Buer (Adelsgeschlecht)

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Dieser Artikel beschreibt das Adelsgeschlecht Buer. Für andere Bedeutungen siehe Buer (Begriffsklärung).
Stammwappen der Herren von Buer

Die Herren von Buer (auch: Bure, Buir, Buyr, Buyre, Buyren sowie ab dem 16. Jahrhundert ebenso Bawyr, Bawir, Bavier, Baur) waren ursprünglich Ministeriale des Klosters Werden. Sie stammten wie die Herren von Landsberg von den Herren von Werden ab, die im 13. Jahrhundert die Werdener Stadtvögte stellten.

Namensgebung

Die Familie leitete ihren Namen von ihrem Stammsitz Burg Buer in Gelsenkirchen-Buer ab. Bis 1400 besaßen sie Buer als Lehen des Klosters Werden. Bereits gegen Ende des 16. Jahrhunderts kannten die Familienmitglieder den Namensursprung nicht mehr und "übersetzten" das niederdeutsche Buer/Buir in das hochdeutsche Bawyr/Baur, obwohl der Ortsname Buer unverändert blieb.

Geschichte

Erstmalig erscheint der Familienname im Jahr 1292 mit dem kurkölnischen Ministerialen ... dicto Schillinc de Bure. Die gesicherte Stammfolge der Herren von Buer beginnt mit den fünf Brüdern Rotger, Friedrich genannt Schilling, Dr. Ludekin, Werner und Johann de Bure, die ab 1340 erscheinen. Von Friedrich stammt eine Vestische Linie, die bis 1497 nachverfolgt werden kann. Ludekins gleichnamiger Sohn begründete die Bergische Linie. Diese blühte bis in das 19. Jahrhundert. Die letzte Person, die den Namen Buer führte, war Maria Anna von Bawyr, sie starb am 8. Januar 1813 in Deidesheim in der Pfalz. Ihr Bruder Carl von Bawyr, königlich-bayerischer Major, war der letzte im Mannesstamm. Er starb bereits am 15. August 1809.

Besitzungen

Die oben genannte Vestische Linie hatte neben der Burg Buer auch Besitz in Bochum-Stiepel, Bochum-Rechen, Bottrop-Kirchhellen und insbesondere Hattingen. Die Bergische Linie besaß unter anderem die folgenden Häuser und Güter (in der Reihenfolge des Erwerbs):

Wappen

Das Stammwappen der Familie zeigt ein silbernes Gitter auf rotem Balken in Gold. Auf dem Helm ein goldener Brackenkopf mit Halsband wie der Balken auf dem Schild. Die Helmdecke in Rot-Gold.

Ein Teil der Bergischen Linie, nämlich diejenigen, die auf den Häusern Böckum und Rommeljan saßen, nahmen im 17. Jahrhundert den Namen Frankenberg (Bawyr von Frankenberg), nach der Burg Frankenberg, an und vermehrten ihr Wappen mit dem Wappen der Herren von Frankenberg, dass 5-4-3-2-1 Goldmünzen in Schwarz zeigt.

Literatur

  • Dietmar Ahlemann: Die Herren von Buer – Eine westdeutsche Familiengeschichte vom Hochmittelalter bis in das 19. Jahrhundert. In: Westdeutsche Gesellschaft für Familienkunde e.V. (Hrsg.): Jahrbuch 2012, Band 274, Köln 2012, S. 213-300.
  • Karl Machtan: Die Geschichte derer von Buer. In: Beiträge zur Stadtgeschichte (Gelsenkirchen-Buer). Band 7, Gelsenkirchen-Buer 1973, S. 5-10.
  • Kurt Niederau: Die Herren v. Bawir auf Latum. In: Meerbuscher Geschichtshefte – Beiträge zur Geschichte und Volkskunde der Stadt Meerbusch und ihrer ehemals selbständigen Gemeinden. Heft 14, Meerbusch 1997, S. 4-30.