Erler Funken
Die Erler Funken sind eine Karnevalsgesellschaft aus Gelsenkirchen-Erle.
Geschichte
In der Festschrift zum 50jährigen Jubiläum des Vereins weiß der Chronist von einer mehr als hundertjährigen Tradition in den Bauerschaften Erle und Middelich zu berichten, derzufolge sich alljährlich am Tage vor Aschermittwoch ein Narrenzug durch den Gahlenschen Kohlenweg , der heutigen Cranger Straße, Richtung Emscher bewegte. Dort sei eine, auf einen Handwagen mitgeführte Strohpuppe als Bacchus unter dem Gesang eines alten Erler Karnevalliedes versenkt worden: "Bacchus wett begraven, kämmen all die Raven. Bacchus wett bep... in den deipen Mist". Unterwegs tanzte man zu den Klängen eines "Trecksackes" (eines Bandonions!). Dieser Brauch soll sich bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges gehalten haben.
Mehrere interessierte Erler Karnevalisten haben zusammen mit Mitgliedern des „Rheinischen Heimat- und Trachtenvereins Erle“, der bereits über eine Volkstanzgruppe sowie eine Zupfmusikabteilung verfügte, 1930 die KG Erler Funken ins Leben gerufen.
Im Vereinslokal „Schützenhaus Holz“ wurde bei der Gründungsversammlung Fritz Ungerer zum Vorsitzenden und Präsidenten der neugegründeten Karnevalsgesellschaft gewählt. Er verstand es, den Grundstock für einen bodenständigen Karneval zu legen. Musikalität und Büttreden waren in den Anfängen das Aushängeschild der Erler Funken. In ihrer ersten Session führten die Erler Funken gleich drei Veranstaltungen durch, die alle ausverkauft waren und mit dem Eintrittspreis von 50 Pfennig den finanziellen Grundstock legten. Hiervon wurden u. a. eine Große Garde sowie eine Kindergarde eingekleidet.
Mit einem Festwagen und einer Fußgruppe beteiligten sich die Erler Funken am Rosenmontagszug durch die Buersche Innenstadt, den dort die „Große Karnevalsgesellschaft Buer 1852“, kurz GroKa, ausrichtete. Dies setzten die Erler Funken bei Kriegsausbruch fort. Nur noch etwas wurde in Erle von Anbeginn gepflegt. Nach rheinischem Brauch wurde Fastnacht-Dienstag der Bacchus beerdigt. Mit Blasmusik zog man vom Schützenhaus Holz über die Cranger Straße bis zur Emscher, wo mit viel Helau und Trara der Bacchus in den Fluss geworfen wurde. Ein Fischessen im Vereinslokal mit Rückschau auf die abgelaufene Session bildete schließlich Aschermittwoch den Abschluss.
Der Krieg und die ersten Nachkriegsjahre haben das Vereinsleben vollkommen stillgelegt.
1948 wagte man einen Neuanfang und bis zum heutigen Jahr ist man der alten Tradition treu geblieben: „Spaß an der Freud!“.
1970 organisierten die Erler Funken in Gemeinschaft mit der Werbegemeinschaft-Erle den „Groß-Gelsenkirchener Rosenmontagszug auf der Cranger Straße.“
Quelle
- Homepage der Erler Funken
- Hans Göbel: Vereine formen einen Stadtteil - Erle und seine Vereine
- nach einem Bericht von Walter Alexander
Weblinks
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