Urbane Künste Ruhr

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Urbane Künste Ruhr ist eine Kulturinstitution unter dem Dach der Kultur Ruhr GmbH, die in der Nachfolge der RUHR.2010 – Kulturhauptstadt Europas|Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 künstlerische Produktionen im urbanen Raum des Ruhrgebiets realisiert. Die künstlerische Leitung von Urbane Künste Ruhr hat die Architektin, Kunsthistorikerin und Kuratorin Katja Aßmann übernommen. Im Zeitraum von 2012 bis 2014 sollen durch Projekte im urbanen Raum, temporäre Architekturen, urbane Interventionen und künstlerische Forschungsprojekte neue Wege im Umgang mit städtischen Ballungszentren erarbeitet werden.

Projekte

Neben regelmäßigen Beiträgen zur Ruhrtriennale entwickelt Urbane Künste Ruhr bestimmte größere Projekte weiter, die im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 mit einem expliziten Fokus auf den urbanen Raum des Ruhrgebiets entstanden sind.

Eines dieser Projekte ist die Emscherkunst 2013 (in Eigenschreibweise EMSCHERKUNST.2013), die aus der Emscherkunst.2010 (EMSCHERKUNST.2010) entstanden ist, einem der zentralen Kunstprojekte der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010. Das Projekt nimmt Bezug auf den naturnahen Umbau des Emschersystems. Es untersucht die sozialen und kulturellen Auswirkungen dieser 85 Kilometer langen und mehrere kommunale Zuständigkeitsbereiche[1] umfassenden Transformation des Flusses von einem offen geführten Abwasserkanal zurück in ein natürliches Flussumfeld.

In diesen Bereich fällt außerdem das Projekt Über Wasser Gehen, das die Renaturierung eines Nebenarms der Lippe, die Seseke, mit international bekannten Künstlern begleitet.

Darüber hinaus entwickelt Urbane Künste Ruhr das während der Kulturhauptstadt entstandene Projekt B1|A40 zu einem langfristigen Forschungsprojekt weiter, das den Stadtraum der Bundesautobahn 40 (A40) untersucht und in verschiedenen Formaten die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorstellt.[2]

Neben diesen Großprojekten kuratiert Urbane Künste Ruhr Mobile Labore, die sich als „Forschungsabteilung der Kulturmetropole Ruhr"[3] verstehen. Mit verschiedenen Partnerinstitutionen und spartenübergreifenden Künstlerkollektiven (u.a. modulorbeat, umschichten, KUNSTrePUBLIK, copy&waste, kainkollektiv, Invisible Playground, Ligna und Observatorium[4]) erforschen die Labore den urbanen Raum des Ruhrgebiets. Dabei kommen Mittel der Darstellenden und Bildenden Kunst genauso zum Einsatz wie soziologische, kulturanalytische und ethnografische Methoden.

Darüber hinaus gehört die Förderung und Vermittlung der Lichtkunst, die im Ruhrgebiet etwa über das Zentrum für Internationale Lichtkunst in Unna prominent vertreten ist, zum Aufgabengebiet von Urbane Künste Ruhr.

Netzwerkansatz

Expliziter Auftrag und Ziel von Urbane Künste Ruhr ist es, die bestehenden Kunstnetzwerke des Ruhrgebiets zu stärken, organisatorisch zu unterstützen und die Gründung neuer Allianzen anzuregen.[5]

Urbane Künste Ruhr ist etwa für die Steuerung des Netzwerks der RuhrKunstMuseen (RKM) zuständig, das sich – ebenfalls im Rahmen von RUHR.2010 gegründet – aus zwanzig Kunstmuseen des Ruhrgebiets zusammensetzt. Die RKM kooperieren dabei auf allen Ebenen der Museumsarbeit (Ausstellungskonzeption, Museumspädagogik, Publikationen, Öffentlichkeitsarbeit).

Eines der schon bestehenden Netzwerke, das von Urbane Künste Ruhr organisatorisch unterstützt wird, sind die KunstVereineRuhr, ein Verbund von mehr als 20 Kunstvereinen und Künstlerhäusern des Ruhrgebiets. KunstVereineRuhr soll den einzelnen Kunstvereinen zu einer europäischen Wirkung verhelfen und inhaltliche, kuratorische, kommunikative und logistische Kooperationen anregen.

Ein weiteres von Urbane Künste Ruhr betreutes Netzwerk sind die Starken Orte, ein im Rahmen von RUHR.2010 initiierter Zusammenschluss der Künstlerbünde des Ruhrgebiets. Mit Starke Orte beziehen sich die Künstlerbünde in ihrer Arbeit auf Orte, die durch ihre Architektur, Geschichte und Funktion das Leben, die Arbeit und die Kultur des Ruhrgebiets repräsentieren.

Partnerinstitutionen

Urbane Künste Ruhr realisiert die jeweiligen künstlerischen Produktionen in Kooperation mit regionalen Netzwerken und lokalen Institutionen. Die Partnerinstitutionen sind dabei der Regionalverband Ruhr, Emschergenossenschaft und Lippeverband, WDR 3, Schauspielhaus Bochum, Zürcher Hochschule der Künste, Stiftung Zollverein, die Fachhochschule Dortmund, die Technische Universität Dortmund und die HafenCity Universität Hamburg, Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler und die Kulturstiftung des Bundes, Kunsthalle Recklinghausen, Ringlokschuppen Mülheim, Kreisstadt Unna und die Stadt Bergkamen, Hartware Medienkunstverein, Museum Ostwall, IMPULSE Theater Biennale, Hellweg – ein Lichtweg und das Zentrum für Internationale Lichtkunst, MAP Markus Ambach Projekte, Festival n.a.t.u.r., Legenda e.V.[6] und Bohème Precaire[7].

Künstler

Urbane Künste Ruhr arbeitet neben den schon genannten Künstlern und Kollektiven unter anderem mit Daniel Buren, Michael Sailstorfer, Rafael Lozano-Hemmer, M+M, Anna Witt, uglycute, rAndom International, Haubitz + Zoche, realities:united, Tomás Saraceno und vielen weiteren Künstlern zusammen.

Organisation

Urbane Künste Ruhr ist die vierte Programmsäule der Kultur Ruhr GmbH – neben der Ruhrtriennale, der Tanzlandschaft Ruhr (PACT Zollverein) und dem ChorWerkRuhr. Das Land NRW und der Regionalverband Ruhr (RVR) sind die hauptverantwortlichen Gesellschafter der Kultur Ruhr GmbH, die auch die Basisfinanzierung von Urbane Künste Ruhr bereitstellen.[8]

Weblinks

Anmerkungen

  1. http://www.eglv.de/wasserportal/emscher-umbau/der-umbau/technische-daten.html
  2. Homepage von Markus Ambach, des Kurators von B1|A40
  3. So die Homepage http://www.urbanekuensteruhr.de
  4. http://www.modulorbeat.de, http://www.umschichten.de, http://www.kunstrepublik.de, http://www.copyandwaste.de, http://www.kainkollektiv.de, http://www.invisibleplayground.com, http://ligna.blogspot.de, http://www.observatorium.org
  5. FAQ auf der Homepage von Urbane Künste Ruhr
  6. Blog von Legenda - Gesellschaft für explorative Landeskunde e.V.
  7. Homepage von Bohème Précaire e.V. zur Förderung zeitgenössischer Kunst
  8. Gemeinsame Beschlussvorlage (PDF; 38 kB) des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend Kultur und Sport NRW (MFKJKS) und des Regionalverbandes Ruhr