Hauptschule an der Caubstraße
Die städtische Schule mit der Adresse Caubstraße 25 bestand von 1896 bis 1988. Sie lag im Schulbezirk Schalke-Nord/Bismarck-West. Von 1952 bis 1968 hieß sie Comenius-Schule und war eine Evangelische Volksschule (Konfessions- oder Bekenntnisschule). Nach der Schulreform 1968 wurde sie zur Hauptschule an der Caubstraße ohne konfessionelle Bindung. Nach der Schließung wurden die Schulgebäude zu Mietwohnungen umgebaut.
(Der Name Caubstraße kommt von der Stadt Caub (heute Kaub) am Rhein. Vermutlich in Erinnerung daran, dass in den „Befreiungskriegen“ gegen Napoleon der Preußische Feldmarschall Blücher 1814 hier den Rhein überquerte.)
Die Anfänge
Das Erstgebäude ist 1896 als Luther-Schule erbaut und 1910 in Bismarck-Schule II umgenannt worden. Das jetzige Gebäude wurde 1926 erbaut.
Comenius-Schule
Namensgeber war der evangelische Theologe und Pädagoge Johann Amos Komensky, lateinisch Comenius (1592 – 1670). Im Internetlexikon WIKIPEDIA steht unter "Gesamtschule": „Comenius setzte sich in seinem Werk Große Didaktik, im Unterschied zu zeitgenössischen Forderungen, drei verschiedene grundständige Schulen – Bauern-, Bürger- und Gelehrtenschulen – einzurichten, für ein einheitliches, in Stufen gegliedertes Schulsystem ein. Den Ausgangspunkt seiner pädagogischen Überlegungen stellte die Gleichheit aller Menschen vor Gott dar.“
Die Schulpflicht für Volksschulen betrug 8 Jahre und führte zum Volksschulabschluss. Nach dem 4. Schuljahr war ein Wechsel zu einer weiterführenden Schule - Realschule oder Gymnasium - möglich.
Overberg-Schule
Die katholische Volksschule im Schulbezirk war die Overberg-Schule, Kurt-Schumacher-Straße 148 (bis 1965 König-Wilhelm-Straße 80). Namensgeber war der katholische Theologe und Pädagoge Bernhard Heinrich Overberg (1754 - 1826). Der abgerissene Altbau hieß St. Anna-Schule.
Nachkriegsjahre
In der Caubstraße wurden in der ersten Zeit nach Kriegsende wegen der Gebäudeschäden an den übrigen Schulen in Schalke-Nord und Schalke die Schüler gesammelt, später wieder auf die reparierten Schulen verteilt.
Schulreform 1968
Mit zwei Kurzschuljahren vom 1. April 1966 bis 30. November 1966 und vom 5. Dezember 1966 bis 31. Juli 1967 begann eine Angleichung der Schulsysteme in den Bundesländern. In der Regelschule wurde die Trennung nach Konfessionen abgeschafft. In Nordrhein-Westfalen wurde die Volksschule ab 1968 durch die Schulformen Grundschule (Primarstufe) und Hauptschule ersetzt. Die Hauptschule wurde ebenfalls zu einer weiterführenden Schule (Sekundarstufe I). Es gab viele Neuerungen, z.B. den Englisch-Unterricht. Insgesamt blieb es aber beim überholten, dreigliedrigen Schulsystem.
Namens-, Schüler- und Lehrerwechsel
Aus der Comenius-Schule wurde die Hauptschule an der Caubstraße. Aus der Overberg-Schule wurde die Gemeinschaftsgrundschule Kurt-Schumacher-Straße. Die katholischen Schüler ab dem 5. Schuljahr wechselten in die Caubstraße. Die evangelischen Grundschüler in die andere Richtung oder wurden dort eingeschult. Weil auch eine Spezialisierung in Grund- und Hauptschullehrer begann und die „Konfessionsschranke“ für die Lehrer ebenfalls fiel, wechselten auch viele Lehrkräfte auf eigenen Wunsch zwischen diesen oder zu anderen Schulen. Rektor Günter Hiltenkamp z.B. wechselte in dieser Funktion von der neuen Grund- zur Hauptschule.
