Anneliese Knorr

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Anneliese Knorr (* 26. Juli 1918 als Anneliese Elsner in Saarbrücken; † 2. Mai 2003 in Gelsenkirchen) war eine deutsche Journalistin und Kunstkritikerin, Leiterin der Kommunalen Galerie.

Anneliese Knorr (links) mit Ernst Otto Glasmeier und Martha Glasmeier 1975 bei einer Ausstellung in Gelsenkirchen

Leben

Knorr wurde in Saarbrücken geboren. Als der Vater nach dem Ersten Weltkrieg eine Anstellung im Rathaus Buer des damals noch selbstständigen Buer in Westfalen erhielt, zog die Familie ins Ruhrgebiet. Anneliese Knorr machte ihr Abitur am Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium in Gelsenkirchen. Anschließend absolvierte sie ein Volontariat und erhielt Anstellungen bei der Münsterschen Zeitung in Münster (1939) und der Rheinischen Landeszeitung in Düsseldorf (1940) für die Fachgebiete Bildende Kunst, Literatur und Theater. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges druckte sie Flugblätter mit Verhaltensmaßnahmen für die im "Ruhrkessel" eingeschlossenen deutschen Soldaten.

Nach Kriegsende kehrte Anneliese zurück nach Gelsenkirchen-Buer. Sie arbeitete unter anderem als Übersetzerin für die ENSA, einer Agentur zur Unterhaltung der englischen Soldaten in der Schauburg. Im hinteren Teil der Schauburg traf sie auf Ernst Knorr, der die Plakate für die Veranstaltungen malte. 1953 fand die Hochzeit statt.

Nach ihrer Heirat im Jahre 1953 übte sie eine Tätigkeit als freie Journalistin und Werbetexterin aus, bevor sie dann ab 1960 Beiträge für die Gelsenkirchener Blätter schrieb, deren Redakteurin sie im Juli 1965 wurde. Es folgten Artikel für die Ruhr-Nachrichten und andere Publikationen. Von 1961 bis 1966 war Anneliese Knorr sachkundige Bürgerin im Kulturausschuß. In dieser Zeit arrangierte sie eigene Kunstausstellungen im Pianohaus Kohl mit dem Thema: Avantgarde der 60er Jahre.

1965 wurde Anneliese Mitarbeiterin im Presseamt der Stadt Gelsenkirchen. Im Hans-Sachs-Haus schrieb sie die Reden für den Oberbürgermeister Werner Kuhlmann sowie Texte für die „Gelsenkirchener Blätter“. Von 1967 bis 1969 folgten dann Ausstellungen im Dienstzimmer des damaligen Oberbürgermeisters Hubert Scharley zum Thema "Junge Ruhrgebietskünstler", daneben textete sie für die Abteilung Stadtwerbung des Presseamtes. 1976 wurde sie zum Kulturamt versetzt. Ihre Aufgaben waren dort die Öffentlichkeitsarbeit im Kulturbereich sowie Ausstellungen im Hans-Sachs-Haus. Rund 100 Kunstausstellungen an verschiedenen Orten, z.b. im Dienstzimmer des Oberbürgermeisters, im Ratsfoyer, im Schalker Gymnasium Gelsenkirchen, in der Landesvertretung Nordrhein Westfalen in Bonn und am Landeshaus Münster konzipierte und arrangierte sie. Schließlich zeichnete sie verantwortlich für die Organisation der Kunstmärkte beim Gelsenkirchener Kultur Spektakel.

1980 wurde Anneliese Knorr Vorsitzende des Kunstvereins Gelsenkirchen, ab 1983 Stellvertreterin. Ihre Pensionierung erfolgte 1982, jedoch blieb sie weiterhin aktiv in der Kunstszene, auch durch Rezensionen in Zeitungen und Katalogen. Zuletzt verschlechterte sich ihr Sehvermögen dramatisch und sie starb erblindet am Grünen Star am 2. Mai 2003 im Alter von 84 Jahren.

Anneliese Knorr, die u.a. in Buer in der Erlestraße 60 lebte [1] , wurde auf dem Hauptfriedhof Buer beigesetzt.

Würdigung

Anneliese Knorr hat viele Künstlerinnen und Künstler aus der Region entdeckt und gefördert. Insgesamt sind mehr als 300 Ausstellungen von ihr durchgeführt worden. Die Zahl ihrer Fachaufsätze ist unbekannt. In der Presse wurde sie als „Mutter Courage der Ruhrkunst“ (WAZ) oder als „Mutter der Künstler“ (Buersche Zeitung) bezeichnet. 1993 organisierte der Kunstverein Gelsenkirchen e.V. aus Anlass des 75. Geburtstages von Anneliese Knorr eine Ehrung unter dem Titel „Ereignisse - Begegnungen mit Bildern und Menschen“. Viele Künstlerinnen und Künstler, denen Anneliese Knorr im Laufe ihres Schaffens begegnet ist, stellten im Städtischen Museum von Gelsenkirchen aus.

Anneliese Knorr wurde mit dem Bundesverdienstkreuzes am Bande ausgezeichnet.

Weblinks

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Einzelnachweise

  1. Adressbücher 1974-1990