Gelsenkirchener Geschichten - Eine Stadtbereisung
Das Buch „Gelsenkirchener Geschichten - eine Stadtbereisung“ ist eine moderne Form der Heimatkunde und geht neue Wege, um Besucher und Einwohner die Stadt entdecken zu lassen. Als roter Faden nimmt der virtuelle Reiseführer Fred (frei nach: Thread) den Betrachter mit auf eine Reise durch Gelsenkirchen, die „frische und unverbrauchte Blicke” auf die Stadt ermöglichen soll. Das aufwändig gestaltete Buch ist Teil des multimedialen Gesamtkunstwerkes Gelsenkirchener Geschichten und ermöglicht jedem Leser mit Internetanschluss, die Artikel zu kommentieren, zu ergänzen oder die teilweise im Buch gekürzt wiedergegebenen Texte in der Langversion zu lesen.
Buchbeschreibung
Herausgeber: Gelsenkirchener Geschichten e.V.
Titel: Gelsenkirchener Geschichten eine Stadtbereisung
Hardcover 204 Seiten, farbig
Abbildungen: ......
Künstlerseiten: Angela Polowinski, Beni Veltum, Heike Roscher, Jesse Krauß, Luis Saez, Martin Rolke, Tugçe Dagtekin
Zeichnungen: Ulrich Queste
Layout: Jesse Krauß & Denis Ozirchenko
Verlag: Eigenverlag
Druck & Herstellung: GE-druckt Druckerei & Verlag GmbH, Gelsenkirchen
Auflage: 1000 Stück (November 2009)
Sprache: Deutsch
Größe: 19,5 cm x 22,5 cm
Preis: 17,50 Euro
Teile des Buches unterliegen der Creativ Common Lizenz
Redaktion
Astrid Becker, Marie-Cécile Duclercq, Rudolph Hörne, Günter Kania †, Egon Klein †, Rainer Kleinau, Jürgen Kramer †, Jesse Krauß, Lothar Lange, Heinz Niski, Ulrich Queste, Doro Rudde, Klaus Schönenborn, Sabine Sinagowitz, Claudia Sucur, Michael Westphal
Autoren
Detlef Aghte †, Wiltrud Apfeld, Astrid Becker, Sabine Borutta †, Günter Braun †, Kery Felske, Meik Fokkink, Greta Granderath, Chajm Guski, Karl Karlo Hilse †, Josel, Michael Klaus †, Günter Kania †, Jürgen Kramer †, Werner Lojewski, Lothar Lange, F H Möllmann, Reimar Menne, Marlies Niehues †, Heinz Niski, Doro Rudde, Johannes Stüttgen, Dieter Thamm, Klaus-Peter Wolf,
sowie die user
Akkiller, AlterMann, Angipolo, Anne Bude, ausdemhinterhof, Axel O., Awe, Babapapa, blockka04, Benzin-Depot, Bernd Matzkowski, Bionda, blaumann, bostonmann, buerelter, buerio, Bummi, Chronistin66, cue, DerChajm, Der Feldmarker, Der Gelsenkirchener, Detlef Aghte, Dieter, DrMurkes, DThamm, Düsterpunk, EGAL, EgoUecke, Einschiessbock, Emscherbruch, Emscherstrand, Frank, Fuchs, Fuffziger, Gartenfreund, gats, GELSENZENTRUM, globalrider, Glückauf, Gutenberg, Heinz, Heinz H., Heinz O., HelmutW, hörmal, idagmann, Immers04, Inner Soul, Jazzam, Josel, JürgenB, Kalle Mottek, kanibalo, kater schwarz, KlausS, Klaus-Peter Wolf, Kery, klausbege, kleinegemeine01, kwitsche, lilalu, Lo, -locke-, Lorbass43, Männlein, Melone, moriazwo, na-na, Neandi, Niccolo, piratenauge, PeddervonneEmscher, Pedro Cigar, pito, pixxel, postminister, rabe489, rapor, Raven, rm, Rotthauser Jung, Ruhr-GEbeat, salife, schnecke1961, schoenesbleibt, Semmel, Stefan, staudermann, stromwort, superstu391, Teekesselchen, tempika, TêTe, Troodon, Troy, UltraGelsenkirchen, Videomacher, Verwaltung, VonWaldbroel, Wilhelminer52, Wolf
