Bleckkirche

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Bleckkirche
Bleckkirche.JPG
Art des Denkmals: Baudenkmal
Standort: Bleckstraße / Grimberger Allee
Stadtteil: Bismarck
Baujahr: 1735
Seit wann in Denkmalliste: 24.01.1989
Bemerkung: älteste Kirche in Gelsenkirchen - erbaut von Johann Hermann Franz Graf von Nesselrode.
1889 Erweiterung mit Turm und Querhaus mit Chor durch Baumeister Hellhammer aus Bochum.
Dokument der Denkmalbehörde: A209.pdf
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Die Bleckkirche

Die Bleckkirche ist eine evangelische Kirche in Bismarck. Die älteste evangelische Kirche im Stadtgebiet Gelsenkirchens wird als Veranstaltungsort (Kirche in der Stadt) genutzt.

Geschichte

Die Bleckkirche wurde im Jahr 1735 nach den Plänen von Johann Heinrich Schlaun erbaut. Die Capelle am Blecke wird als schlichter, rechteckiger Bau ohne Turm und Apsis beschrieben. Nachdem im Jahre 1874 die Gemeinde Braubauerschaft mit der Bleckkirche als Gottesdienstort gegründet worden war, ist die Bleckkirche dann 1888 bis 1889 in die heutige Form umgebaut und am 21. November 1889 eingeweiht worden. Danach (etwa 1893) sind noch Orgel- und Querschiffemporen eingebaut worden. Während des ersten Weltkriegs wurden die drei Glocken der Bleckkirche für Rüstungszwecke enteignet und die heutige, eine ehemalige Friedhofsglocke, eingebracht. Die im zweiten Weltkrieg zerstörte Orgel und die beschädigte Uhr wurden 1946/47 restauriert. Trotz Versuchen in den 70er Jahren Bergschäden zu beseitigen, musste die Bleckkirche 1992 wegen ihres maroden Zustandes geschlossen werden. Nach umfangreichen Renovierungs- und Erhaltungsmassnahmen in den Jahren 1992 bis 1996 konnte die Bleckkirche zur übergemeindlichen Stadtkirchen- und Kulturarbeit wiedereröffnet werden.

Grimberger Altar

Grimberger Altar

Als besonderes kunst- und kulturhistorisches Kleinod beherbergt die Bleckkirche einen Renaissance-Altar aus dem Jahre 1574. In seinem Altarbild zeigt der Grimberger Altar ein sogenanntes „Westfälisches Abendmahl“. Er wurde von dem Ritter Heinrich von Knipping, einem der ersten lutherischen Adligen der Region, und seiner Frau Isabella von Nesselrode gestiftet und befand sich zunächst in der Schlosskapelle von Schloss Grimberg. Nachdem der katholische Aufsitzer Nesselrode Herr auf Schloss Grimberg wurde und die protestantische Gemeinde nicht mehr die Schlosskapelle nutzen konnte, brachte sie 1738 den Grimberger Altar in die drei Jahre zuvor errichtete Capelle am Blecke (heute Bleckkirche).

Mit den Ausmaßen 3,80 m Höhe und 2 m Breite ist der Grimberger Altar ganz aus Baumberger Sandstein gefertigt. Seinen Fuß bildet die sogenannte Praedella. In ihr stehen im damaligen Niederdeutsch (Platt) die biblischen Einsetzungsworte zum Abendmahl aus dem 1. Korintherbrief des Paulus, Kapitel 11,23-25. Das in Stuck gearbeitete Altarbild stellt das letzte Abendmahl Christi mit seiner Jüngerschar dar. Die Bezeichnung „Westfälisches Abendmahl“ verdankt es der Tatsache, dass sich eine damalig für die hiesige Region typische Adelsgesellschaft um den Tisch versammelt hat.

Literatur

  • Georg Dehio, unter wissenschaftlicher Leitung von Ursula Quednau: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen II Westfalen. Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2011, ISBN 978-3-422-03114-2

Weblinks

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