Abgehängt
Abgehängt war ein auf einem Konzept Heinz Niskis fußendes Kunstprojekt, aus dem sich die Künstlergruppe der Urbanausen entwickelte. Unter dem Motto 10 Monate, 10 Künstler, 10 Bilder wurden ab dem 9. Januar 2010 an den sonst für die Befestigung der Weihnachts-Deko genutzten Haken über der Hauptstraße zehn Kunstwerke aufgespannt, die von der Fa. color partner auf zehn Meter lange und ein Meter hohe Banner gedruckt wurden. Das Projekt wird unterstützt durch das aGEnda 21-Büro. Am 30. Oktober 2010 wurden die Banner abgehängt. Gleichzeitig wurde der Urbanausen Kalender der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Banner waren Teil einer Powerpoint Präsentation im Rahmen des Neujahrempfangs der Stadt im MiR 2011 und Beni Veltums und Ulrich Questes Banner waren Teil des Bühnenbildes.
Beteiligte Künstler
- Tugçe Dagtekin
- Heike Feddern
- Jürgen Kramer
- Jesse Krauß
- Franz Kruse
- Angela Polowinski
- Ulrich Queste
- Heike Roscher
- Axel Sohnius
- Beni Veltum
Für den geplanten Kalender 2011 sollten die fehlenden 2 Monate mit Arbeiten von Luis Saez, dessen Bild wegen organisatorischer Abstimmungsprobleme bei der Hängung nicht berücksichtigt werden konnte und von Jo Schniderjan ergänzt werden.
Wegen erheblichen Schneefalls und sehr frostigen Temperaturen konnten am 9. Januar 2010 nur zwei der zehn Bilder aufgehängt werden. Die weiteren Bilder wurden dann am Mittwoch, den 13. Januar 2010, von der Feuerwehr angebracht.
Die Banner
- Tugçe Dagtekin - "Nuda veritas"
Geburtsdatum: 24.04.1989
Geburtsort: Seyhan
Nationalität: Türkisch
Geschlecht: weiblich
Beruf: Lagerhelferin
Sprachenkenntnisse: Deutsch, Türkisch
Ausstellungen: Meine erste Ausstellung war beim Jürgen Berthold und weitere genauso ansonsten sind meine Bilder verteilt im Internet.
Ein Wort über Gelsenkirchen: Seltenschön
- Heike Feddern - "Krakenbarock"
Geburtsjahr: 1963 Geburtsort / Nationalität: Gelsenkirchen Buer / Deutsch Geschlecht: ♀ Ausbildung / Beruf: Studium Visuelle Kommunikation an der Fachhochschule Dortmund Studienschwerpunkt: Malerei bei Prof. Pitt Moog, 1993 Abschluss als Diplom-Designerin Seit 1993 freischaffend tätig, 1999 Förderpreis der Stadt Gelsenkirchen Sprachenkenntnisse: Ausstellungen: Zahlreiche Ausstellungen im regionalen und überregionalen Bereich Vertreten durch die Galerie KK, Klaus Kiefer, Essen - Rüttenscheid 2009 Galerie KK, Essen 2009 KunstKompakt, Gladbeck 2008 Industrie-Club Friedrich Grillo, Gelsenkirchen 2008 Zeche Königin Elisabeth, Essen 2008 Galerie KK, Essen 2007 Kunsthof Halberstadt 2007 Museum Gelsenkirchen-Buer ( Jahresschau ) 2006 Galerie KK, Essen 2006 Teatro Saschall, Florenz 2005 Virtuelle Ausstellung Wirtschaftswetter 2005 Volksbank Gelsenkirchen-Buer 2004 Turmgalerie Bonn 2004 B2D, Veltins Arena 2003 Haus der Springmaus, Bonn 2003 Galerie Reigen, Oelde 2003 Turmgalerie, Bonn 2003 Museum Gelsenkirchen-Buer ( Jahresschau ) 2003 „Zufällig“, Gelsenkirchen 2003 Messe Kunstevent, Dortmund 2002 EON, Gelsenkirchen 2001 Bauhof Hemmingen 2001 IT Stein, Marl 2001 Märchenfestival, Rathaus Essen 2001 Schloß Horst, Gelsenkirchen 2000 Kommunale Galerie Gelsenkirchen ( Förderpreis ) 1999 Hannovermesse Industrie 1999 Bullshit, Köln