Beteiligte Künstler
Angela Polowinski, Beni Veltum, Heike Roscher, Jesse Krauß, Jürgen Kramer †, Martin Rolke, Luis Saez, Ulrich Queste, Felix Zdziuch, Tugçe Dagtekin
Beteiligte Fotografen
Meik Fokkink, Werner Neumann †, Michael Westphal und andere
Inhaltsverzeichnis
Einleitung von Wiltrud Apfeld 8 | |
Eine Sightseeingtour 10 | Träume 109 |
Eine Reise, wo nicht jeder hinfährt | Jürgen Kramer †: Lyrik 110 |
Heinz O. & kg01: Autobahnmeisterei Gelsenkirchen 12 | InnerSoul, Rapor: Mein Tagebuch 110 |
Pito: Niemandsland 13 | Astrid Becker: Abgründe 111 |
Heinz O.: Polizeipräsidium Buer 14 | Werner Lojewski: Grundsätzliches 112 |
Kokerei Alma und der Almaring 15 | Fuchs & Detlef Aghte: Ein Besuch im Benzin-Depot 114 |
Noch mehr Orte, wo nicht jeder hinfährt 16 | Josel: Der letzte Ückendorfer 116 |
Künstlerseite: Heike Roscher 18 | kleinegemeine01: Nachtspaziergänge 120 |
Schau mir in die Augen - Anthropomorphismen 20 | Eine Reise zu den Menschen |
Limericks 23 | Günter Kania †: Philippek, der Aufruhr und Ich 124 |
Wahre Lügen - Die erste Ausstellung der GG 24 | Trotzdem Kaiserstraße 131 |
Na Sofas! - Gelsenkirchen zeigt Gesicht 26 | Meine Name ist Jozef. 132 |
Eine Zeitreise | Künstlerseite: Martin Rolke 135 |
Das Komic im Arminbunker 32 | Fuchs & Detlef Aghte: Fossi, der Gabelkönig 136 |
kanibalo: Gelsenkirchen - Stadt der Tausend Feuer 36 | Heinz Niski: Besuch bei Picassokinski 138 |
Dieter Thamm: Kindheit und Jugend rund um Wilhelmine Victoria 38 | Roland K. - Straßenzeitungsverkäufer 140 |
AlterMann: Mit Gipsarm und Zahnlücke 43 | Utopia - Können Gelsenkirchener noch maßlos wünschen? 147 |
Semmel: Punk in Gelsenkirchen 46 | Funde am Straßenrand 151 |
rm: Eine schöne, raue Komposition 50 | Künstlerseite: Angela Polowinski 152 |
F H Möllmann: Apropos Schulweg 54 | Eine Kulinarische Reise |
Lothar Lange: Radio und Kinderfunk 56 | Pommesbudenkultur 154 |
Marlies Niehues †: Eine Familiengeschichte 58 | Gute und preiswerte Gerichte 155 |
Künstlerseite: Tugçe Dagtekin 62 | Der Test: Bäckerei Ägidius Krause 156 |
Dämonische Orte 63 | Kery Felske: Sultan pur Lodhi & Vasco da Gama 159 |
Der Kulturbeutel on Tour 68 | Das Krümel-Gedicht 161 |
Sportliche Reise | Heinz Niski: Ein Krankenhaus-Selbsttest 162 |
Dem Fred seine Stammkneipe 70 | Eine Reise mit Hindernissen |
Detlef Aghte: Einmal Schalker, immer Schalker 72 | Doro Rudde und Meik „Fuchs“ Fokkink: Blind in GE 164 |
Gelsenkirchener Olympioniken 74 | Sabine Borutta: Einmeterfünfzehn 168 |
rabe489 †: Sind wir denn barock? 75 | Künstlerseite: gats 170 |
Eine Literarische Reise | Wenn ein Leben zu Ende geht... |
Gelsenkirchener Wortschritte 76 | Jürgen Kramer †: Die tote Mutter 172 |
