SSV Buer 07/28

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SSV Buer 07/28 e.V.
Vereinslogo des SSV Buer 07/28
Zweck: Fußballverein
Vorsitz: Marcel Denneborg
Gründungsdatum: 17. Oktober 1907
Sitz: Buer
Anschrift: Nordring 2a
45894 Gelsenkirchen
Website: http://www.ssvbuer.de

Die SSV Buer 07/28 e.V. ist ein Fußballverein in Buer.

Die Geschichte des Traditionsvereins Buer 07 ist zum ersten Male nach dem ersten Weltkrieg niedergeschrieben worden anlässlich einer größeren Sportveranstaltung im Jahre 1925. Nach diesem Bericht wurde der Buersche Fußballsport 1900 erstmals erwähnt. Dort wurde nämlich über ein Fußballspiel berichtet, das am 7. August 1900 in Buer stattgefunden hat. Heimlich und verbotenerweise wurde damals auf abgelegenen Wiesen und Feldern dem Fußballspiel gehuldigt. Auch ein sogenannter Fußballclub fristete im Verborgenen ein mehr als kümmerliches Dasein. In der Öffentlichkeit traute sich aber so recht keiner, die Idee des Rasensportes zu propagieren, um nicht der Strafe seiner Lehrer oder dem Spott seiner Mitbürger ausgeliefert zu werden. Im Jahre 1907 begann der Gedanke an die Gründung eines Fußballvereines feste Formen anzunehmen. Es waren vor allem die Herren Fritz Pieper und Arthur Vögler, die sich um die Gründung des BV Buer 07 besonders verdient gemacht haben. Die Buerschen Spießer werden nicht wenig erstaunt gewesen sein, als ihnen am 20. Oktober 1907 die Buersche Zeitung folgende Notiz servierte:

"Ein Ballspielverein hat sich am 17. Oktober 1907 im Zentralhotel (Marktbrunnen), gebildet, dessen Hauptaufgabe es ist, den Fußballsport und die Athletik zu pflegen. Man darf es als erfreuliches Zeichen betrachten, dass sich gleich 26 Herren haben aufnehmen lassen, für Buer immerhin eine stattliche Zahl. Der Verein wird unter der jetzigen Leitung hoffentlich günstig voranschreiten. Ein Spielplatz ist dem Verein von der Gemeinde Buer unentgeltlich angewiesen worden, wofür man den Herren Gemeindevertretern nur Dank sagen kann."

Als Vereinsheim wurde das Zentralhotel gewählt. Die Sportkleidung bestand aus roten Hemden mit einem weißen Querstreifen und dazu weiße Hosen. Den ersten Fußball stiftete der Vereinswirt, Herr Bredenbrock, und die Gemeinde stellte kostenlos den Spielplatz am „Ophof“ zur Verfügung. Das erste Fußballspiel fand am 27. Oktober 1907 statt. Am 23. Januar 1908 wurde in einer Generalversammlung der Beitritt des BV Buer 07 zum Westdeutschen Spielverband beschlossen. Seit März 1908 steht nunmehr der Verein im Verbands-Meisterschaftswettbewerb. 1909 trat ein Wechsel in der Vereinsführung ein. Herr Urban Halbeisen übernahm den Vorsitz im Geschäftsführenden Vorstand. Er berief Herrn Gerdes in ein neues Amt, und zwar des Obmanns für Leichtathletik. Das Jahr 1909 bedeutete für den BV Buer 07 das Geburtsjahr der Leichtathletik.

Der 1. Weltkrieg schlug auch dem Verein tiefe Wunden. Schon bald nach der Mobilmachung wurde der größte Teil der Mitglieder einberufen. Der Spielbetrieb ruhte während der Kriegsjahre vollkommen.

