Hiannick Kamba
Hiannick Kamba | ||
Spielerinformationen | ||
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Geburtstag | 30. Juli 1986 | |
Geburtsort | im Kongo | |
Position | Verteidiger | |
Vereine in der Jugend | ||
-1999 1999-2005 |
TGD Essen-West FC Schalke 04 | |
Vereine als Aktiver | ||
Jahre | Verein | Spiele (Tore)1 |
2005–2007 2008 2008 2010 2011 2012 2013 2015 2015 |
FC Schalke 04 II Germania Gladbeck SV Zweckel SG Borken FC Recklinghausen VfB Hüls SV Vestia Distel YEG Hassel 1993 VfB Hüls |
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1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.
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Hiannick Kamba (* 30. Juli 1986 im Kongo) ist ein ehemaliger kongolesischer Fußballspieler.
Leben
Hiannick Kamba floh 1996 mit seinen Eltern aus dem Kongo und ließ sich im Ruhrgebiet in Essen nieder. Als seine Eltern im Sommer 2005 zur Essener Ausländerbehörde gingen, um ihre Duldung zu verlängern, wurden sie in Abschiebehaft genommen und wurden in den Kongo ausgeflogen, in dem zu der Zeit bürgerkriegsähnlichen Zustände herschten. Am 15. Juli 2005 sollte Hiannick ebenfalls abgeschoben werden.
Kamba spielte zu diesem Zeitpunkt seit 1999 für den FC Schalke 04 und besuchte die 11. Klasse der Gelsenkirchener Gesamtschule Berger Feld, die seit Jahren ein Kooperationsprojekt zur Ausbildung von Talenten mit dem Verein unterhält. Das Problem war, das Volljährige Nicht-EU-Bürger als Fußballer nur eine Aufenthaltsgenehmigung erhalten, wenn sie in Liga 1 oder 2 spielen.
Der Rektor der Schule, Georg Altenkamp, und seine Schülerschaft wollten Kamba nicht so einfach aufgeben, und schalteten eine Anwältin und die Härtefallkommission ein. 1600 Schüler und Lehrer trafen sich zu einer Vollversammlung, um über das unsichere Kongo zu informieren und das deutsche Asylrecht zu kritisieren.
Um den Grundstock für Kambas Unterhalt bis zum seinem Abitur 2007 zu legen, organisierte die Schule eine Spendenaktion. Rektor Altenkamp konnte Kamba dazu überreden, seinen Fall mit Hilfe von Kampagnen und den Medien zu einer öffentlichen Debatte zu machen. Letztendlich lenkte Schalke ein und bot dem 18jährigen einen Vertrag als Nicht-Amateur ohne Lizenz an. Daraufhin erhielt Kamba das Bleiberecht und später er arbeitete er als Chemikant bei Evonik.
Im Jahr 2016 wurde gemeldet, Hiannick Kamba sei am 9. Januar 2016 bei einem Verkehrsunfall im Kongo ums Leben gekommen. Jedoch meldete sich Kamba 2018 bei der deutschen Botschaft in Kinshasa und gab an, sein Tod sei durch seine Ehefrau vorgetäuscht worden, um eine Lebensversicherung um die Versicherungssumme zu betrügen.[1] Er soll sich seit 2019 wieder in Deutschland aufhalten.
Laufbahn
Hiannick Kamba spielte ab 1999 in der Jugend-Abteilung des FC Schalke 04 in einem Team zusammen mit Manuel Neuer und Tim Hoogland. 2005 gewann er mit der Mannschaft im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark in Berlin unter seinem Trainer Norbert Elgert den DFB-Junioren-Vereinspokal. Anschließend spielte er bis 2007 für die 2. Mannschaft der Königsblauen, deren Trainer zu dieser Zeit Mike Büskens war. Insgesamt bestritt Kamba 68 Spiele für die Schalker wobei der rechte Außenverteidiger ein Tor erzielte. Anschließend verließ er den Verein in Richtung Gladbeck. Bis zu seinem Tod spielte er bei verschiedenen Vereinen im Ruhrgebiet.
2015 war er in einer Austellung im LWL-Industriemuseum der Zeche Hannover vertreten. Die Austellung "Von Kuzorra bis Özil" beleuchtete die Geschichte und den Alltag von Fußball und Migration im Revier.
Vereine
- bis 1999 TGD Essen-West (Jugend)
- 1999 bis 2005 Schalke 04 Jugend
- 2005 bis 2007 FC Schalke 04 II
- 2008 Germania Gladbeck
- 2008 SV Zweckel
- 2010 SG Borken
- 2011 FC Recklinghausen
- 2012 VfB Hüls
- 2013 SV Vestia Distel
- 2015 YEG Hassel 1993
- 2015 VfB Hüls
Weblinks
- in der Datenbank von transfermarkt.de
- Fußball.de: Hiannick Kamba: Aus dem Kongo zu Manuel Neuer
- Reviersport: Große Trauer um Hiannick Kamba
- VfB Hüls: Nachruf für Hiannick Kamba
- taz.de: Gegen die Abschiebung spielen
Einzelnachweise
Personendaten | |
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NAME | Kamba, Hiannick |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fußballspieler |
GEBURTSDATUM | 30.07.1986 |
GEBURTSORT | Kongo |