Klaus-Peter Wolf: Die Literarische Werkstatt Gelsenkirchen 79 | Günter Kania †: Dunkler Tag 173 |
Greta Granderath: Zeig mir Deine Billy-Regale... 82 | Doro Rudde: Das Stehaufmännchen! 174 |
Michael Klaus †: Engagierter Wortwechsel 85 | Liebe bewegt das Weltall 177 |
Klaus-Peter Wolf: Auf Wiedersehen in Ostfriesland 86 | Bildbetrachtung Barbizon 184 |
„Überfall“ bei Jürgen Kramer 86 | Auf Weltreise mit Globalrider Horst Schielmann 186 |
Andreas Jordan, Chajm Guski: | Böse User in Wort und Bild 192 |
Stolpersteine für Gelsenkirchen 88 | Dick Dale 194 |
Beuyssche Ideen in Gelsenkirchen - Johannes Stüttgen im Interview 96 | Gute-Nacht-Fred 202 |
Künstlerseite: Beni 102 | Hu iss Hu? - Avatare und Namen 204 |
Eine Reise in die Tiefe | Die letzte Seite 208 |
Dieter Thamm: Seilfahrt 104 | |
Lothar Lange: Grubenpferde - Wie Pflanzen im Schatten 106 | |
Jürgen Kramer †: Bergbau der Seele 108 |
Entstehungsgeschichte und Zielsetzung
Konzept
Das Buch geht auf ein Konzept Heinz Niskis aus dem Oktober 2008 für ein neues Jahresprojekt der Gelsenkirchener Geschichten zurück. Ziel war, dem interaktiven multimedialen Kunst- und Kommunikationsprojekt Gelsenkirchener Geschichten ein weiteres Medium einzugliedern und möglichst viele Menschen aktiv am Entstehungsprozess teilhaben zu lassen. Die Ursprungsidee sah ein Buch über die GG mit dem Schwerpunktthema Gelsenkirchen vor. Eine DVD mit allen bis zum Redaktionsschluss rund 150 000 Forums Wort- Bild- Ton- und Filmbeiträgen der GG sollte dem Buch beigelegt werden und so alte und neue Medien verbinden. Das Projekt sollte komplett unter Creativ Common Lizenz stehen, das Buch sollte auch digital als PDF-Buch kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Inhalt, Form und Material sollten eine Einheit bilden und sich abheben vom Mainstream der Heimatkunde Hochglanzbroschüren und ein eigenes künstlerisches Gesamtwerk werden. Unabhängig von der Kulturbürokratie und ohne offizielles Gütesiegel der Kulturhauptstadtverwalter 2010, sollte das Buch ein Beitrag der GG zum Kulturhauptstadtjahr werden.
Bedenken
Große Skepsis bestand, ob die GG ein Jahr Arbeit durchstehen würden, ohne wie bei den bisherigen Projekten zeitnah direkte Rückmeldung aus der Öffentlichkeit zu bekommen. In Frage gestellt war neben der Finanzierung, ob es Interesse für ein solches Gelsenkirchen Buch geben würde. Die zusätzliche Mehrarbeit würde Ressourcen binden, die für den alltäglichen Betrieb der GG nötig gebraucht werden.
Weitere Bedenken von Mitarbeitern am Projekt waren:
niemand kaufe ein Buch, dass im Internet frei zur Verfügung steht, niemand wolle Beiträge aus Internet Foren in Büchern lesen. Befürchtet wurde mangelnde Textqualität und eine geringe Schöpfungshöhe durch die Beiträge der user, die keine Literaten sind. Kritisiert wurde die Blauäugigkeit, das Projekt ohne ein Finanzierungskonzept und ohne eine Marktanalyse zu beginnen.
