Schweizer Dorf

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Das Schweizer Dorf ist heute eine städtische Tageseinrichtung für 150 Kinder vom vierten Lebensmonat an bis zum Schulbeginn. Außerdem werden dort bis zu vier entwicklungsverzögerte Kinder betreut.

Schweizer Dorf 1947

Geschichte

Um die unterernährten Kleinkinder und Schulkinder im Nachkriegswinter 1946/47 zu versorgen kamen aus Schweden und der Schweiz Hilfsgüter ins Ruhrgebiet.

Im April 1946 nahmen die Schweizer Spende Wikipedia-Link in Gelsenkirchen ihre Arbeit auf.

Der Schweizer Alfred Ledermann kam am Morgen des 14. April nach 8-tägiger Fahrt mit einem Güterzug voller vorgefertigten Baracken aus Basel nach Gelsenkirchen am Gelsenkirchener Hauptbahnhof an, um sich an der Linderung der Not vor allem der Kinder unmittelbar nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges, einer Zeit, in der nicht zuletzt der Hunger ein Hauptproblem bildete, zu beteiligen. Vorausgegangen war eine intensive und anhaltende Überzeugungsarbeit in der Schweiz. War es doch keinesfalls selbstverständlich, dass man dem besiegten Deutschland, das zuvor so viel Unheil über die Welt gebracht hatte, helfend zur Seite stand.

Ledermann errichtete mit Zustimmung der britischen Besatzungsbehörden seine Baracken auf dem Gelände eines Sportplatzes. Bereits im Juni wurde die Kinderstation, eine Wohnbaracke, eine Küche, ein Kindergarten und eine Nähstube an der Rotthauser Straße 48 in der Altstadt eingeweiht.

Noch heute findet sich dort das nach wie vor so genannte Schweizer Dorf, in dem die Städt. Kindertagesstätte Schweizer Dorf sowie eine Tageseinrichtung für Kinder untergebracht sind. Aber nicht nur unmittelbare Hilfe zu leisten, hatte sich der Schweizer vorgenommen. Hilfe zur Selbsthilfe waren ihm ebenso wichtig wie emotionale Zuwendung. „Es müssen auch seelische Kalorien sein!“, war eine von ihm gerne propagierte Maxime seines Handelns.

Quelle

Weblinks

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