Kreuzkirche: Unterschied zwischen den Versionen

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Als 1882 die alte [[Friedenskirche]] am [[Schalker Markt]] eingeweiht worden war, stellte sich schon bald heraus, dass diese Kirche für die im Zuge der Industrialisierung schnell wachsende Gemeinde nicht mehr ausreichte. Um die vielen Gemeindemitglieder gottesdienstlich und seelsorgerlich zu versorgen, wurde der Bau einer zweiten Kirche im westlichen Teil Schalkes (heute: Feldmark) notwendig.
 
Als 1882 die alte [[Friedenskirche]] am [[Schalker Markt]] eingeweiht worden war, stellte sich schon bald heraus, dass diese Kirche für die im Zuge der Industrialisierung schnell wachsende Gemeinde nicht mehr ausreichte. Um die vielen Gemeindemitglieder gottesdienstlich und seelsorgerlich zu versorgen, wurde der Bau einer zweiten Kirche im westlichen Teil Schalkes (heute: Feldmark) notwendig.
Im Jahre 1899 kaufte die Kirchengemeinde ein 3000qm großes Baugelände vom Landwirt Stratmann. Nach Plänen des Architekten Friedrich Graeber aus Meiderich wurde dann von 1904 bis 1906 eine Kirche erbaut.
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Im Jahre 1899 kaufte die Kirchengemeinde ein 3000qm großes Baugelände vom Landwirt Stratmann.
Daneben befand sich das alte Pastorat, das im wesentlichen bis heute erhalten ist. Fast vierzig Jahre hat die Kreuzkirche der Gemeinde als Gotteshaus gedient. Am 5. März 1945 wurde die Kirche bei einem Bombenangriff zerstört, lediglich der Turm blieb stehen. Eine der Glocken der alten Kreuzkirche steht heute als Mahnmal neben dem Sakristeieingang. Auch die bunten bleiverglasten Bildfenster im Seitenschiff der Kreuzkirche erinnern an die Opfer des Krieges, der Flucht und der Vertreibung.
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[[Datei:Kreuzkirche Schalke 1906.jpg|mini|hochkant|Aufnahme kurz nach dem Bau]]
Nach dem Krieg entstand der Wunsch nach dem Wiederaufbau der Kirche. 1954 konnte die neue Kreuzkirche eingeweiht werden. Der Innenraum der als Predigtkirche angelegten Kreuzkirche besticht durch seine klare Linienführung. Altar, Kanzel und Taufbecken aus sauerländischem Marmor passen sich stilecht, in eingehaltenen Maßverhältnissen, dieser an. Eindrucksvoll das freischwebende Kreuz, das von hinten Licht empfängt und eine besondere Wirkung ausstrahlt. An der Wand der Kanzelseite finden sich heute fünf großformatige Gemälde von Grit und Harry Weisberg, der von 1955-1971 Pfarrer der Kreuzkirche war.
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Nach Plänen des Architekten Friedrich Graeber aus Meiderich wurde dann von 1904 bis 1906 eine Kirche erbaut. Der Architekt konzipierte eine reich gegliederte neugotische Hallenkirche aus Backstein mit eingezogenem, polygonalem Altarraum, zwei polygonal schließenden Querhausarmen, einem hohen, schlanken Glockenturm über dem Portal und einem Vierungs-Dachreiter.
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Daneben befand sich das alte Pastorat, das im wesentlichen bis heute erhalten ist. Fast vierzig Jahre hat die Kreuzkirche der Gemeinde als Gotteshaus gedient. Am 5. März 1945 wurde die Kirche bei einem Bombenangriff zerstört. Vom Turm blieben jedoch große Teile erhalten; er wurde im Zuge des Wiederaufbaus restauriert. Anstelle des neugotischen Langhauses wurde bis 1954 eine schmucklose Backstein-Halle mit gotisierenden Strebepfeilern gebaut.
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Der Innenraum der als Predigtkirche angelegten Kreuzkirche besticht durch seine klare Linienführung und ist von mehrkantigen Pfeilern in drei Schiffe gegliedert, das Mittelschiff von einer flachen Netzkonstruktion überwölbt. Von den Querhausarmen wurde nur der nördliche erneuert. Die Altarwand ist flach.
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Altar, Kanzel und Taufbecken aus sauerländischem Marmor passen sich stilecht, in eingehaltenen Maßverhältnissen, dieser an. Eindrucksvoll das freischwebende Kreuz, das von hinten Licht empfängt und eine besondere Wirkung ausstrahlt. An der Wand der Kanzelseite finden sich heute fünf großformatige Gemälde von Grit und Harry Weisberg, der von 1955-1971 Pfarrer der Kreuzkirche war.
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Eine der Glocken der alten Kreuzkirche steht heute als Mahnmal neben dem Sakristeieingang. Auch die bunten bleiverglasten Bildfenster im Seitenschiff, entworfen von Karl Hellwig,erinnern an die Opfer des Krieges, der Flucht und der Vertreibung.
  