Umsetzung
Die Arbeit unter der ersten Redaktionsleitung:
Unter Salifes Redaktionsleitung wurde das Konzept festgelegt, das Buch als Reise durch Gelsenkirchen mit dem Reiseleiter Fred zu gestalten. Enorme Mengen an Beiträgen wurden gesichtet und in eine Vorauswahl sortiert. Unterschiedliche Auffassungen über Themenschwerpunkte und Stilmittel führten Mitte 2009 zur Demission Salifes.
Die Arbeit unter der zweiten Redaktionsleitung:
Nach einer Zeit der Neufindung übernahm eine Kerngruppe aus Hörmal, pito und Jazzam gemeinsam die Redaktionsleitung. Die strenge Bindung an das Konzept der Reisen durch GE wurden etwas gelockert, Hans Georg Reichert befürchtete Qualitätsmängel und zog sich aus der Redaktion zurück. Neben dem Cheflayouter Jesse Krauß arbeitete Denis Ozirchenko per Internetverbindung aus Russland an der Gestaltung einiger Seiten mit. Aus Kostengründen wurde die Idee aufgegeben, besondere Formate und Papiersorten zu verwenden oder dem Buch eine DVD beizulegen und man beschränkte sich auf die Verwendung von Softlinks.
Inhaltsangabe
Bewertung
Weil viele unterschiedliche Autoren Beiträge lieferten, sind diese sprachlich und (sozial-)perspektivisch sehr verschieden. Durch diese Gesamtmischung spiegelt das Buch sowohl die GG wie auch Gelsenkirchen wider. Das Buch ist kein ernsthaftes daten- und faktenorientiertes Geschichtsbuch, sondern schildert viele persönliche Sichtweisen, Stimmungen, Meinungen einzelner Bürger zu und über ihre Stadt.
Pressestimmen
Denise Klein Stadtspiegel Gelsenkirchen 26.11.09
Eine Bereisung der Stadt, das verspricht uns Protagonist Fred bei seinem Trip durch die Erfahrungswelten der user der Gelsenkirchener Geschichten. In so einem Erfahrungs- Ideen- und Autorenpool fischen zu können, ist nicht vielen Herausgebern gegönnt.
Und Fred, oder besser gesagt die Menschen hinter diesem als deren Alter ego, dringt in die Tiefen dieser Stadt. Amüsante, kurzweilige, traurige Geschichten werden erzählt, die Gelsenkirchen mit allen schönen und hässlichen Seiten zeigen, die es zu bieten hat. Kurz und schmerzlos, ironisch und wortwitzig werden die touristischen Sehenswürdigkeiten wie Zoo, Schloß Berge, Wissenschaftspark oder die vielbemühte Arena abgehandelt. Und das ist gut denn der geneigte Käufer des Buches erwartet wohl eher den etwas anderen Reiseführer. Und wird nicht enttäuscht. Variantenreich mit verschiedenen Sprachstilen - ruhrpottflappsig künstlerisch-abstrakt, gutes Deutsch und schlechtes Deutsch, verspielt oder präzise seziert - , die für jeden Literaturgeschmack etwas zu bieten haben, wird erzählt. Zeitreisen in die Vergangenheit in traditioneller Biografieform reihen sich an freakig formulierte Punk Erlebnisberichte der 70er Jahre, die sich an Fotocollagen mit aktuellen Shots verwunderlicher Motive aus dem öffentlichen Raum schmiegen, die ihrerseits an selbst gedichtete Limericks stoßen. Bunt schwarz-weiß, brav und provokant; und auf jeden Fall ein Fest für die Sinne. Und ein schönes Buch zum Fest. Und hier schon mal ein kleines Präsentchen, allein zur Unterhaltung und mit freundlicher Genehmigung der Gelsenkirchener Geschichten zum Abdruck: "Ich fragte nen Oppa in Schalke, warum er sein Haus so weiß kalke. Wenn der Titel tut winken, tu ich mir ein´ trinken. Stell´ mich blau vor datt Weiß´ so der Alte" (Autor pito) |
