Alfred Janigk

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Ernst Alfred Janigk

Ernst Alfred Janigk (* 13. Mai 1889 in Koschendorf; † 18. September 1968 in Gelsenkirchen) war ein deutscher Kunst-, Porträt- und Landschaftsmaler.

Leben

Winterlandschaft von Janigk

Janigk wurde als Sohn des Bauern Gustav Janigk und seiner Frau Anne Marie, geborene Lieschka, in Koschendorf geboren. Als Kind besuchte er die Dorfschule in Leuthen und absolviert anschließend eine Ausbildung als Dekorationsmaler in Cottbus. Auf Empfehlung seines Meisters nahm er zusätzlichen Malunterricht. Dabei wurde er vom Cottbuser Tuchfabrikanten Max Grünebaum gefördert. Von 1909 bis 1911 absolvierte er ein Studium an der Königlich Akademischen Hochschule für bildende Künste in Berlin und hörte dort unter anderem bei Wilhelm Herwarth und Georg Koch. Anschließend wechselte er zur Akademie der Bildenden Künste München und erlernte dort bei Peter Halm die Radierkunst sowie bei Carl von Marr weitere Maltechniken. Seine Studienreisen führten ihn in die Niederlausitz, auf die Insel Rügen, später auch nach Frankreich, Italien, Dalmatien und Norwegen. Im Jahr 1919 trat er in die Johannisloge Zum Brunnen in der Wüste sowie die Andreasloge Sitiens in Cottbus ein. Dort lebte und arbeitete er bis 1934 in der Schillerstraße 60. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt er Auftragswerke aus dem Künstlerbund Cottbus. Im Jahr 1952 verließ er die DDR und wohnte zunächst in Bottrop. Später zog er nach Gelsenkirchen und dort wohnte er in Buer, in die Droste-Hülshoff-Straße. Am 12. Januar 1954 zog er dann zur Gladbecker Straße und am 9. September 1967 ins Senioren- und Pflegeheim (Haunerfeldstraße), wo er am 18. September 1968 verstarb. Die Beisetzung erfolgte am 23. September 1968 auf dem Hauptfriedhof Buer.

Als Porträtist und Landschaftsmaler hat sich Alfred Janigk in vielen Teilen Deutschlands einen guten Namen erworben. Lebendig und ausdrucksvoll sind seine Bildnisse, ob sie nun einen Künstler oder Wissenschaftler, einen Arbeiter oder eine Bäuerin, eine bedeutende Persönlichkeit des öffentlichen Lebens oder einen Staatsmann darstellen. Auch in Gelsenkirchen Buer hat Alfred Janigk schon einige Porträts bekannter Persönlichkeiten gefertigt, so vom Kaufmann Josef Weiser und Architekt Heidesen. Unter anderem malte er 10 Porträts in Öl von Spielern des FC Schalke 04, die 1937 deutscher Fußballmeister wurden. Diese Portäts befinden sich heute im Schalke-Museum.

1964 arbeitet er an einem Porträt des Grafen Luckner, bekannt unter dem Namen „Seeteufel“.

In einem Zeitungsartikel von der Buersche Volkszeitung vom 07. Januar 1964 war folgendes zu lesen:

„Farbenfrohe Porträts und farblich dezent getönte Landschaftsgemälde schmückten die Wände des Wohnzimmers in einer kleinen Etagenwohnung auf der Gladbecker Straße 31[1]. Jedes einzelne nimmt den kunstfreudigen Besucher gefangen, gibt ihm einen Hauch mit dem großen Schaffen eines Mannes, der hier ein Heim gefunden hat und in die Kunst der Malerei aufgeht. Das Geschick riss ihn aus seiner Heimat und verschlug ihn in den Westen. Hier, in Buer, hat Alfred Janigk, der Maler märkischer Geschlechter, eine neue Heimat gefunden.“

Ausstellungen und Beteiligungen (Auswahl)

Dorfkirche Leuthen
  • 1909: erste Arbeiten innerhalb der Fortbildungsschule Cottbus
  • 1912: Kollektivausstellungen in der Cottbuser Kunsthandlung Broeßke
  • 1928: Viehmarkthalle in Cottbus: Unsere Heimat im Bild mit Städtebildern von Janigk und Karl Göde
  • 1931: Heimatkunstausstellung im Lübbener]Schlossturm: Künstler des Spreewaldes mit Carl Noack, Bianca Commichau-Lippisch und Frieda Koppa
  • 1951/1952: Ausstellung im Haus des Kulturbundes in Cottbus, gemeinsam mit Paul Busch
  • 1954: Portraits von 13 Spielern und Vorständen für FC Schalke 04
  • 1990: Ausstellung im Bezirksmuseum Schloss Branitz
  • 1994: ständige Ausstellung zweier Werke im Wendischen Museum
  • 2002: Ausstellung im Schloss Lübben: Spreewaldromantik – Künstler sehen eine Landschaft, 1840–1940
  • 2006: Ausstellung im Stadtmuseum Cottbus im Rahmen der Exposition KottbusKunst
  • 2007: Ausstellung im Wendischen Museum: Im Labyrinth der Spreekanäle

Auszeichnungen und Ehrungen

  • 1948: Malwettbewerb für Ölgemälde und Aquarelle, initiiert vom Cottbuser Volksbildungsamt für den Stadt- und Landkreis Cottbus: Zweiter Preis für das Gemälde Spreewaldwinter (gemeinsam mit Elisabeth Wolf)
  • 2014: Die Gemeinde Drebkau benennt einen Platz in seinem Geburtsort in Alfred-Janigk-Platz um. Dort erinnert ein Findling und eine Informationstafel an den Sohn der Gemeinde.[2]

Werke in öffentlichen Sammlungen

  • Städtische Sammlungen, Stadtmuseum Cottbus, dort: Wendisches Museum[3]
  • Museum Schalke 04[4]

Weblinks

Literatur

  • Christina Kliem: Der Cottbuser Maler Alfred Janigk. Wendisches Museum Cottbus, 2012, ISBN 978-3-86929-074-4, S. 78
  • Informationstafel zu Janigk in Koschendorf, Oktober 2021

Einzelnachweise

  1. Adressbuch Gelsenkirchen 1958
  2. Leben des Heimatkünstlers Alfred Janigk erforscht. In: Lausitzer Rundschau. 6. August 2019, abgerufen am 7. Januar 2022.
  3. „Zachowane drogostki – Bewahrte Kostbarkeiten“, Webseite des Stadtmuseums Cottbus, abgerufen am 7. Januar 2022.
  4. Umbettung einer Schalker Legende, Webseite stadtspiegel.de, abgerufen am 7. Januar 2022.