Nach Beendigung des Krieges ging es gleich weiter mit dem Wiederaufbau des Vereines. Bereits am 31. Dezember 1918 fand die erste Versammlung statt. Zunächst machte es Schwierigkeiten, wieder in die Benutzung der Sportplätze im Ophof und Rathaus Buer zu gelangen, da man teilweise daraus Kartoffeläcker gemacht hat. Man trat mit dem Grafen von Westerholt in Verbindung, um in den Besitz des Geländes an der Löchterheide zu gelangen. Im Frühjahr 1920 konnte die eigene Sportplatzanlage mit einem Eröffnungsspiel gegen Preußen Duisburg ihrer Bestimmung übergeben werden. 1925 ist die Anlage für 20.000 Zuschauer und 1.000 Sitzplätze ausgebaut.

Der Verein brachte erstmals 1920 eine eigene Vereinszeitung heraus, im Jahr 1921 kam eine eigene Bücherei hinzu. Als Pionier des Buerschen Rasensports und als ältester Sportverein der „Stadt Buer“ hat er bis in die 30er Jahre die Vorherrschaft des Buerschen Sportlebens innegehabt. Sechs Stamm-Mannschaften, fünf Jugendmannschaften, eine Altherren-Mannschaft, Leichtathletik-Abteilung und zwei Handballmannschaften. Sportlicher Höhepunkt der 1920er Jahre war für Buer die Sportwerbewoche 1925 mit dem Ballspielverein Buer 07 als Veranstalter. Danach ging es sportlich und finanziell abwärts. Immer mehr Buersche Bürger und Geschäftsleute verweigerten nach und nach ihre Unterstützung. Die wirtschaftliche Krise der Jahre um 1930 machte sich auch im Sportverein bemerkbar. Anfang 1934, als in den Pachtzahlungen für den Sportplatz Löchterheide große Rückstände auftraten, kündigte der Graf von Westerholt dem Verein den Vertrag. Als die damaligen Machthaber 1934 den Nachbarverein „Sportfreunde 28 Buer“ auflösten, schloss sich die sportlich hervorragend eingestellte Gemeinschaft dem BVB 07 an. Leider gelang es der Mannschaft erst 1939 die Meisterschaft der Kreisklasse zu gewinnen und in die Bezirksklasse aufzusteigen.

Der zweite Weltkrieg brach aus und die gesamte Mannschaft wurde zum Wehrdienst eingezogen. In dieser Notzeit machte die Stadt Buer dem Verein ein großzügiges Angebot: Die Stadt verzichtet auf alle Verbindlichkeiten dem BVB 07 gegenüber, wenn die beiden Buerschen Vereine BVB 07 und Westfalia sich zu einem großen konkurrenzfähigen Verein zusammenschließen würden. Die Mitglieder entschlossen sich einstimmig für eine Fusion mit der SpVgg. Westfalia Buer 1919. Dem neuen Verein wurde der Name FC Buer gegeben. Im Verlauf des Krieges schlief der Spielbetrieb vollends ein.

Nach dem Krieg dauerte es nur wenige Wochen, bis der Spielbetrieb wieder in Gang kam. Der Mannschaft gelang es, erstmalig in das Endspiel um die Stadtmeisterschaft zu kommen. Der Gegner war kein anderer als der SC Hassel 1919, der am 20. Januar 1946 vor 8.000 Zuschauern mit 4:1 besiegt wurde. Da sich die Spielstärke auch in den folgenden Spielen durch zahlreiche Siege als dauerhaft erwies, stellte man den Antrag auf Aufnahme in die Vertragsliga. Der Antrag wurde jedoch abgelehnt. In einer vorausgegangenen Versammlung wurde mit Mehrheit beschlossen, wieder den traditionellen Namen BV Buer 07 zu übernehmen. Mit diesem Namen stieg der BVB 07 im Spieljahr 1949/1950 in die Landesliga auf. Der Höhepunkt des spielerischen Erfolges war die Erringen der Meisterschaft 1950/1951 der Landesliga (Gruppe 3). Auf den obersten Sprossen seines Amateur-Daseins angelangt, musste der BVB 07 am Ende der Spielzeit 1951 den Tribut des Meisters zahlen. In der Saison 1954/1955 spielte der BVB 07 dann wieder in der Bezirksklasse. Die 1960er Jahre brachten der ersten Mannschaft nicht den erwünschten Auftrieb. Auch die wirtschaftliche Lage des Vereins wurde immer katastrophaler. Mitgliederrückgang und keine sportlichen Erfolge - darum blieb auch die finanzielle Unterstützung durch die Buersche Bevölkerung und Geschäftswelt bis auf einige treue Vereinsanhänger ganz aus. Im Jahr 1964 erfolgte dann der Zusammenschluss der Vereine Ballspielverein Buer 07 und DJK Sportfreunde Buer 1928. Der Name des neuen Vereins ist Spiel- und Sportvereinigung Buer 07/28 e.V. . In beiden Vereinen erkannten die Vorstandsmitglieder rechtzeitig, dass nur eine gemeinsame sportliche Weiterführung für den Stadtteil Buer-Mitte von Nutzen sein konnte. Die Fusion der beiden Vereine zum „SSV Buer 07/28“ erfolgte am 12. Juni 1964 im Hotel zur Post, in Buer.