Hauptschule an der Caubstraße
Die Schulpflicht wurde ab 1969 auf 9 Jahre, ab 1979 auf 10 Jahre verlängert. Die Schulform wurde mit dem Hauptschulabschluss (Berufsschulreife) abgeschlossen.
Die Schulgebäude
Die Hauptschule an der Caubstraße (Comenius-Schule) bestand aus drei Gebäuden. Die beiden Gebäude für die Klassen- und Fachräume waren durch Pausenhalle und Toilettentrakt verbunden. Zur Zeit der Comenius-Schule waren die Klassen 1 – 4 („Unterstufe“) und 5 – 8 („Oberstufe“) getrennt in jeweils einem der beiden Schulgebäude untergebracht, zu denen jeweils auch ein eigener Schulhof gehörte. Hinzu kam eine gemeinsame Turnhalle, die aber mangels eigener Turnhalle auch von den Schülern der Overberg-Schule genutzt wurde. Dafür befand sich in dieser Schule die gemeinsame Kochschule für alle Schülerinnen.
Schulleiter (Rektoren)
- Heinrich Rettler
- bis 1966: Walter Vollmann
- 1966 - 1968: Albert Röhl
- 1968 - 1981: Günter Hiltenkamp (1960-1968 Schulleiter der Overberg-Schule)
- ab1981: Dorothea Schmidt
- bis zur Schließung: Bernd Paus
Hausmeister
- ca. 1950 - 1960: Herr Juhr
- ca. 1960 - 1970: Herr Mischinski
- ca. 1970 - 1981: Herr Rohmannek
- 1981 – 1987: Gerd Kazorek
Schließung der Schule und Umbau zu Wohnungen
Durch den „Pillenknick“ und die ab 1975 zunächst im Schulversuch und ab 1981 fest eingeführte Gesamtschule hatte die Hauptschule immer weniger Schüler. 1988 folgte die Schließung und das jahrgangsweise Auslaufen bzw. die Verteilung der Schüler auf die umliegenden Hauptschulen.
Nach einer Nutzung als Übergangswohnheim für Aus- und Übersiedler sowie Roma kaufte die Gelsenkirchener Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft (GGW) die Schulgebäude von der Stadt und baute sie zu Wohnungen um. Die Sporthalle ist in Betrieb geblieben und wird weiterhin tagsüber von den Schülern der Gemeinschaftsgrundschule Kurt-Schumacher-Straße und abends und an Wochenenden von zahlreichen Sportvereinen genutzt.
Umbau zur Grundschule
Pünktlich zum Ende der Sommerferien 2021 konnten die Arbeiten zum Umbau des Gebäudes zu einer Grundschule zum Abschluss gebracht werden. Die vormals als Wohnstandort genutzte GGW-Liegenschaft ist sehr kurzfristig in Schulraum für die Primarstufe umgewandelt worden. Der Bereich wird als Ausweichmöglichkeit für die Zeit des Um- und Ausbaus der Gemeinschaftsgrundschule Kurt-Schumacher-Straße genutzt. Die vorläufig geplante Nutzungsdauer wird sich voraussichtlich auf ca. drei Jahre erstrecken.
Insgesamt realisiert wurden acht Klassenräume, vier Mehrzweckräume sowie vier Gruppenräume. Darüber hinaus wird der Schulhof neugestaltet; hierbei soll auch bereits der Anteil der versiegelten Flächen verringert werden. Die abschließenden Arbeiten auf dem Schulhof finden voraussichtlich in den Herbstferien statt, um einen störungsfreien Betrieb der Grundschule gewährleisten zu können.
Die Sanitäranlagen wurden komplett neu erstellt, Fenster zum Teil – sofern veraltet – ausgetauscht und dezentrale Lüftungsanlagen in die Räume eingebaut. Weiterhin erfolgte eine Erneuerung der Elektroanlagen sowie eine brandschutztechnische Ertüchtigung des Gebäudes u. a. durch Ersatz der Türen durch Brandschutztüren.[1]
Ehemalige Schüler, Klassentreffen, Bilder
Diese Seite wurde erstellt durch die früheren Schüler Eheleute Bärbel Freudenhammer (Klink) und Udo Freudenhammer, Helmut Lierhaus und Dieter Zawodniak, mit freundlicher Unterstützung durch Rektor i.R. Günter Hiltenkamp und den früheren Hausmeister Gerd Kazorek.
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