Lars-Oliver Christoph
WAZ Gelsenkirchen 05.12.2009
Gelsenkirchener Geschichten : Beuys, Tod, scharfe Eva
Die Fakten „Gelsenkirchener Geschichten - Eine Stadtbereisung” ist ein Gemeinschaftsprodukt von rund 20 Mitgliedern des Internetforums Gelsenkirchener Geschichten (GG). Das Buch hat 204 Seiten, kostet 17,50 Euro, erscheint in 1000er Auflage im Eigenverlag, wird in einer Woche vorgestellt und geht anschließend in den Handel. Das Konzept So beschreibt das Internetforum sein erstes Buch: „,Gelsenkirchener Geschichte - Eine Stadtbereisung' ist eine moderne Form der Heimatkunde und geht neue Wege, um Besucher und Einwohner die Stadt entdecken zu lassen. Als roter Faden nimmt der virtuelle Reiseführer Fred den Betrachter mit auf eine Reise durch Gelsenkirchen, die frische und unverbrauchte Blicke auf die Stadt ermöglichen soll.” Der Inhalt Obdachlosigkeit, Punk, Schalke, Historisches, Nachtspaziergänge, Bäckerei, Dämonische Orte, Kunst, Arminbunker, Stolpersteine, Tod, Liebe . . . – es ist fast unmöglich, das Spektrum dieses Lesebuchs auf den Punkt zu bringen. Der gemeinsame Nenner: Gelsenkirchen. Zwei völlig unterschiedliche Textbeispiele vermitteln einen Eindruck von der riesigen Bandbreite: 1. Die Pommesbude in Ückendorf: „Zur Scharfen Ecke” oder unter Eingeweihten: „Zur Scharfen Eva”. Da gibt es den Feuerball, ne Frikadelle mit einer teuflisch scharfen Soße. (aus: Hunger in GE - Eine kulinarische Reise; S. 154). 2. – Kramer: Ja, aber ist Gelsenkirchen der Prototyp der Spitze eines Eisbergs in der Nullpunkt- und Leeresituation? – Stüttgen: Genau das. (aus: Beuyssche Ideen in Gelsenkirchen - Johannes Stüttgen im Interview; S. 100) Das Urteil „Diese Kommunikation bringt sehr viel Kreativität hervor”, schreibt die Flora-Leiterin Wiltrud Apfeld im Vorwort über die GG. Und das gilt auch für das Buch. Rund 75 Texte zählt diese von Jesse Krauß und Denis Ozirchenko großartig layoutete Sammlung. Die Texte waren zum Teil bereits im Internet zu finden, entstanden teils erst für die „Stadtbereisung”. Bewegende Beitrage sind darunter, wie z.B. das Interview mit dem Straßenzeitungsverkäufer Roland K. oder die Schilderung des Sterben eines Kindes. Aha-Effekte gibt's u.a. bei Beiträgen über die Schreibwerkstatt GE (von Klaus-Peter Wolf) oder den „Wahnsinnssammler” im Schalker Benzin-Depot. Natürlich wird jeder Leser - je nach Neigung - manches überblättern, anderes langweilig finden. Doch unterm Strich kommt man um dieses Urteil nicht herum: ein tolles Buch - auch für Menschen jenseits des GG-Universums. Die Verkaufsstellen Das Buch wird am 12. Dezember ab 17.30 Uhr im Industrie-Club, Zeppelinallee, vorgestellt. Ab Montag, 14. Dezember, ist es u.a. erhältlich in den Buchhandlungen Weber (Erle), Kottmann (Buer), Junius (Altstadt) sowie bei Optik Oppermann (Hauptstraße). |
Hermann Henkel Stadt Gelsenkirchen 14.12.2009
