DELOG

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Die Deutsche Libbey-Owens-Gesellschaft für maschinelle Glasherstellung AG, kurz DELOG, war ein deutsches Unternehmen im Bereich der Glasherstellung in Rotthausen, Auf der Reihe 2, woraus die Flachglas AG hervorging.

Gründung der DELOG

Das Unternehmen wurde am 20. Oktober 1925 als Tochterunternehmen der Bergwerksgesellschaft Dahlbusch gegründet. Deren Großaktionär war die belgische Gruppe Solvay-Libbey-Owens. Benannt war das Unternehmen nach den Patenten des US-amerikanischen Glasherstellers Libbey-Owens aus Toledo (Ohio). Die Bergwerksgesellschaft Dahlbusch fungierte als zentraler Gas- und Stromlieferant für das Werk.

1930 erwarb man die Hälfte der Kuxe der Fensterglashütte Gewerkschaft Kunzendorfer Werke. Im Jahre 1931 erwarb man alle Anteile an der Ver. Vopelius’schen und Wentzel’schen Glashütten GmbH in St. Ingbert. Beide Werke wurden 1932 in die neu gegründete Deutsche Tafelglas-AG (DETAG) in Fürth eingebracht. 1938 mussten jedoch auf Druck des Reichswirtschaftsministeriums alle DETAG-Aktien „zum Schutz vor Überfremdung“ an die Gruppe Vopelius-Wentzel und die Deutsche Bank abgegeben werden.[1]

Bis 1946 war Wilhelm Kesten Vorstands-Vorsitzender, sein Stellvertreter war der Ingenieur Maurice Hulin, Boitsfort, Belgien. 1950 trat Karl Holstein als Vorsitzender in den Vorstand ein.

1954 wurde die DELOG Hauptaktionär der Flabeg. Die DELOG schloss mit der Stadtverwaltung Wesel einen Vertrag über den Kauf von 100.000 qm Land, um dort ein Zweigwerk zur Erzeugung von Fenster- und Dickglas zu errichten.

Am 4. November 1955 wurde das von dem Architekten Wilhelm Eggeling entworfene Verwaltungsgebäude Auf der Reihe, auf dem ehemaligen Gelände des Hofes Tiemann, eingeweiht. Das repräsentative Gebäude betonte sinnvoll die Bedeutung des Glases und seiner Verwendungsmöglichkeiten; das Gebäude stellte nach den Worten des Aufsichtsratsvorsitzenden Hulin (Brüssel) das "Große Eingangstor zur DELOG" dar, während Oberbürgermeister Robert Geritzmann es als eines der schönsten Bauwerke der Stadt bezeichnete. Der vom Städtischen Orchester unter der Leitung von Richard Heime verschönte Einweihungsakt erfolgte vor einer stattlichen Gästeschar aus der gesamten westdeutschen und westeuropäischen Fachwelt, aus der Wirtschaft Rheinlands und Westfalens, aus Politik und Bauwirtschaft. Ansprachen hielten außer den beiden genannten Herren Architekt Wilhelm Eggeling (Essen), der Vorsitzende des Vorstandes der DELOG, Konsul Karl Holstein, der eine von Prof. Arno Breker geschaffene Bronzebüste des Mitgründers des Unternehmens, Mr. Hulin, enthüllte. [2]

1967 übernahm die DELOG die Unionglas AG als Tochterfirma. Die DELOG firmierte um zur Unionglas GmbH. 1969 kontrollierte Boussois Souchon Neuvesel das Unternehmen.[3]

Gründung der Flachglas AG

Im Jahre 1970 wurden DELOG und die Deutsche Tafelglas AG Wikipedia-Link aus Fürth zur Flachglas AG mit Sitz in Gelsenkirchen fusioniert. Das Werk Gebrüder Müllensiefen in Witten, gegründet 1826 von Gustav Müllensiefen und Theodor Müllensiefen, übernommen 1930 von der Deutschen Tafelglas AG, kam somit zu Flachglas.

Zu diesem Zeitpunkt besaß das Unternehmen Pilkington Brothers bereits die Aktienmehrheit der Bergwerksgesellschaft Dahlbusch. Durch Fusion kamen die Unternehmen Schulze in Herford, Westdeutsche Spiegelfabriken GmbH in Sende und Flabeg GmbH zu Flachglas.

1980 übernahm Pilkington die Flachglas AG. 2006 wurde Pilkington von Nippon Sheet Glass übernommen. Am Standort Gelsenkirchen-Rotthausen waren im Jahre 2009 580 Mitarbeiter beschäftigt.[4] Ein weiterer Standort war Gladbeck.

Literatur

  • H. Jebsen-Marwedel: Tafelglas. Deutsche Libbey-Owens-Gesellschaft für maschinelle Glasherstellung AG. 25 Jahre. Essen 1950.
  • Marc Spoerer et al.: 500 Jahre Flachglas 1487–1987. Von der Waldhütte zum Konzern. 2. Auflage, 1988.

Weblinks

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Einzelnachweise