Röhrendickicht

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Röhrendickicht
Röhrendickicht2008.jpg
Künstler: Norbert Kricke
Entstehungsjahr: 1959
Art: Skulptur, Wandgestaltung, gebündelte Stahlrohre
Stadtteil: Schalke
    
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Am Willi-Müller-Platz neben dem Hauptbau befindet sich vom Vorplatz aus gesehen das Kleine Haus des Musiktheater im Revier. Mit seinen dunkelgrauen Natursteinplatten hebt sich dieser Baukörper deutlich von der transparenten Front des Großen Hauses ab. Am oberen, auf einer Pfeilerzone aufliegenden Teil der Fassade, befindet sich eine Arbeit des Düsseldorfer Künstlers Norbert Kricke. Die von ihm horizontal übereinandergesetzten Stahlrohre nehmen nahezu die gesamte Breite der geschlossenen Wandzone ein. Länge und Positionierung der einzelnen Rundstäbe variieren, so dass ein unregelmäßiges Gebilde entsteht, welches in seiner Gesamtform abgehackt wirkt, ähnlich einer waagerecht gezeichneten seismografischen Kurve. Dem Blick des Betrachters wird somit kein Ruhepunkt gewährt, sondern vielmehr abverlangt der hektischen, raumgreifenden Bewegtheit zu folgen. Eine gewisse Symmetrie und Ausgewogenheit findet sich durch die Zweiteilung der Reliefskulptur. Fast unmerklich befindet sich inmitten des Röhrengebildes eine Zäsur, eine freie Linie, die den Verlauf unterbricht. Oberes und unteres Geflecht ähneln sich in der Aufteilung ohne identisch zu sein. Zudem ist das untere Stahlkonstrukt näher an der Wand angebracht als das Obere. Die Reihung von Rundstäben zu reliefhaften „Flächenbahnen“ wie sie hier zu sehen ist, findet sich bei Kricke seit Mitte der 1950er Jahre. Durch die Kleinteiligkeit der Stahlrohre und der ungebärdeten Anordnung entziehen sich Raum und Fläche einer klaren Greif- und Definierbarkeit. Die Gestaltung erhält eine ruppige Dynamik, die die strenge Architektur deutlich belebt.

Quelle

Weblinks