Ein Wort über Gelsenkirchen: Don`t pay the ferryman
- Jürgen Kramer - "Die sieben Schwaben"
Geburtsjahr: 1948 Geburtsort / Nationalität: Gelsenkirchen-Schalke / deutsch Geschlecht: Hab ich Ausbildung / Beruf: Studium der Freien Kunst bei Joseph Beuys, Meisterschüler-Abschluß, Kunstakademie Düsseldorf 1969 - 1974 / Maler Sprachenkenntnisse: Hab ich Ausstellungen: Zahlreiche Ausstellungen Ein Wort über Gelsenkirchen: zusätzlich gerne Kritiken und was sonst so wichtig ist:
Bin zunehmend ein Fremder in dieser Stadt, was weniger an diesem Ort liegt, sondern mehr an der katastrophischen Entwicklung des modernen Gegenwartsmenschen. Mein Hang zur Reflexion und Kritik der Gegebenheiten, der Sitten und Gebräuche, der Kunst und des Lebens, wird tatsächlich immer öfter mit Ablehnung und versteckten Anfeindungen belohnt. Das ist aber bloß eines unter vielen Symptomen einer Gemeinschaft, die sich mehr und mehr der Vernunft und einem Bewußtsein verweigert, den Abgrund, auf den wir zusteuern, zur Kenntnis zu nehmen. Darum lebe ich mit dem Nietzsche-Wort: "Die Wüste wächst, weh dem, der Wüsten birgt".
- Jesse Krauß - "Zeit und Linie"
Geburtsjahr: 1980
Geburtsort: Herdecke (Verbrachte dort aber nur ein paar Tage im Krankenhaus, danach sofort Bulmke. Bis heute.)
Nationalität: Erde (vorläufig)
Ausbildung / Beruf: Ich versuchte mich zum Designer ausbilden zu lassen, was jedoch daran scheiterte, dass ich in Wirklichkeit Künstler bin. Für Geld mache ich jedoch weiterhin auch Design.
Sprachenkenntnisse: Englisch, zu wenig Französisch, Latinum gemacht ... und dann versteht man auch die übrigen westeuropäischen Sprachen so mehr oder weniger.
Ausstellungen: im Internet, z.B. GG, außerdem auf der Straße in Bulmke, Bismarck, Altstadt
Werke: Zeichnung, Comic, Film, Malerei, Hörspiel, Fotografie, Wort
Motto: Nulla dies sine linea.
Ein Wort über Gelsenkirchen: Schicksal? Wie frei ist der Geist? Was bedeutet Heimat?
- Franz Kruse - "Der lange Weg"
Geburtsort: Gelsenkirchen Geburtsjahr: in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts Ausbildung/ Beruf: Ausbildung zum Gestalter und Maler bei Egon Pein, danach künstlerischen Lehrer: Hans Rahn-Landschaften, Kurt Janitzki-Zeichnen und Akt, Bert Schadeck-Gestaltung und Grafik. Leiter der Dekorationsabteilung am MIR-Theater in GE.
Ausstellungen: Seit 1966 Ausstellungen ím In-und Ausland. Ausstellungsarchitektur: Schöne Neue Welt, Trizonesien, Simsalabim u.v.a. Landschaftsverband Rheinland.
Umzug nach Köln: Leiter der Requisiten-Abt. und Bühnenbildner Oper und Schauspiel Köln.
Seit 1977 lebt Franz Kruse in der Eifel.
