Carl Dellweg

Aus Gelsenkirchener Geschichten Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Carl Dellweg (* 26. Februar 1879 in Wuppertal-Elberfeld , † nach 1940, genaues Datum unbekannt) war ein deutscher Architekt.

Wohnhaus Cranger Straße

Leben

Carl Dellweg wurde am 26. Februar 1879 in Elberfeld, heute ein Stadtteil von Wuppertal, geboren. Er war katholisch und verheiratet mit der wenige Monate älteren Juliane Offermann aus Hasslinghausen im Kreis Sprockhövel. Die Familie zog 1905 von Elberfeld in das damalige Amt Buer, wo Dellweg einige Zeit bei dem Architekten Georg Koester arbeitete, unter anderem als Bauführer bei der Pfarrkirche St. Michael in Hassel. Der Verwaltungsbericht der Stadt Buer in Westfalen von 1913 erwähnt als Detail, dass eine Zeit lang Dellweg in der "Gewerblichen Fortbildungsschule" Unterricht in der neuen Zeichenklasse gab, ihm folgte der Architekt Hubert Kötting aus Erle.

Aus dem Jahr 1914 ist das erste eigene Bauprojekt von Dellweg für einen Handwerker in Hassel bekannt. Dellweg war Gründungsmitglied im Beamtenwohnungsverein und er entwarf 1914 die Hausgruppe Urnenfeldstraße. Dort lebte und arbeitete er in dem Haus Nr. 21.

Dellweg machte wie viele seiner Generation eine lebhafte architektonische Entwicklung durch. Am Anfang der 1920er Jahre entwarf er in Buer mehrfach als eine Art Bautyp "Doppelhäuser mit zwei polygonalen Standerkern", ausgeführt zum Beispiel an der Nienhofstraße und der Springestraße. Dieses einfach zu kopierende Schema übernahmen auch Unternehmer, die ohne Architekten bauten.

Für die jüdische Gemeinde Buer entwarf er 1922 das Bethaus an der Maelostraße, von außen ein zurückhaltender Bau, dessen Charme sich innen unter einer expressionistisch ausgemalten Kuppel entfaltete. In der sogenannten Reichskristallnacht am 9./10. November 1938 wurde das Gebäude von Nationalsozialisten völlig zerstört. Wenn man den Detail-Erfindungsreichtum der Wohnhäuser an der Hermann-Löns-Straße bedenkt, könnte man zumindest annehmen, dass von Dellweg auch der Entwurf für die Ausmalung der Kuppel stammte.

Ab 1926 lag der Schwerpunkt seiner Arbeit beim "Beamtenwohnungsverein". Für diese Genossenschaft entwarf er 1926 die Backsteinhäuser Erlestraße 58-66 und begann wenig später zusammen mit Karl Engelter das Großprojekt Droste-Hülshoff-Straße/Hermann-Löns-Straße. Dazwischen lagen einzelne Privataufträge. 1929 baute er für sich und den städtischen Beamten Dr. Paul Große-Boymann das Doppelhaus Cranger Straße 45/47[1]. Aus den Jahren nach 1933 wurden bis jetzt nur wenige Bauten von Dellweg gefunden.

Im Mai 1940 zogen die Eheleute Dellweg nach Gdingen, damals Gotenhafen genannt (heute Polnisch Gdynia). Über ihre Sterbedaten ist nichts bekannt.

Bauten

unvollständige Liste

Quelle

Einzelnachweise

  1. Adressbuch Gelsenkirchen 1939