Apostelkirche
Apostelkirche | |
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Art des Denkmals: | Baudenkmal |
Standort: | Horster Straße 35 |
Stadtteil: | Buer |
Baujahr: | 1892-1893 |
Seit wann in Denkmalliste: | 04.02.1987 |
Bemerkung: | Architekt: Julius Flügge u. Carl Nordmann, Köln |
Dokument der Denkmalbehörde: | A087.pdf |
Forum: | ![]() |
Lagekarte
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Die Apostelkirche ist eine evangelische Kirche auf der Horster Straße 35 in Gelsenkirchen-Buer.
Geschichte
Seit der Gründung der Zeche Hugo im Jahre 1873 strömten auch evangelische Bergleute in das katholische Buer. Nachdem sich bereits im Jahre 1888 die erste Ev. Kirchengemeinde unter Pastor Carl Rudolf Franke gebildet hatte, richtete Franke am 4. Februar 1892 ein Baugesuch an den Amtmann August de la Chevallerie. Die Baugenehmigung wurde am 8. März 1892 erteilt und die Grundsteinlegung erfolgte am 24. April 1892.
Die nach den Entwürfen von Julius Flügge und Carl Nordmann gestaltete Kirche wurde am 9. Mai 1893 eingeweiht. Der Bau der Kirche hatte 64.000 Goldmark gekostet; für das Grundstück wurden 6.550 Goldmark ausgegeben. Die einzige Auflage des Amtes Buer war, dass die Kirche um 16 Meter aus der Flucht der damaligen Essener Straße zurückzusetzen sei.
Kirchbaumeister war seit 1888 Alexander Grolmann, der zu dieser Zeit der Bergwerksdirektor der Zeche Hugo war.
Den Namen „Apostelkirche“ bekam die Kirche erst in den 1960er Jahren, als weitere evangelische Kirchen in Buer gebaut wurden. Seit 1987 befindet sich das Gebäude auf der Denkmalliste der Stadt Gelsenkirchen.
Die Apostelkirche ist die älteste evangelische Kirche im Stadtteil Buer und gehört heute zur Evangelische Trinitatis-Kirchengemeinde Buer.
Ausstattung
Die Kirche schmückt eine große, reich differenzierte Schaufassade, die ihr Volumen durch die an den Turm angelehnten Treppenhäuser erreicht. Die neugotische Fassade mit ihren Spitzbogenfenstern ist mit roten und teilweise gelben Formziegelsteinen reich ausdifferenziert. In der Straßenfront wird das Kreismotiv zwischen Portal und Turmuhr mehrfach ausgespielt und durch umlaufende Gesimse zusammengebunden.
Der eher zierliche, schiefergedeckte Turm birgt das Glockengeschoss ohne eigentliche Turmbildung direkt über der Firstlinie des Kirchenschiffes.
Der relativ schlicht gehaltene Kirchenraum wird von einer halboffenen Dachkonstruktion überwölbt. Die farbigen Deckenflächen und die seitlichen Fenster wurden 1985 neu gestaltet. Das Glasfenster an der Stirnseite stellt biblische Geschichten dar und wurde 1962 von Walter Klocke gestaltet.
Die einschiffige Kirche hat etwa 350 Sitzplätze und wurde bis zum Jahr 2011 bereits umfassend saniert und renoviert.
Zur Einweihung der Kirche spendete Königin Auguste Viktoria, die die letzte deutsche Kaiserin war, eine kostbare Bibel mit Goldschnitt und Widmung, aus der heute immer noch gelesen wird.
Kindergarten
Das Presbyterium der Kirchengemeinde Buer-Mitte beschloss am 1. Mai 1945 die Einrichtung eines Kindergartens in den Räumen der früheren Nähschule im Gemeindehaus hinter der Apostelkirche. Ausschlaggebend für diesen Beschluss waren die großen Notzeiten, in denen es den Gemeinden mit Kindergärten erlaubt wurde, „Schwedenspeisen“ an Kinder auszuteilen.
Weblinks
Thematisch passender Thread im Forum
Literatur
- Dr. Lutz Heidemann in: Beiträge zur Stadtgeschichte, Band 17, 1994, Verein für Orts- und Heimatkunde Buer