Betriebsbahnhof Buer

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Der Ehemaliger Betriebsbahnhof Buer der Vestische Straßenbahnen GmbH befindet sich an der Polsumer Straße 1 im Ortsteil Buer.

Ehemaliger Betriebsbahnhof Buer der Vestische Straßenbahnen

Durch den wachsenden Zuzug von Menschen in Folge der Industrialisierung bestand seit Ende des 19. Jahrhunderts auch im nördlichen Ruhrgebiet ein Bedarf an öffentlichen Verkehrsmitteln. Elektrische Bahnen waren leichter und umweltfreundlicher als dampfbetriebene Lokomotiven. Sie eigneten sie sich trotz ihrer Abhängigkeit von Schienen und der Stromabnahme über Oberleitungen zur Schaffung eines dichten innerstädtischen Verkehrsnetzes. 1899 wurde in Herten durch den Landkreis Recklinghausen die „Vestische Kleinbahnen GmbH" gegründet. Sie nahm 1901 den Betrieb auf der Trasse Recklinghausen-Herten-Wanne-Eickel auf. Auch nach Erle und Buer wurden Strecken gebaut. Nach Fertigstellung des größten Teils der „Neuen Kolonie" wurde 1915 die Linie 12 nach Hassel eingerichtet. Erst 1919 konnte der Betriebsbahnhof gebaut werden. In der Werkstatt und der fünfgleisigen Halle wurden Wagen gewartet und repariert. Das Verwaltungsgebäude enthielt im Erdgeschoss u.a. Abrechnungsraum und Schaffnerzimmer und zur Polsumer Straße einen Warteraum. Anfang der 1920er Jahre verkehrten bereits erste Busse. Eine 1920 eröffnete Strecke von Langenbochum über Westerholt, Hassel, Polsum nach Marl wurde später wieder eingestellt. Stattdessen wurde 1924 die Straßenbahnlinie 15 von Buer nach Westerholt eröffnet und 1926 die Linie 12 über Hassel hinaus nach Polsum und weiter nach Marl verlängert. Im Jahr 1940 wurde die Gesellschaft in „Vestische Straßenbahnen GmbH" umbenannt. 1962 erreichte sie ihren Höchststand mit 62,5 Mio. Fahrgästen. Allerdings überflügelten die technisch immer besser ausgerüsteten Omnibusse die Straßenbahnen. Sie waren wirtschaftlicher, flexibler und ebenso fahrgastfreundlich. Nach und nach verschwanden die Straßenbahnen der „Vestischen" aus dem Gelsenkirchener Stadtbild. Die Linie 15 wurde 1960 auf Busbetrieb umgestellt, die Linie 12 folgte 1969. Der Betriebshof wurde 1982 stillgelegt. Die Wagenhalle wurde für Handelszwecke umgenutzt und 2004 für eine Wohnbebauung abgebrochen. Den Verwaltungsbau bezog 1983 eine Weinfachhandlung.

Quelle

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