Bottrop-Kirchhellen

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Kirchhellen ist der nördlichste Stadtbezirk von Bottrop. Er wurde 1976 als ursprünglich kreisangehörige Gemeinde des Kreises Recklinghausen gegen den erheblichen Widerstand der Bevölkerung eingemeindet (siehe auch GlaBotKi-Diskussion).

Der Ortsname leitet sich von Kirche auf dem Hügel (Helle) ab, was sich auf den Standort der ursprünglichen Kirche der Pfarrgemeinde St. Johannes bezieht. Diese Kirche, die 1917 durch einen Brand zerstört wurde, stand am Kirchplatz, der nur wenige hundert Meter vom jetzigen Standort der Pfarrkirche entfernt liegt. Weitere katholische Kirchen befinden sich in den Ortsteilen Feldhausen und Grafenwald.

Kirchhellen ist bis ins benachbarte Ausland bekannt durch den im Ortsteil Feldhausen befindlichen Movie Park Germany (ehem. Warner Bros. Movie World). Weitere Attraktionen stellen der Feldhausener Freizeitpark Schloss Beck und das Kirchhellener Brezelfest dar.

Zahlen

In Kirchhellen, das sich über 58,5 km² erstreckt, lebten am 31. Dezember 2009 20.398 Personen, von denen 9.893 männlich und 10.495 weiblich waren. Hiermit stellt Kirchhellen etwa 17 % der Bevölkerung und ca. 58 % der Fläche Bottrops.

Geschichte

Frühe Geschichte

Vermutlich siedelten sich in Kirchhellen schon im Frühmittelalter Menschen an, da der lockere Sandboden von Bauern leicht zu bearbeiten war. Der Sand wurde durch Seitenarme des Rheins, die sich kurz nach der letzten Eiszeit bis nach Kirchhellen erstreckten, in dieses Gebiet getragen. Erstmals[1] wird Kirchhellen namentlich in einer Urkunde, die um 1160 von Aedituus Theodrich in der Abtei Deutz verfasst wurde, erwähnt. Aus dieser geht hervor, dass „Hillen“ bereits zur Klostergründung im Jahr 1002 der Abtei Deutz angehörte. Hieraus ist zu schließen, dass es in Kirchhellen bereits im 9. Jh. eine Kirche gegeben hat. Des Weiteren besaß die kölnische Kirche um diese Zeit einen Oberhof in Kirchhellen. In Kirchhellen steht das Stammhaus der Herren von Brabeck, die auch für das Wappen der Gemeinde Kirchhellen mitverantwortlich sind.

Glabotki

Im Rahmen der kommunalen Neugliederung wurde mit Wirkung vom 1. Januar 1975 Kirchhellen zusammen mit der kreisfreien Stadt Gladbeck in die neue Stadt Bottrop eingegliedert.[2] Umgangssprachlich wurde dieses Gebilde „GlaBotKi“ genannt.

Die Stadt Gladbeck klagte gegen diesen Zusammenschluss und erreichte eine Korrektur der Gebietsreform. Mit Wirkung vom 6. Dezember 1975 schieden Gladbeck und Kirchhellen aus der Stadt Bottrop aus und wurden wieder selbstständig. Das sogenannte Nikolausurteil vom 6. Dezember 1975, welches das Oberverwaltungsgericht Münster gefällt hatte, besagte, dass Bürgernähe und höhere Verwaltungseffizienz durch die Neuordnung nicht gegeben waren. Dieses aber war die Begründung für die Neuordnung gewesen. Mit Wirkung vom 1. Juli 1976 wurde Gladbeck schließlich als kreisangehörige Stadt dem Kreis Recklinghausen angeschlossen. Kirchhellen wurde am 1. Juli 1976 wieder ein Stadtteil Bottrops.

Wappen

Das Wappen der Gemeinde Kirchhellen entstand aus den Wappen des Hauses Hackfort und Brabeck. Das Hackforter Wappen war silbern mit blauem Querbalken, das Wappen von Brabeck war schwarz mit drei gelben Wolfsangeln.

Im Jahre 1937 erhielt die Gemeinde Kirchhellen ihr eigenes Wappen, welches einen blauen Querbalken und drei schwarze Wolfsangeln auf weißem Grund enthielt.

Nach der im Zuge der kommunalen Neuordnung des Ruhrgebiets stattgefundenen Eingemeindung Kirchhellens in die kreisfreie Stadt Bottrop im Jahre 1975, wurde das Wappen abgelegt, Teile jedoch in das 1978 erneuerte Wappen von Bottrop integriert.

Sehenswürdigkeiten

Vereine und Institutionen

  • Brezelgesellschaft Kirchhellen 1883
  • Schützengesellschaft (etwa 500 Jahre alt)
  • Kolpingsfamilie gegr. 1900
  • Freiwillige Feuerwehr Kirchhellen gegr. 1886
  • Freiwillige Feuerwehr Feldhausen gegr. 1940
  • Freiwillige Feuerwehr Grafenwald gegr. 1940
  • Deutsches Rotes Kreuz Ortsverein Kirchhellen (gegr. 1929)
  • Katholische Landjugendbewegung Kirchhellen (gegr. 1948)

Persönlichkeiten

  • Werner Münch (* 1940), Politiker
  • Ulla Schmidt (* 1942), Politikerin (CDU)
  • Gisela Kinzel geb. Gottwald (* 1961), deutsche Leichtathletin und Olympiateilnehmerin
  • Norbert Heisterkamp (* 1962), Schauspieler

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hans Büning: 1000 Jahre St.Johannes Kirchhellen, 1985
  2. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.