Gelsenkirchener Geschichten - Vom Internetportal ins Printmedium Das Buch nicht nur für Internetfreaks - Oberbürgermeister Frank Baranowski: Ein Nachschlagewerk für unsere Stadt Es ist ein Buch der besonderen Art. Und es hat wenig gemein mit den Dutzenden von Gelsenkirchen-Büchern, die so im Laufe der letzten Jahrzehnte erschienen sind und mehr oder weniger benutzt in den Regalen verstauben. Also Vorsicht vor zu provinziellen Erwartungen beim Lesen der brandheißen, gut 200 Seiten starken Neuerscheinung mit dem Titel „Gelsenkirchener Geschichten“, die jetzt im Industrie-Club Friedrich Grillo von den Herausgebern vorgestellt wurde. Ein Buch, das sei vorweg verraten, ohne die Spannung zu mindern, vor dem die User, pardon Benutzer, zuvor gewarnt sein müssen. Achtung! Das signalisiert schon der knallrote Einband. Die „Gelsenkirchener Geschichten“ sind kein herkömmliches Lesebuch, es ist das Fanbuch des Internet-Forums gleichen Namens, das seit dem Jahr 2006 fast 2000 Gelsenkirchener virtuell mit einander vernetzt hat. Und es ist ein Buch von und für Internetfreaks und doch mehr als nur ein gedrucktes Online-Projekt. Der Untertitel „Eine Stadtbereisung“ verrät den außerwöhnlichen Aufbau des Buches, das mit einem Reiseplan durch die spannenden, heiteren und manchmal auch anrührenden Leselandschaften führt, die staunen lassen, was alles in Gelsenkirchen so an Gedanken und Ideen gedeiht. Jedes Kapitel ist eine Reise wert und keine Fahrt ins Blaue, denn jeder Leser weiß gleich, wohin diese Reise geht: Sportlich, literarisch, kulinarisch, menschlich. Liebe, Tod und Träume, Bergbau, Schalke und Musiktheater. Und jede Menge Stammtischthemen. Auch Liebhaber von Limericks kommen auf ihre (Reise)Kosten. Beispiel: Ein Lüstling aus Erle, der grapscht sich ne Perle. Er traf auf Renate, die konnte Karate. Seitdem steht er nur noch auf Kerle. Ganz sicher stehen Leserin wie Leser auf ein virtuelles Kerlchen namens Fred, das mit seiner karierten Kappe quasi als Fremdenführer durch die „Gelsenkirchen Geschichten“ turnt und dem exzellenten Layout das I-Tüpfelchen gibt. Das lobte auch Oberbürgermeister Frank Baranowski kürzlich in seiner Lobrede im Industrie-Club: „Das Buch ist für mich nicht die Quadratur des Kreises, sondern einfach eine runde Sache. Das fängt schon damit an, dass die Gestaltung, das Layout des Buches, sehr gelungen ist.“ Auch das sagte der OB: „Die Gelsenkirchener Geschichten, egal ob online oder in der Hartkopie, sind mittlerweile so etwas wie das Nachschlagewerk für unsere Stadt.“ In dieser „Hartkopie“ erfährt der Leser u.a. auch die tragische Geschichte des Straßenzeitungsverkäufers Roland K., den Mitherausgeber Heinz Niski erschreckend ehrlich interviewt. Aufgeschrieben wird (leider anonym) auch die Protestgeschichte, die jeder Gelsenkirchener auf Anhieb mit der Kurt-Schumacher-Straße 42 in Verbindung bringt: „Trotzdem Kaiserstraße“. Sie erzählt „von der erbaulichen Kaputtsanierung Schalkes, dem plötzlichen Verschwinden eines Straßennamens sowie dem Verfall des Bürgertums und dem hochlöblich öffentlich ausgetragenen Streit zwischen Monarchisten und Republikanern...“ Ein köstliches Buch, mit feingeistigen Leckerbissen und Lesestoff zum Totlachen und Traurigsein. Es ist auch eine literarische Stadtbereisung für alle, die Gelsenkirchen nicht nur gern haben. „Gelsenkirchener Geschichten“ gibt’s im Handel für 17,50 Euro. Weitere Infos im Internet unter www.gelsenkirchener-geschichten.de
