Hermann Erlhoff

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Hermann-Josef Erlhoff (* 22. Dezember 1944 in Gelsenkirchen-Erle, † 17. Februar 2022 in Marl[1]) war ein deutscher Fußballspieler und Trainer.

Hermann Erlhoff 1969

Karriere

Hermann Erlhoffs Heimatverein war der SuS Bertlich, bei dem er als Zehnjähriger begann und nach der Jugend noch in der Kreis- und Bezirksklassen-Mannschaft bei den Herren spielte. Anschließend war der gelernte Maschinenschlosser ab 1964 gemeinsam mit Hans-Jürgen Wittkamp bei der SpVgg Herten in der Verbandsliga aktiv. 1966 absolvierte er ein Probetraining beim FC Schalke 04, wechselte jedoch nach einer langwierigen Verletzung zunächst zum TSV Marl-Hüls in die Fußball-Regionalliga. Ein Jahr danach wurden Trainer Fritz Langner und der damalige Vorsitzende Fritz Szepan aber erneut auf Erlhoff aufmerksam. In einem Freundschaftsspiel zwischen Schalke und dem TSV Marl-Hüls hatte er einen bleibenden Eindruck hinterlassen und sich für höhere Aufgaben empfohlen.

Sein erstes Bundesligaspiel machte der zu dieser Zeit im Mittelfeld agierende Erlhoff am 19. August 1967 in der Glückauf-Kampfbahn. Er wurde nach einer guten halben Stunde für den verletzten Heinz Pliska eingewechselt; Sein Gegenspieler war Günter Netzer. In der 89. Minute lieferte er Friedel Rausch die Vorlage für das Tor zum 3:4-Endstand. Für Erlhoff war jene Begegnung gegen die Fohlen die erste von insgesamt 75 Partien im königsblauen Trikot in der Bundesliga, in denen ihm insgesamt acht Tore gelangen. Hinzu kommen sieben Auftritte im DFB-Pokal und fünf Spiele im Europapokal der Pokalsieger. [2] Unter Trainer Günther Brocker avancierte er zum Stammspieler. Nachdem Günter Brocker seinen Stuhl hatte räumen müssen, kam Rudi Gutendorf als Trainer, mit dem die „Blauen“ 1969 das DFB-Pokalfinale und im folgenden Jahr das Halbfinale im Europapokal erreichten. Nach drei Spielzeiten in Blau und Weiß wechselte Erlhoff 1970 vom Schalker Markt an die Essener Hafenstraße. „Rudi Gutendorf war damals Trainer. Er mochte keine groß gewachsenen Spieler, wie ich einer war“, erinnerte sich Erlhoff einst. Später habe Gutendorf allerdings zugegeben, dass es ein Fehler gewesen sei, ihn ziehen zu lassen.

Nunmehr vornehmlich in der Abwehr eingesetzt wurde er auch hier Stammspieler, musste allerdings nach der Saison 1970/71 in die Regionalliga absteigen. Zwei Jahre später gelang ihm mit dem Team der Wiederaufstieg, und er spielte noch weitere zwei Jahre in der höchsten Spielklasse. In der Saison 1975/76 kam er nur noch zu einem Einsatz; in seinem letzten Bundesligaspiel am 13. März 1976, einem 0:5 beim 1. FC Kaiserslautern, wechselte Trainer Ivica Horvat ihn in der 80. Minute für Hartmut Huhse ein. Für die Essener bestritt er 87 Spiele in der Bundesliga, in denen er sieben Tore erzielte.

Hermann Erlhoff (rechts) mit Friedhelm Wessel 2012

Trainer

Bei Rot-Weiss Essen war er zunächst Co-Trainer und löste am 27. September 1976 Ivica Horvat ab. Erlhoffs Mannschaft konnte aber den Abstieg aus der Bundesliga 1977 nicht verhindern. Er blieb zunächst auch in der Zweiten Liga Trainer der Rot-Weißen, wurde jedoch im Januar nach einem 3:3-Unentschieden beim Lokalrivalen Schwarz-Weiß Essen, mit dem das Team von einem Aufstiegsplatz abrutschte, abgelöst.

Erlhoff war anschließend als Trainer unter anderem beim SV Holzwickede, bei der SpVgg Erkenschwick und in den 1990er Jahren mehrere Jahre beim VfB Hüls tätig.

In der Saison 2000/2001 coachte er den Frauenfußballbundesligisten FFC Flaesheim-Hillen, belegte in der Meisterschaft den 5. Platz und zog ins Pokalendspiel in Berlin ein, wo das Team gegen den 1. FFC Frankfurt mit 2:1 verlor.

Hermann Erlhoff spielte bei den "Ruhr-Kickern" und gehörte dann lange Jahre auch der Traditionsmannschaft des FC Schalke 04 an.

Trivia

Hermann Erlhoffs Vater, Hermann senior, war gebürtiger Hasseler und spielte lange Zeit als Torwart bei Arminia Hassel.

Anmerkung

Über den Geburtsort von Erlhoff gibt es unterschiedliche Angaben. Auf der Homepage des FC Schalke 04 wird Gelsenkirchen angegeben [3]. In den Datenbanken Tranfermarkt.de und Weltfußball.de wird Herten angegeben. In einem Interview, das Hermann Erlhoff mit dem Magazin RevierSport im Januar 2015 führte, wird Marl als Geburtsort genannt[4]. Nach seinen eigenen Aussagen wurde er in Erle geboren [5] (so auch im Porträt im Schalker Kreisel Nr. 7-1977/78 vom 4. Februar 1978).

Weblinks

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Einzelnachweise