- Angela Polowinski - "rotblaugelb - graubunt .. Farbstraßen durch fünf Jahrzehnte"
1955 geboren in Gelsenkirchen, Mutttersprache Deutsch Fremdsprachen: English more or less, un poco espaniol, un peu francais
1976 Heirat 1981, 1985 Geburt der Kinder 1973 - 2009 Künstlerische Arbeit: Malerei, Steinskulpturen, Holzobjekte, Keramikreliefs 2000 - 2009 Ausstellungen und Kunstprojekte in Spanien (Mallorca), Rees, Emmerich und Gelsenkirchen 2007 - 2009 Organisation von Ausstellungen in Bochum und Gelsenkirchen 1973 - 1977 Studium an der Gesamthochschule Essen (Kunst, Deutsch, Geographie) für das Lehramt Sek.I 1977 - 1979 Referendariat in Münster 1979 - 2004 Pädagogin in der Sekundarstufe I in Castrop-Rauxel und Gelsenkirchen 1998 - 2002 Ausbildung zur Spielleiterin für Improvisationstheater, Ausbildung zur Rhythmikpädagogin 2003 - 2006 Ausbildung zur Kunsttherapeutin im IBKK Bochum 2007 Eröffnung einer Malschule in Gelsenkirchen 2008 Anerkennung als Heilpraktikerin für Psychotherapie 2009 Eröffnung einer Praxis für Kunsttherapie "Das haben wir doch auch in Gelsenkirchen": oft wiederholte Aussage meiner Kinder bei meinem Versuch, ihnen andere Teile Deutschlands als Wohnort schmackhaft zu machen. Ich lebe immer noch hier, sie seit acht, bzw vier Jahren in Dresden und Braunschweig. Hab gerade gesehen, dass es nur ein Wort zu GE sein soll: grau-bunt
- Ulrich Queste - "Straßen bahnen"
Er ist gelernter Offsetdrucker und hat sein Grafik-Designstudium an der FH Dortmund nicht beendet. Heute ist Ulrich 'Uli' Queste als freiberuflicher Zeichner tätig. Für das Buch Gelsenkirchener Geschichten - Eine Stadtbereisung hat er zahlreiche Zeichnungen beigetragen und die Titelfigur Fred entworfen. Er ist in Gelsenkirchen geboren und aufgewachsen und wohnt mittlerweile verheiratet in Datteln. Er erstellt regelmäßig Karikaturen für diverse Zeitschriften
- Heike Roscher - "Kein "Ich" auf der einen und kein "Ihr" auf der anderen, sondern "Wir""
Geburtsjahr: 1964 Geburtsort / Nationalität: Gelsenkirchen / Deutsch Geschlecht: weiblich Ausbildung / Beruf: Kauffrau im Groß- und Außenhandel / stundenweise Schreibkraft /seit 2007 Airbrush-Design-Studium Sprachenkenntnisse: ein bischen italienisch, in Erinnerung noch ein wenig Schulenglisch Ausstellungen: 09/2008 „ArtCon 2008“ Ruhrfestspielhaus / Congress Zentrum Recklinghausen, im Rahmen der Messe-Präsentation des Institutes für Ausbildung in bildender Kunst und Kunsttherapie 10/2008 “Illustration und Airbrush Art”, Gemeinschaftsausstellung im Rahmen der Ausstellungsreihe „Junge Kunst“ des Kunstkreises Wattenscheid im Kunst- und Galeriehaus 2008 - Bildband „The New Generation of Airbrush“, 54 Airbrusher
Ein Wort über Gelsenkirchen: Ich liebe die Menschen hier, die Ruhrpottsprache, den herben Charme. Gelsenkirchen ist eben Heimat für mich - Zugehörigkeit, Zuhause sein,
- Axel Sohnius & Schüler
Geburtsjahr: Anfang 60er Geburtsort / Nationalität: Westerwald / Deutsch Geschlecht: m Ausbildung / Beruf: Studium Kunst und Sozialwissenschaften / die Berufsbezeichnung ist eigentlich anders, heißt aber auf deutsch Lehrer Sprachenkenntnisse: (Rheinisch-) Deutsch / Englisch / Latein / Französisch / (Ruhrpott-) Deutsch Ausstellungen: seit 1983 Ein Wort über Gelsenkirchen: „Man kann hier leben!“ (Zitat von Horst Ballo)
- Beni Veltum - "Gelsen kirchen"
Geburtsjahr: 1987 Geburtsort / Nationalität: hinterm kanal (buer) Deutscher Geschlecht:männlich Ausbildung / Beruf: FHR/Gestaltungstechnischer Assistent, Grafik/Design Student an der FH Dortmund Sprachenkenntnisse:Deutsch Englisch Ausstellungen:- Ein Wort über Gelsenkirchen: Hauptstadt
Presseecho