 
== Quelle und Weblink ==
 
== Quelle und Weblink ==

Version vom 27. Mai 2022, 20:24 Uhr

Kreuzkirche

Die evangelische Kreuzkirche befindet sich im Ortsteil Feldmark, an der Pothmannstraße - Ecke Hans-Böckler-Allee.

Geschichte

Als 1882 die alte Friedenskirche am Schalker Markt eingeweiht worden war, stellte sich schon bald heraus, dass diese Kirche für die im Zuge der Industrialisierung schnell wachsende Gemeinde nicht mehr ausreichte. Um die vielen Gemeindemitglieder gottesdienstlich und seelsorgerlich zu versorgen, wurde der Bau einer zweiten Kirche im westlichen Teil Schalkes (heute: Feldmark) notwendig. Im Jahre 1899 kaufte die Kirchengemeinde ein 3000qm großes Baugelände vom Landwirt Stratmann.

Aufnahme kurz nach dem Bau

Nach Plänen des Architekten Friedrich Graeber aus Meiderich wurde dann von 1904 bis 1906 eine Kirche erbaut. Der Architekt konzipierte eine reich gegliederte neugotische Hallenkirche aus Backstein mit eingezogenem, polygonalem Altarraum, zwei polygonal schließenden Querhausarmen, einem hohen, schlanken Glockenturm über dem Portal und einem Vierungs-Dachreiter.

Daneben befand sich das alte Pastorat, das im wesentlichen bis heute erhalten ist. Fast vierzig Jahre hat die Kreuzkirche der Gemeinde als Gotteshaus gedient. Am 5. März 1945 wurde die Kirche bei einem Bombenangriff zerstört. Vom Turm blieben jedoch große Teile erhalten; er wurde im Zuge des Wiederaufbaus restauriert. Anstelle des neugotischen Langhauses wurde bis 1954 eine schmucklose Backstein-Halle mit gotisierenden Strebepfeilern gebaut. Der Innenraum der als Predigtkirche angelegten Kreuzkirche besticht durch seine klare Linienführung und ist von mehrkantigen Pfeilern in drei Schiffe gegliedert, das Mittelschiff von einer flachen Netzkonstruktion überwölbt. Von den Querhausarmen wurde nur der nördliche erneuert. Die Altarwand ist flach.

Altar, Kanzel und Taufbecken aus sauerländischem Marmor passen sich stilecht, in eingehaltenen Maßverhältnissen, dieser an. Eindrucksvoll das freischwebende Kreuz, das von hinten Licht empfängt und eine besondere Wirkung ausstrahlt. An der Wand der Kanzelseite finden sich heute fünf großformatige Gemälde von Grit und Harry Weisberg, der von 1955-1971 Pfarrer der Kreuzkirche war.

Eine der Glocken der alten Kreuzkirche steht heute als Mahnmal neben dem Sakristeieingang. Auch die bunten bleiverglasten Bildfenster im Seitenschiff, entworfen von Karl Hellwig,erinnern an die Opfer des Krieges, der Flucht und der Vertreibung.

Quelle und Weblink

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