Am 1. Mai 1984 begann mit der Eröffnung einer Tennisanlage auf dem Sportplatz Löchterheide ein neues Kapitel in der traditionsreichen Geschichte der SSV Buer 07/28 e.V. Für die Kicker geht das Spieljahr 1985 / 1986 in die Vereinsgeschichte als ein besonders erfolgreiches ein. Es gelang dem amtierenden Vorstand unter dem Vorsitz von Gregor Baumeister, den an der Emscher und beim SC Gelsenkirchen 07 groß gewordenen, seiner Zeit aktuellen Libero der deutschen Nationalmannschaft und Spielführer von Bayer-Uerdingen, Matthias Herget, für das Traineramt der Senioren zu verpflichten. Diese Entscheidung sorgte in der Gelsenkirchener Fußballwelt für Furore, und was zunächst wie ein Gerücht aussah, wurde Realität. Matthias Herget setzte sich in vorbildlicher Weise für die Belange des Vereins ein. Sein großer Erfahrungsschatz kam nicht nur den Senioren, sondern auch der Jugend zugute. Parallel zum sportlichen Erfolg vollzog sich die angestrebte Erweiterung des Vereins mit dem Ziel, der Buerschen Bevölkerung immer mehr und neue Möglichkeiten der sportlichen Betätigung zu schaffen. 1984 wurde die Abteilung Tennis und die Abteilung Damenfußball gegründet. Die Seniorenabteilung meldete eine 3.Mannschaft zum Spielbetrieb an. 1988 gelang der 1. Mannschaft unter der Leitung von Matthias Herget der Aufstieg in die Landesliga. In dieser Klasse spielte die SSV Buer 07/28 weitere zwei Jahre mit durchschnittlichem Erfolg. Es wurden jeweils gute Mittelfeldplätze in der Tabelle belegt. Im dritten Jahr nach dem Aufstieg konnten die sportlichen Leistungen nicht bestätigt werden, was zur Folge hatte, dass der Abstieg in die Bezirksklasse nicht zu umgehen war. 1992 gelang der Aufstieg in die Landesliga. Als Aufsteiger in die Landesliga wurde überraschend die Mannschaft Herbstmeister. In der gleichen Saison konnte der Titel des „Gelsenkirchener Stadtmeister“ in der Halle errungen werden. In der Saison 1999/2000 wurde die Mannschaft Meister der Kreisliga A und stieg in die Bezirksliga auf. In einer für den Verein sensationellen Leistung wurde die Saison 2000/2001 gespielt. Ohne eine Niederlage wurde die Mannschaft Meister in der Bezirksliga und stieg in die Landesliga auf. In der Saison 2002/2003 wurde die Mannschaft Meister und stieg in die Verbandsliga auf.

2010 spielte die 1. Mannschaft in der Landesliga 3, West, Westfalen.

Quelle

Homepage des Vereins

Weblinks