Anne Bolsmann in der WAZ am 11.12.2009 (mit freundlicher Genehmigung von Anne Bolsmann)
Einfach abgehängt Die „Urbanausen” setzen dem offiziellen Programm der Kulturhauptstadt Ruhr kreative Ideen vor Ort entgegen. „Abgehängt: 10 Monate, 10 Künstler, 10 Bilder”, so lautet das Motto der „Urbanausen”, die dem offiziellen Programm der Kulturhauptstadt 2010 mit kreativen Arbeiten etwas entgegen setzen möchten. Ab dem 9. Januar (das ist übrigens auch das Startdatum von Ruhr 2010, aber das, versichern die Urbanausen glaubhaft, sei reiner Zufall) soll die jetzt noch über der Hauptstraße baumelnde Weihnachts-Deko durch zehn Kunstwerke ersetzt werden, die auf zehn Meter lange und ein Meter hohe Banner gedruckt wurden. Der Titel der Aktion ist dabei sehr vielschichtig und stammt von der Künstlerin Heike Feddern. „Abgehängt ist unser Motto, weil die Bilder ja erstens von oben herabhängen, weil wir zweitens als Urbanausen manchmal einfach nur gerne abhängen und drittens, weil wir uns als Gelsenkirchener Künstler auch ein wenig abgehängt fühlen vom Programm der Kulturhauptstadt 2010”, erklärt sie. „Viele von uns hatten bei Ruhr 2010 Projektvorschläge eingereicht und haben bis heute überhaupt keine Antwort bekommen, das fanden wir schon sehr bedauerlich”, ergänzt Kery Fenske von den Urbanausen. Der frühere Kulturdezernent Peter Rose, der sich der Initiative ebenfalls angeschlossen hat, betont: „Ich halte es für wichtig, dass sich die Künstler für ihre eigene Sache und ihre Kunst vor Ort stark machen. Wir müssen herauskommen aus der Ecke des ewigen Nölens.” Inzwischen haben sich sogar mehr als zehn Künstler für die Aktion gemeldet und viele Kunstinteressierte arbeiten im Hintergrund, um die ungewöhnliche Bilderschau auf den Weg beziehungsweise über die Fußgängerzone zu bringen. „Schon im Vorfeld mussten wir unheimlich viele logistische und sicherheitstechnische Probleme lösen”, erklärt Mit-Initiator Heinz Niski. „Ohne die Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr hätten wir diese Aktion gar nicht stämmen können”, sagt Kery Fenske. Finanziell unterstützt wird die Aktion nun auch vom Agenda-21-Büro. Aufgrund der aufwändigen Drucktechnik und einer Spezialbeschichtung, die vor Ausbleichen schützen soll, kostet die Aktion pro Bild rund 500 Euro. „Und da sind die ganzen Arbeitsstunden noch gar nicht eingerechnet”, so Felske. Im Jahr 2011 sollen die Banner auch für einen Katalog als Vorlage dienen. Franz Kruse, Beni Veltum, Heike Feddern, Axel Sohnius, Angela Polowinski, Kery Felske, Heike Roscher, Jesse Krauß, Jürgen Kramer, Tugce Dagtekin und Luis Saez sind am Projekt beteiligt und steuern zum Teil auch ihre Bilder bei. Die ersten Originale und Fotostrecken über ihre Entstehungsphasen sind jetzt schon im Internet zu sehen auf www.gelsenkirchener-geschichten.de/urbanausen. Mit Spannung werden jetzt im Kreis der Urbanausen die ersten Banner erwartet – und weitere Kunstaktionen sollen 2010 auf jeden Fall folgen. |
Denise Klein im Stadtspiegel-Gelsenkirchen am 13.1.2010 (mit freundlicher Genehmigung von Denise Klein)
Künstlerbund „Urbanausen“ startete erste Ruhr2010-Offensive Kopf in den Nacken und gestaunt. Die Weihnachtsbeleuchtung ist ab, die Kunst ist dran. Am Samstag rückte die Feuerwehr mit schwerem Gerät in der Hauptstraße an, um die zehn zehnmeterlangen Plakate der Urbaunausen in luftiger Höhe zwischen den flankierenden Häusern anzubringen. Die Werke und ihre Macher:
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Lars-Oliver Christoph in der WAZ am 22. Januar 2010 (mit freundlicher Genehmigung von Lars-Oliver Christoph/WAZ)
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