Altstadtkirche

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Altstadtkirche
Evang.Altstadtkirche.jpg
Art des Denkmals: Baudenkmal
Standort: Am Rundhöfchen 1
Stadtteil: Altstadt
Baujahr: 1954 bis 1956
Seit wann in Denkmalliste: 08.01.1999
Bemerkung: Architekt: Denis Boniver
Dokument der Denkmalbehörde: A297.pdf
Lagekarte
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Innenansicht der Kirche

Die Altstadtkirche markiert den eigentlichen Mittelpunkt Gelsenkirchens, Am Rundhöfchen, an dem um das Jahr 1050 eine erste Kirche entstand, die dem Heiligen Georg geweiht war und als Siedlungs-Urzelle anzusehen ist.

Geschichte

Die Kirche wurde im 15. Jahrhundert erneuert und seit der Reformation sowohl von Katholiken als auch von Protestanten genutzt. Erst 1843 baute sich die katholische Gemeinde eine eigene Kirche (St. Augustinus). Dem rasanten Bevölkerungswachstum entsprechend, musste die alte Georgskirche von 1882 bis 1884 durch einen größeren Neubau nach einem Entwurf des Essener Architekten Peter Zindel ersetzt werden. Bei einem Luftangriff auf Gelsenkirchen am 6. November1944 erlitt dieser neugotische Backsteinbau schwere Schäden. Zwar blieb genug stabile Bausubstanz für einen Wiederaufbau übrig, jedoch brach sich an dieser Stelle der Stadt eine „moderne“, in erster Linie verkehrsgerechte Stadtplanung. Die Gemeinde wollte sich einen Neubau an anderer, weniger zentraler Stelle aber nicht aufzwingen lassen. Daher entstand der Kompromiss, den Neubau um die Achse des Turms um ca. 90° aus dem Weg zu drehen.

Der in Schalke geborene und damals in Mettmann ansässige Architekt Denis Boniver (1897-1961) konzipierte den Kirchsaal als selbstständigen Baukörper und „überkronte“ den alten Turmstumpf mit einem prägnanten Aufbau. Der Grundstein wurde am 19. September 1954 gelegt. Die Bauarbeiten leiteten die Architekten Hans Rank und Kurt Pasch. Die Bauausführungen stammen von den Firmen Stecker & Roggel und Fritz Spieker aus Rotthausen.[1]

Am 4. März 1956 wurde die Kirche feierlich bezogen.

Architektur

Der Entwurf Bonivers scheint einen Ausgleich zwischen Tradition und Moderne zu suchen. Das orthogonale Raster der technisch fortschrittlich konnotierten Betonkonstruktion ist mit erdig-dunklem Backstein in beinahe verspielten, originär handwerklich anmutenden Zierverbänden ausgefacht.

Zum Vorplatz öffnet sich der Bau mit drei repräsentativen Rundbogenportalen und einer Freitreppe. Der frei stehende Turm, im Winkel zum Hauptbau ausgerichtet, überragt diesen um mehr als das Doppelte und wird von drei offenen Betonbogengeschossen mit kupfergedeckter Pyramidenspitze gekrönt.

Auch im Inneren herrscht der Rotton der Backsteinwände vor, die den Blick auf Kanzel und Altar konzentrieren. Eine der Seitenwände nimmt die große Orgel ein.

Dem Architekten war aufgegeben, eine Kirche mit 1100 Sitzplätzen zu bauen, ohne Seitenemporen, mit freier Sicht von allen Plätzen zum Altar und zur Kanzel, mit dem Chor zugeordneter Orgel und Sängerempore.

Der Turm ist ein charakteristisches Wahrzeichen Gelsenkirchens.

Die Altstadtkirche befindet sich seit dem 8. Januar 1999 auf der Denkmalliste

Orgel

Die Orgel der Altstadtkirche wurde von 2001 bis 2002 von der Orgelbaufirma Karl Schuke (Berlin) erbaut. Das Instrument hat 46 Register (3341 Pfeifen) auf drei Manualen und Pedal. Eine Besonderheit ist die Vox humana 8' im Positiv, die in einem eigenen Schwellkasten untergebracht ist. Die Orgel hat eine mechanisch/elektrische Doppelregisteranlage.[2]

I Hauptwerk C–a3

1. Principal 16'
2. Principal 8'
3. Doppelflöte 8'
4. Salicional 8'
5. Octave 4'
6. Rohrflöte 4'
7. Quinte 22/3'
8. Superoctave 2'
9. Cornet V (ab f0) 8'
10. Mixtur V-VI 2'
11. Trompete 16'
12. Trompete 8'
II Positiv C–a3

13. Flûte harmonique 8'
14. Holzgedackt 8'
15. Octave 4'
16. Flûte traversière 4'
17. Sesquialtera II 22/3'
18. Flageolett 2'
19. Quinte 11/3'
20. Scharff IV 11/3'
21. Vox humana 8'
Tremulant
II Schwellwerk C–a3

22. Liebl. Gedackt 16'
23. Geigenprincipal 8'
24. Bordun 8'
25. Gambe (ab c0) 8'
26. Schwebung 8'
27. Fugara 4'
28. Doppelflöte 4’
29. Nasard 22/3'
30. Doublette 13/5'
31. Tierce 2'
32. Mixtur V 2'
33. Basson 16'
34. Trompette harm. 8'
35. Hautbois 8'
36. Clairon 4'
Tremulant
Pedal C–f1

37. Untersatz (Nr. 39) 32'
38. Principal 16'
39. Subbaß 16'
40. Octavbaß 8'
41. Cello 8'
42. Baßflöte 8'
43. Choralbaß 4'
44. Mixtur V 2'
45. Bombarde 16'
46. Trompete 8'
  • Koppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P
  • Spielhilfen: 4000-fache elektronische Setzeranlage

Einzelnachweise

Quelle

Faltblatt der Kirchengemeinde

Weblinks

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