Birma (Elefant)

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Birma war ein asiatischer Elefant, der im Ruhr-Zoo in Gelsenkirchen lebte.

Laut dem Studybook Asiatischer Elefanten in Europa ist die Elefantenkuh Birma (II) ungefähr im Jahre 1918 in Burma, dem heutigen Myanmar, geboren worden und wurde unter der Nr. 1801 geführt. Im ungefähren Alter von 6 Jahren wurde sie kurz nach dem Ersten Weltkrieg nach Europa importiert und kam in den Zirkus Kludsky. 1934 ging Birma in den Besitz des Tierhändlers Ruhe über, der sie und weitere 15 Elefanten dem finanzschwachen Zirkus Kudsky abkaufte. Ruhe verlieh Birma an den Circus Amar. Dieser wiederum verlieh seine Elefantennummer immer mal wieder an den Circus Strassburger. Außer im Zirkus hat Birma auch in 2 - 3 Spielfilmen mitgewirkt, für die sie lange Reisen auf sich nehmen musste.

Elefantenkuh Birma im Ruhr-Zoo um 1955

Birma brachte in ihrem Leben 3 Kälber zur Welt.

Am 3. August 1936 brachte Birma das Kalb August in einem Eisenbahnwaggon während der Fahrt des Zirkus Amar nach Nordfrankreich in einer dramatischen Geburt zur Welt. Während der Nacht demolierte Birma den halben Wagon. Ihr Sohn wurde in Paris auf den Namen August getauft und blieb im Zirkus Amar.

Während eines Gastspielaufenthaltes im Zirkus Strassburger in Amsterdam brachte Birma am 22. November 1939 ihr Kuhkalb Gina in einem Ausstellungsgebäude zur Welt. Weil Mutter und Kind nicht mit dem Zirkus weiterreisen konnten, wurden sie von dem Gebäude, in dem Gina geboren wurde, zu Fuß in den Artis Zoo in Amsterdam gebracht. Der Artis Zoo kaufte Gina dem Zirkus ab. Gina ist für die niederländische Elefanten-Geschichte sehr wichtig. Sie ist der erste in den Niederlanden geborene Elefant.

Birma kam wieder in den Besitz der Tierhandelsfirma Ruhe und später in den Zoo von Hannover. Dort brachte sie am 10. August 1944 ihr drittes Kalb - ihre zweite Tochter Carla zur Welt.

Im Herbst 1944 wurde die Lage des Zoos Hannover immer schwieriger und bis Dezember wurden alle verbliebenen Elefanten zum Firmensitz vom Tierhändler Ruhe nach Alfeld gebracht. Am 15. Mai 1946 öffnete der Zoo Hannover nach 1½ Jahren wieder seine Pforten. Birma zog mit ihrer Tochter Carla in ihr altes, teilzerstörtes Haus. Kurz nach der Eröffnung des Ruhr-Zoos, der ebenfalls im Besitz der Tierhandelsfirma Ruhe war, kam Birma im Jahre 1950 nach Gelsenkirchen.

Birma verbrachte ihren Lebensabend ohne erniedrigende Kopfstände und Ein-Bein-Stände etc. machen zu müssen, in Gelsenkirchen. Jedoch wurde sie als leierkastenspielender Elefant dort berühmt. Auch noch im hohen Alter hat sie immer wieder auf Zeichen der Besucher reagiert.

1981 starb Birma an Altersschwäche. Man vermutet, dass sie mit ihren 63 Jahren zu den ältesten Zooelefanten Europas gehörte.

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