Albert Schamoni
Albert Schamoni (* 20. Oktober 1906 in Hamm; † Januar 1945 an der Ostfront vermisst) war ein Deutscher Maler und Kunsterzieher.
Familie
Der Vater Wilhelm Schamoni (1867–1935) war Bücherrevisor und gründete das Hotel Kaiserhof in Hamm. Die Mutter ist Anna Schamoni, geb. Veltmann (1872–1907). Brüder von Albert Schamoni sind der katholische Theologe Wilhelm Schamoni (* 4. Januar 1905 in Hamm in Westfalen; † 25. August 1991 in Altötting) und der Regisseur Victor Schamoni (* 6. Dezember 1901 in Hamm; † 13. April 1942 Russland), Vater von Victor, Peter Schamoni, Thomas Schamoni und Ulrich Schamoni. Albert Schamoni war mit Annette Engelmann (1903–1985) verheiratet.
Leben
Schamoni studierte an der Kunstakademie Düsseldorf und lernte Otto Coester kennen, mit dem sich eine lebenslange Freundschaft entwickelte. Ab 1933 Arbeit als Studienassessor, ab 1937 Studienrat am Hindenburg-Gymnasium in Gelsenkirchen-Buer. Zu dieser Zeit lebte er in der Gladbecker Straße 64.[1]
1933 heiratete er Annette Schamoni-Engelmann, die später Mitglied im Bund Gelsenkirchener Künstler war.
Im Jahr 1942 wurde er als Soldat eingezogen und ist seit Januar 1945 an der Ostfront (Weichselbogen/Polen) vermisst.
Werke
Zwischen 1926 und 1936 arbeitete Schamoni mehrfach mit den tschechischen Verlegern Josef Florian, Josef Portman und Otto František Babler zusammen und illustrierte 19 als Handpressendruck erschienene Bücher, unter anderem von Franz Kafka und Slovinské romance a balady (in 350 Ex. mit Holzschnitten; Herausgeber Babler; 1933).
1937 wurden in der Aktion „Entartete Kunst“ nachweislich vier seine Arbeiten aus öffentlichen Sammlungen beschlagnahmt.[2]
Das nachgelassene Werk von Albert Schamoni hat seine Frau über den Zweiten Weltkrieg gerettet. Teile davon befinden sich in Familienbesitz. Eine Einzelausstellung fand 1992 in Prag statt.
1937 als „entartet“ aus öffentlichen Sammlungen beschlagnahmte Werke
- Don Quichote, der Ritter (Aquarell; Städtisches Museum Hagen; 1940 zur „Verwertung“ auf dem Kunstmarkt an den Kunsthändler Bernhard A. Böhmer; Verbleib unbekannt)
- Märchenfahrt (Aquarell; Städtisches Museum Hagen; zerstört)
- Kinder im Walde (Aquarell; Kaiser Wilhelm-Museum Krefeld; zerstört)
- Don Quichote (Druckgrafik; Pfälzisches Gewerbemuseum Kaiserslautern; zerstört)
Weitere Werke (Auswahl)
- Don Quichotte (Radierung, 24,5 × 20 cm, 1929; Blatt 7 der Mappe „Die Schaffenden“, 1932)[3]
Literatur
- Maria Schamoni: Meine Schamonis. München 1983
- Mrázová Schusterová Marcela: Albert Schamoni 1906–1945. Prag 1992
- Otto F. Babler: „Albert Schamoni. Ein deutscher Illustrator im Dienste des tschechischen Buches“. In: Das Antiquariat, XVI Jg., Nr. 5/6 (1961), S. 118 - 122
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Adressbuch Gelsenkirchen 1939
- ↑ Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion "Entartete Kunst", Forschungsstelle "Entartete Kunst", FU Berlin.
- ↑ Albert Schamoni. Don Quichotte. Radierung 1929. 24,5 : 20,0 cm (41,0 : 31,0 cm). Signiert und dat.
Personendaten | |
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NAME | Schamoni, Albert |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Lehrer und Maler |
GEBURTSDATUM | 20. Oktober 1906 |
GEBURTSORT | Hamm |
STERBEDATUM | Januar 1945 |
STERBEORT | Russland |