Birgitta Thaysen

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Birgitta Thaysen (* 1962 in Gelsenkirchen-Buer) ist eine deutsche Fotokünstlerin.

Leben

1985 nahm Birgitta Thaysen ein Fotografiestudium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Bernd und Hilla Becher auf und studierte anschließend bei Nan Hoover Video, Malerei und Performance.

Seit 1992 arbeitet sie als freie Fotografin und Medienkünstlerin. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen nationalen und internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt.

Mit der Künstlerkollegin Katharina Mayer gründete Thaysen 2000 die Schule für künstlerische Fotografie Düsseldorf.[1]

Themen und Projekte

1993 setzte sich Thaysen im niederrheinischen Hamminkeln erstmals intensiv mit der Landschaftsfotografie auseinander, wobei ihr ein einjähriges Stipendium, gefördert durch das Kulturministerium in Nordrhein-Westfalen, zugutekam. Drei Jahre später, 1996, entstand ihre Bilddokumentation über die Vulkaninsel Stromboli, die von Menschen und dem Vulkan auf der Insel Stromboli erzählt, die in einem extremen Naturraum nördlich von Sizilien liegt, abgeschnitten von den Nachbarinseln. Seit 1997 hat die Künstlerin an verschiedenen Weiterbildungseinrichtungen eine fotografische Lehrtätigkeit aufgenommen. Seit 1999 ist Thaysen daran beteiligt, einen stetig wachsenden Wolkenatlas, der mit Unterstützung des Deutschen Wetterdienstes Offenbach entsteht und die Wolkenformationen analysiert, mit Fotografien rund um die wissenschaftliche Dimension zu ergänzen. So liefert sie zu jeder Wolkenkonstellation eine wissenschaftliche Interpretation und atmosphärische Deutung, die dem Bild als Titel dient.

Im Jahr 2000 gründete Thaysen zusammen mit Katharina Mayer in Düsseldorf die „Schule für künstlerische Fotografie“. In ihren Kursen werden fotografisches Sehen und die Entwicklung einer eigenen Bildsprache gefördert. Die Fotoserie „My Memory“ wurde 2001 von Thaysen ins Leben gerufen, darin geht es um die Mechanismen der visuellen Erinnerung und die Tatsache, dass das Sehen und Erkennen in jeglicher Form an das eigene Bewusstsein gekoppelt ist.[2] Die Videoinstallation „Se ma yesh“ entstand 2002 in Verbindung mit einem Arbeitsstipendium des Kulturamtes Düsseldorf. Thaysen war 2002 im Rahmen eines deutsch-israelischen Austauschprojektes im Künstlerdorf En Hod in Israel. Ihrer Videoinstellation, in der sie sich mit dem jiddischen Sprichwort und der Landschaft des Karmelgebirges auseinandersetzt, liegt das gleichnamige jiddische Sprichwort zugrunde. In den präsentierten Landschaften steht der Weg im Vordergrund. Ab 2003 widmete sich Thaysen vornehmlich dem Thema „Metamorphosen“, worüber Arbeiten mit Film und Video entstanden sind. Daraus gingen beispielsweise Filme wie Tulip (2003), Looking for Inspiration (2006), Wolkenheim (2007) und „Namibia-Silent & Spaciously“ (2009) hervor.

Seit 2006 nimmt Thaysen sich der Weiterentwicklung des Themas Films (laufende Bilder) in Rauminstallationen (begehbare Bilder) an. So realisierte sie 2006 in der internationalen Ausstellung DormArt (Kurator Jan Hoet, Dokumenta IX, Kassel) das Projekt Tulip Dreambox und 2008 in der Ausstellung Reflectiones in Boxmeer in den Niederlanden das Projekt Wolkenheim. Seit 2010 ist Thaysen wissenschaftliche Mitarbeiterin und Dozentin für Fotografie an der FH Krefeld und seit 2017 Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh).

Ausstellungen

Einzelausstellungen

  • 2010 inner ocean fifty-fifty Galerie, Düsseldorf
  • 2008 Reflectiones Culture department Wijerskapel Boxmeer (NL)
  • 2005 Stromboli Casa Decorazione Stromboli (I)videostills & Wolken über alles COR + interlübke by pesch Köln
  • 2004 Wolkenbilder Deutsches Museum, München
  • 2003 Atelier am Eck, Galerie Kulturamt, Düsseldorf
  • 2002 Gastatelier En Hod/Haifa (IL)
  • 1999 SchauRaum Galerie, Düsseldorf
  • 1997 SchauRaum Galerie, Düsseldorf
  • 1996 Stromboli Casa Decorazione, Stromboli (I)
  • 1994 Portrait and Landscape Suzanne Biederbereg Gallery Amsterdam (NL)
  • 1993 Schloss Ringenberg, Städtische Galerie Schloss Ringenberg

Gruppenausstellungen

  • 2010 große Kunstausstellung Kunstpalast Ehrenhof Düsseldorf
  • 2009 familia/inner ocean Kunstverein VirtuellVisuelle.V. Dorsten mit Katharina Mayer
  • 2007 connected. jüdische Kulturtage. Altes Museum Mönchengladbach
  • 2006 DormArt internationales Kunstprojekt zum Thema "Schlaf" Dortmund, Katalog
  • Artpolitika (RU), video-art festival in Moskau, Kaliningrad und 14 weiteren Städten, DVD Katalog
  • c/ountryclub internationales video-art festival, Städtisches Museum Abteiberg Mönchengladbach
  • Body in the blue NOISIVISION Breda (NL) und Künstlerverein Malkasten, Düsseldorf
  • 2005 first decade, Museum of New Art (Mona), Detroit (USA)
  • 2004 Signes der Nuit, Internationales Film Festival Paris (F)
  • Kulturforum Alte Post Neuss
  • große Kunstausstellung NRW Düsseldorf, Katalog
  • 2003 entartet Museum Bunkerkirche Düsseldorf
  • Strictly Puplic Kurzfilm und Videofestival Düsseldorf
  • 2001 Galerie Rosenkranz Chemnitz, Katalog
  • große Kunstausstellung NRW Düsseldorf, Katalog
  • 1999 Raum X Galerie Düsseldorf, Katalog
  • 1998 Kulturforum Alte Post Neuss
  • 1997 Raum X Galerie Düsseldorf, Katalog
  • 1994 Künstlerverein Malkasten Düsseldorf mit Nan Hoover Museum Kunstpalast Ehrenhof Düsseldorf
  • 1992 Kunstakademie Trondheim Norwegen

Auszeichnungen

  • 2002: Arbeitsstipendium des Kulturamtes Düsseldorf nach Israel
  • 2001: Marianne Brandt-Preis für Fotografie. Ausstellung und Katalogbeteiligung
  • 1993: einjähriges Arbeitsstipendium des Kulturministeriums NRW Schloss Ringenberg, Wesel
  • 2018: Nominierung für den Kunstpreis „DA art award“ der Giordano-Bruno-Stiftung

Literatur

  • Anja Hellhammer: Birgitta Thaysen. Inner Ocean. Kehrer Verlag, Heidelberg, ISBN 978-3-86828-076-0

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Birgitta Thaysen – Biographie s.S. fiftyfifty-galerie.de (Biografie)
  2. Galerie – Thaysen s.S. cinema-bleu.com