Alter jüdischer Betsaal

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Wohnhaus Von-der-Recke-Straße 9
Von-der-Recke-Str. 9.jpg
Art des Denkmals: Baudenkmal
Standort: Von-der-Recke-Straße 9
Stadtteil: Altstadt
Baujahr: 1911
Seit wann in Denkmalliste: 22.09.1986
Bemerkung: Bauherr Architekt Peter Labonté, 1920 von Abraham Hirsch erworben. Ab 1957 Betsaal der Jüdischen Kultusgemeinde.
Dokument der Denkmalbehörde: A045.pdf
Lagekarte
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Der Alte jüdische Betsaal befindet sich in der Altstadt - Von-der-Recke-Straße 9. Der Betsaal dient heute als Dauerausstellung zur jüdischen Geschichte in Gelsenkirchen. Die Nachkriegssynagoge der Jüdischen Gemeinde in Gelsenkirchen wurde zu einem Ort der Begegnung ausgebaut. Ihre kleine Dauerausstellung schlägt den Bogen zwischen dem Neuanfang jüdischen Lebens nach dem Holocaust in Gelsenkirchen und einer heute fest in der Stadt integrierten jüdischen Gemeinde. Auch der im Original erhaltene Betsaal kann besichtigt werden.

Geschichte

Das Haus wurde 1911 von dem Architekten Peter Labonté erbaut und 1920 von dem Kaufmann Abraham Hirsch erworben. 1957 wurde im Hof von Nr. 9 von der inzwischen unter Kurt Neuwald wieder ins Leben gerufenen Jüdischen Kultusgemeinde ein Betsaal eingebaut.

Das Wiederaufleben der jüdischen Gemeinde nach 1945 ist vor allem dem KZ-Überlebenden Kurt Neuwald zu verdanken. 1946 konstituierte sich die Jüdische Gemeinde in Gelsenkirchen neu.

In Gelsenkirchen erhält die Jüdische Kultusgemeinde 1953 ihre offizielle Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechts. Um die 90 Mitglieder hat sie zu diesem Zeitpunkt. Sie kommen auch aus Horst, Buer, Wanne-Eickel und Bottrop, wo keine neuen Gemeinden entstehen. Das Grundstück der 1938 zerstörten Synagoge ist nicht mehr im Gemeindebesitz.

Mit städtischer Unterstützung kauft die Gemeinde 1956 das Haus an der Von-der-Recke-Straße. Dort richtet sie Büro, Versammlungssaal und Bücherei ein. 1957/58 entsteht dann als Anbau im Hinterhof des Hauses ein neuer Betsaal für etwa 80 Menschen. Der Entwurf des Saals stammt vom Gelsenkirchener Architekten Hermann Quacken.

Am 29. Juni 1958 wird der Betsaal durch den Landesrabbiner Dr. Paul Holzer und den Gemeindelehrer und Vorbeter David Tsorf eingeweiht.

Als nach 1990 die Jüdische Gemeinde großen Zuwachs aus der ehemaligen Sowjetunion erhielt, reichten die Räumlichkeiten nicht mehr aus und eine Neue Synagoge wurde gebaut, die 2007 eingeweiht wurde. Die alte Synagoge an der Von-der-Recke-Straße wurde daraufhin entweiht.

Quellen