstlersiedlung.

Weblinks

Quellen