Olaf Thon

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Olaf Thon
Olaf Thon im Oktober 2015

Spielerinformationen
Geburtstag 1. Mai 1966
Geburtsort Gelsenkirchen, Deutschland
Position Verteidiger/Mittelfeldspieler
Vereine in der Jugend
1972–1980
1980–1983
STV Horst-Emscher
FC Schalke 04 U19
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1983–1988
1988–1994
1994–2002
FC Schalke 04
FC Bayern München
FC Schalke 04
167 (56)
148 (30)
166 (10)
Nationalmannschaft
1983–1984
1984–1985
1984–1998
Deutschland U-18
Deutschland U-21
Deutschland
8 (2)
3 (2)
52 (3)
Stationen als Trainer
2010–2011 VfB Hüls

1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.

Olaf Thon 2008 in Wittmund

Olaf Thon (* 1. Mai 1966 in Gelsenkirchen) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler.

Karriere

Verein

Er spielte zunächst von 1972 bis 1980 in den Jugendmannschaften der STV Horst-Emscher und wechselte dann zum FC Schalke 04. Am 24. August 1984 machte Thon sein erstes Spiel in der Bundesliga gegen Borussia Mönchengladbach, das Schalke mit 1:3 verlor. Als Mittelfeldspieler und als Libero war er dann bis 2002 443 Mal (82 Tore) in der Bundesliga für den FC Schalke 04 und den FC Bayern München tätig. Darüber hinaus war er in seinem ersten Jahr bei den Knappen in 38 2.-Liga Spielen am Ball, erzielte 14 Tore und war maßgeblich am direkten Wiederaufstieg der Königsblauen 1983/84 beteiligt. Neben ihm bestritt nur Torwart Walter Junghans alle Punktspiele für die Blau-Weißen.

Bekannt wurde Thon im Mai 1984 durch ein DFB-Pokalspiel zwischen Schalke und Bayern, in dem Thon als gerade Achtzehnjähriger drei Tore schoss. Das Spiel endete 6:6 nach Verlängerung. Thon traf kurz vor Spielende per Freistoß zum Ausgleich. (Das Wiederholungsspiel gewann Bayern 3:2.)

Am 24. August 1984 gab der damals 18jährige sein Debüt in Deutschlands höchster Spielklasse. Noch im gleichen Jahr wurde er das erste Mal von Franz Beckenbauer für die deutsche Auswahl berufen.

Im Sommer 1988 wechselte Thon zum FC Bayern München. Schnell wurde er auch dort Leistungsträger und Stammspieler. Seine Spielweise änderte sich im Laufe der Zeit, und der damalige Trainer der Bayern, Erich Ribbeck, stellte Thon immer öfter im Abwehrzentrum auf. Mit den Münchnern wurde er 1989, 1990 und 1994 Deutscher Meister.

Nachdem er in der Saison 1993/94 nur noch 15 Mal eingesetzt wurde, wechselte er zur Folgesaison wieder nach Gelsenkirchen. Mit Schalke sorgte er 1997 für Schlagzeilen, als die Mannschaft den UEFA–Cup gewinnen konnte. 2001 und 2002 wurde er DFB-Pokalsieger.

Olaf Thon beendete 2002 nach mehreren langwierigen Verletzungen (Bänderrisse, Knöchelverletzungen) seine Karriere als Bundesligaspieler. Sein Abschiedsspiel am 18. Januar 2003, zwischen Schalke 04 und dem FC Bayern München, endete durch einen Treffer von Giovane Élber mit 0:1 aus Königsblauer Sicht.

Nationalmannschaft

Thon trug zwischen 1984 und 1998 52-mal das Trikot der A-Nationalmannschaft und erzielte drei Treffer; je einen gegen Dänemark (1986), Israel (1987) und Dänemark (1988).

