Josef Holte

Aus Gelsenkirchener Geschichten Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Josef Holte (* 28. März 1912 in Gelsenkirchen; † 20. August 1944 bei Livarot, Normandie) war ein deutscher Unteroffizier der Waffen-SS, zuletzt im Range eines SS-Oberscharführers und Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes.

Leben und Zweiter Weltkrieg

Holte besuchte bis zu seinem 14. Lebensjahr die katholische Volksschule in Gelsenkirchen und ging anschließend für zwei Jahre in die Landwirtschaft. Anschließend war er bis 1933 Milchfuhrmann in Kleve. Am 1. März 1933 trat Holte dann der Allgemeinen SS in Kleve bei, ging aber wieder nach Gelsenkirchen zurück und war dort bis zum 3. Januar 1940 als Tiefbauarbeiter in einer Tiefbaufirma tätig. Er wohnte zu dieser Zeit in der Wilhelminenstraße 79 in Schalke.[1]

Am 4. Januar erfolgte sein Dienstantritt bei der 2. Kompanie des SS-Pionier-Ersatz-Bataillons in Dresden. In dieser Einheit erlebte Holte auch den Westfeldzug. Im Vorfeld der anlaufenden Operation Barbarossa erfolgte im Juni 1941 Holtes Versetzung zur SS-Division Totenkopf, wo er in einem Pionier-Bataillon eingesetzt wurde. Bis Februar 1942 war er ununterbrochen an der Ostfront eingesetzt, bis er am 9. Februar 1942 bei den Gefechten in Staraja Russa verwundet wurde. Seine Verwundung zog eine neunwöchige Genesungsphase nach sich, die er im Lazarett in Rinteln verbrachte. Anschließend wurde er wieder als Pionier zum Ersatz-Bataillon nach Dresden versetzt, wo er als Ausbilder fungierte. Diese Funktion übte er bis 1943 aus. Mit Eröffnung der zweiten Front durch die Alliierten in der Normandie im Juni 1944, erfolgte Holtes Versetzung zur 9. SS-Panzer-Division „Hohenstaufen“, wo er Zugführer der 2. Kompanie wurde.

Tod und Ritterkreuzverleihung

Anfang August 1944 war die Hohenstaufen in schwere Gefechte verwickelt, so auch bei L’Aigle und Livarot. Im Laufe dieser Kampfhandlungen ist Holte dann am 20. August 1944 tödlich verwundet worden. Nur drei Tage nach seinem Tod ging der Vorschlag zur Ritterkreuz-Verleihung beim Heerespersonalamt mit folgender Begründung ein:

„Durch selbstständigen Entschluss und persönliches Eingreifen des SS-Oberscharführers Holte wurde am 16.8.1944 ostwärts Laigle eine starke feindliche Kräftegruppe über Straße Laigle-Verneuil unter Einsatz von Panthern von ‚Hohenstaufen‘ mit derartigen Feindverlusten zurückgeworfen werden, daß Feind seine Angriffe am 17.8. nicht wiederholte. Dadurch Zeitgewinn bis Eintreffen stärkerer Kräfte für Aufbau der Verteidigungslinie Laigle-Verneuil.“

Generalkommando LXXXI. Armee-Korps, IIa.

Am 27. August 1944 wurde Holte dann postum mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.[2]

Beförderungen

  • SS-Sturmmann (1. Juni 1940)
  • SS-Rottenführer (Juli 1941)
  • SS-Unterscharführer (1. Januar 1942)
  • SS-Oberscharführer (unbekannt)

Auszeichnungen

  • Eisernes Kreuz (1939) II. und I. Klasse am 10. Juli 1941 und 30. November 1944
  • Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz
  • Medaille Winterschlacht im Osten 1941/42
  • Allgemeines Sturmabzeichen
  • Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 27. August 1944 (postum) [3]

Literatur

  • Die Ritterkreuzträger der Deutschen Wehrmacht 1939-1945 Panzertruppe Bd 2: F-H, S.336-338.

Einzelnachweise

  1. Adressbuch Gelsenkirchen 1939
  2. Die Ritterkreuzträger der Deutschen Wehrmacht 1939-1945 Panzertruppe Bd 2: F-H, Seiten 342, 343.
  3. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 402.