|
WDR 5: In der Sendung Scala gab es am 11. Januar 2010 einen Beitrag zum Buch
Gelsenkirchener Geschichten
Essen und das Ruhrgebiet stehen seit dem Wochenende im Rampenlicht der kulturinteressierten Welt. Hinter dem Begriff "...und das Ruhrgebiet" stehen Städte wie Gelsenkirchen, die vom Strukturwandel spürbar und sichtbar betroffen sind. Um ihre Ideen und Aktivitäten im Jahr 2010 zu bündeln, haben sich Kulturschaffende dort zusammengeschlossen zum Projekt "Gelsenkirchener Geschichten". Zu lesen sind diese nun in einem Buch, das den Untertitel "eine Stadtbereisung" trägt. Lothar Lange erzählt in Scala von den Schätzen aus seiner Stadt, die das Projekt ans Licht der Kulturmetropole befördern möchte. Redaktion: Walburga Manemann Gelsenkirchener Geschichten Eine Stadtbereisung Zu beziehen über: www.gelsenkirchener-geschichten.de Gelsenkirchener Geschichten Die interaktive Spurensammlung Gelsenkirchener Geschichte |
Rede des Oberbürgermeisters Frank Baranowski zur Präsentation
Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Mitglieder der Gelsenkirchener Geschichten, normalerweise treten die User des Internetforums Gelsenkirchener Geschichten nur virtuell in Erscheinung. Im weltweiten Netz hinterlassen Sie Ihre Spuren. Dabei bedienen Sie sich einer Plattform, die nicht umsonst auch als Forum bezeichnet wird. Ein Forum, das war in den Städten des römischen Reiches ein Platz, der das politische, juristische und religiöse Zentrum des Ortes bildete. Dort wurde rege über die neuesten Neuigkeiten diskutiert und sich ausgetauscht. Ein solches Zentrum im Internet darf auch Gelsenkirchen seit einigen Jahren sein eigen nennen. Denn auf www.gelsenkirchener-geschichten.de passiert das, was schon vor über 2.000 Jahren erfolgreich praktiziert worden ist. Hier treffen sich Bürgerinnen und Bürger, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Auch ich verfolge hin und wieder, was auf den Seiten der Gelsenkirchener Geschichten diskutiert wird. Dabei mache ich die Erfahrung, dass sich Menschen virtuell näher kommen können. In Ihrem Forum herrscht überwiegend eine sehr angenehme Atmosphäre, die vom Respekt voreinander geprägt ist. Vielleicht haben sich deshalb die Userinnen und User auch abseits von Internet und E-Mail zusammengefunden. Sie treffen sich nicht nur im Forum, sondern ebenso auf den Straßen und in Cafés in Gelsenkirchen. Was dabei alles herauskommen kann, zeigt sich nicht nur heute wieder. Denken Sie nur an die „Gelsenkirchener Gesichter“, bei der viele Bürgerinnen und Bürger auf der roten Couch Platz genommen haben. Oder die Kooperationsprojekte mit der Flora. Den Menschen hinter den Gelsenkirchener Geschichten ist es zu verdanken, dass es einen Film über den ehemaligen Kulturdezernenten Peter Rose oder über den leider viel zu früh verstorbenen Schriftsteller Michael Klaus. Nun also „Eine Stadtbereisung“ in Buchform. Das klingt auf den ersten Blick paradox: Das Internet in Buchform scheint wie die Quadratur des Kreises. Und dennoch liegt der Gedanke, die vielen guten Geschichten der Internetseite in Papierform zu binden, so nahe. Zum einen, weil es noch immer Menschen geben soll, die keinen Zugang zum Internet haben. Ihn