Sein Debüt gab er am 16. Dezember 1984 gegen Malta. Er war mit 18 Jahren und 229 Tagen drittjüngster Nationalspieler der Geschichte des DFB; nur Uwe Seeler und Mario Götze waren jünger. 14 Jahre später, am 25. Juni 1998, beim 2:0-Sieg gegen den Iran während der Vorrunde der Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich, absolvierte er sein letztes Spiel für die deutsche Auswahl.

Er nahm an den Weltmeisterschaften 1986, 1990 und 1998 sowie an der Europameisterschaft 1988 teil. 1986 wurde er in Mexiko Vizeweltmeister, blieb beim Turnier jedoch ohne Einsatz. 1990 in Italien kam er zu zwei Einsätzen und ebnete dabei als letzter Schütze mit seinem Treffer zum 5:4 im Elfmeterschießen im Halbfinale gegen England den Weg ins Endspiel gegen Argentinien, das die deutsche Nationalelf gewann.

Karriere nach der Spielerlaufbahn

Er war von Juni 2005 bis Juni 2008 Mitglied im Aufsichtsrat des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 und übernahm danach eine Anstellung im Marketing-Bereich für den Verein. Im April 2009 gab Schalke die einvernehmliche Trennung von Thon zum 31. Juli 2009 bekannt.

Seine im Februar 2010 bekannt gewordene Cheftrainer-Anstellung beim NRW-Ligisten VfB Hüls[1] trat Thon nicht, wie ursprünglich geplant, zu Beginn der Saison 2010/11 an, sondern – aufgrund der vorzeitigen Vertragsauflösung des ehemaligen Bundesligaspielers Klaus Täuber – bereits im April 2010.[2] Am 15. September 2011 trat er als Trainer aufgrund von Differenzen mit den älteren Spielern der Mannschaft zurück.[3]

Seit 2012 ist er wieder beim FC Schalke 04 als offizieller Repräsentant des Vereins angestellt und leitet seit 2015 die eigenständige Abteilung „Traditionself“ des FC Schalke 04. Hier ist er vor allem für die Koordination der Spieltermine, die Organisation der Traditionself-Spiele sowie die Mitgliedergewinnung tätig.

Neben seinen Verpflichtungen für den Verein FC Schalke 04 ist Olaf Thon seit langem medial sehr präsent. Er war Kommentator im Deutschen Sportfernsehen (DSF) und danach Fußballexperte bei n-tv. Im Sport1-Expertenteam begleitet und analysiert er die Spiele der Deutschen Mannschaften in der UEFA Europa League. Für diesen Fernsehsender macht er auch die montäglichen Spieltag-Analysen. Außerdem ist er Kolumnist des Sportmagazins Kicker.

Sonstiges

2012 wurde Olaf Thon von der Gesellschafterversammlung in den Beirat der Stölting Service Group GmbH gewählt und unterstützt seither die Geschäftsführung des Unternehmens hinsichtlich der strategischen Ausrichtung und Weiterentwicklung.[4] Er ist Mitglied der CDU.[5]

Thon wuchs in der Braukämperstraße in Beckhausen [6] auf und begann eine Ausbildung zum Hochdruck-Rohrschlosser, die er nach einem Jahr abbrach , bei den Stadtwerken Gelsenkirchen.

Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sein Vater Günter spielte von 1965 bis 1974 in der damals zweitklassigen Fußball-Regionalliga West und war mit der STV Horst-Emscher 1967 Deutscher Fußball-Amateurmeister.

Thon ist Ehrenspielführer des FC Schalke 04.

Erfolge

Verein

  • FC Schalke 04
    • UEFA-Pokal: 1997
    • DFB-Pokalsieger: 2001, 2002
    • Vizemeister: 2001
  • FC Bayern München
    • Deutscher Meister: 1989, 1990, 1994
    • Vizemeister: 1991, 1993

Nationalmannschaft

  • Vizeweltmeister 1986
  • Weltmeister 1990

Weblinks

Einzelnachweise