Emma Rahkob
Emma Rahkob (* 24. April 1888 in Rotthausen, † 31. Dezember 1972 in Gelsenkirchen), als Emma Ibens, beteiligte sich während der Haft ihres Ehemannes Fritz Rahkob aktiv am Widerstand gegen das NS-Regime.
Leben
Geboren wurde Emma Rahkob am 24. April 1888 in Rotthausen als Emma Ibens und sie heiratete mit 23 Jahren Fritz Rahkob. Das Paar bekam zwei Kinder, Ferdinand und Irmgard.
1929 zogen sie in das damals neu errichtete „Volkshaus“ der KPD in der Schalker Steinmetzstraße, die heutige Liebfrauenstraße. Dieser Genossenschaftsbau war mit großem Engagement seiner aktiven Mitglieder ermöglicht worden und der Name Rahkob taucht hier mehrfach in den Unterlagen auf. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten befanden sich die kommunistischen Bewohner sofort im Visier der Staatsmacht. Emma und Fritz Rahkob, aber auch ihr Sohn Ferdinand kamen für viele Monate in Untersuchungshaft und wurden später zu hohen Gefängnisstrafen wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ verurteilt. Nach der Haftentlassung prägten Arbeitslosigkeit, Drangsal und Verfolgung den Alltag Emma Rahkobs. Im Mai 1940 starb ihre Tochter Irmgard mit 23 Jahren an einer Lungenentzündung. Trotz Gefahren beteiligte sich Emmas Mann bei der Unterstützung des Kommunisten Franz Zielasko, der die KPD im Ruhrgebiet neu aufzubauen versuchte. Sie wurden entdeckt und im August 1943 verhaftet und ins Frauengefängnis in Minden gesteckt.
Der Volksgerichtshof in Nürnberg verurteilte Fritz Rahkob zum Tode. Am Tag seiner Hinrichtung wurde Emma Rahkob verhaftet und in Schutzhaft genommen. Kurz vor der Deportation in ein Konzentrationslager für Frauen wurde sie im April 1945, kurz vor ihrem 47. Geburtstag, von alliierten Truppen aus dem Münchener Polizeigefängnis befreit. Danach stand sie vor dem Nichts: Ihre Wohnung war im November 1944 durch einen Bombenangriff ausgebrannt und ihr Mann und ihre Tochter waren tot.
Auch wenn Emma Rahkob nicht als Kämpferin für Frauenrechte bekannt ist, so steht ihre Geschichte für die einer mutigen Frau, die nicht aufgab und die ihren Weg weiterging. Gemeinsam mit der "Vereinigung ehemaliger politischer Gefangener" in Gelsenkirchen organisierte sie die Einäscherung ihres Mannes, der nach seiner Hinrichtung in der Anatomie der Universität Tübingen konserviert wurde. Sie holten Fritz Rahkob im September 1947 nach Rotthausen zurück und bestatteten ihn am 14. September 1947 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung auf dem "Urnenfeld für proletarische Freidenker" auf dem Rotthauser Friedhof.
Emma Rahkob starb am 31. Dezember 1972, im Alter von 84 Jahren und wurde ebenfalls auf dem "Urnenfeld für proletarische Freidenker" beigesetzt.
Quelle
Weblinks
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Personendaten | |
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NAME | Rahkob, Emma |
KURZBESCHREIBUNG | Verfolgte des NS-Regimes |
GEBURTSDATUM | 24. April 1888 |
GEBURTSORT | Rotthausen |
STERBEDATUM | 31. Dezember 1972 |
STERBEORT | Gelsenkirchen |