vielleicht gar nicht wünschen. Diesen Bürgerinnen und Bürgern bleibt der Zutritt zum Forum versperrt. Dadurch verpassen sie eine ganze Menge vom realen Leben im virtuellen Raum. Zum anderen vermag es nur ein Buch, die vielen verschiedenen Handlungsstränge, die im Netz miteinander verlinkt sind oder parallel verlaufen, in geordnete Bahnen zu bringen. Kapitelweise sozusagen werden die Themen und inhaltlichen Leckerbissen in überschaubare Strukturen übertragen. Dazu gehört, dass die Redaktion natürlich auch eine Auswahl vornehmen musste. Alle Bytes und Gigabytes der Online-Version zwischen zwei Buchdeckel packen zu wollen, dafür hätten knapp 200 Papierseiten bei weitem nicht ausgereicht. Somit ist dieses Buch für mich eben nicht die Quadratur des Kreises, sondern einfach nur eine runde Sache. Das fängt schon damit an, dass die äußere Gestaltung, das Layout, dieses Buches sehr gelungen ist. Sie bringen damit auch ein wenig die Gewohnheiten der Internetgeneration aufs Papier. Kurze Anreißer, knackige Texte, viele aufschlussreiche Bilder: Nicht nur bei der Internet-Gemeinde der Gelsenkirchener-Geschichten wird diese Neuerscheinung auf eine gute Resonanz stoßen. Auch Menschen, die noch nicht vom GG-Virus befallen sind, werden sicherlich Feuer fangen ob der vielen Themen und Geschichten. Sport und Schalke 04, Kultur und das Musiktheater: Neben bekannten Größen spielt diese Stadtbereisung mit dem Unbekannten. Wie ist es, blind zu sein in Gelsenkirchen? Was machen behinderte Menschen in unserer Stadt? Das sind die Themen, die bewegen. Meine sehr geehrten Damen und Herren, die Gelsenkirchener Geschichten, egal ob online oder in der Hartkopie, sind mittlerweile so etwas wie das Nachschlagewerk für unsere Stadt. Es ist die Stadtinformation, die 24 Stunden täglich geöffnet hat. Wer hier keine Antwort auf seine Fragen findet, dem wird wohl nicht mehr zu helfen sein. Die heutige Gelegenheit, vielen Forengängern auch einmal leibhaftig gegenüber zu treten, möchte ich dafür nutzen, Ihnen herzlich für Ihre überzeugte und überzeugende Arbeit zu danken. Für die Zukunft wünsche ich Ihnen allen das, was sich schon Albert Camus von seinem Publikum gewünscht hat: Aufmerksam gelesen zu werden! Allen Leserinnen und Lesern der Buch-Neuerscheinung wünsche ich darüber hinaus eine spannende Lektüre. Glück auf! |
Bezugsmöglichkeit
per Postversand
Das Buch kann gegen Vorkasse für 16,00 Euro bestellt werden, zuzüglich 2 Euro für den Postversand. Der Postversand als "Büchersendung" (keine Garantie für Versandschaden).
Die Bankverbindung:
Sparkasse Gelsenkirchen
Gelsenkirchener Geschichten e. V.
BLZ: 420 500 01
Konto-Nr.: 116 018 127
Auf dem Überweisungsträger müssen unter Verwendungszweck das Stichwort: „Buch“ die Anschrift (Die Einhaltung der Datenschutzbestimmungen sind selbstverständlich!) eingetragen werden.
Weblinks
Thematisch passender Thread im Forum
- Vorstellung des Buches durch die Stadt Gelsenkirchen (Im Internetarchiv)
- WAZ vom 14. Oktober 2009: Internet-Forum Gelsenkirchener Geschichten bringt Buch heraus (nicht mehr Online abrufbar)
- WAZ vom 14. Dezember 2009: Bericht über die Buchpräsentation (nicht mehr Online abrufbar)
- WDR5-Sendung über das Buch (mp3)