Ernst Bode

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Ernst Bode (* 10. Mai 1878 in Nürtingen, † 27. Mai 1944 in Breslau) war ein deutscher Architekt und Regierungsbaumeister und von 1912 bis 1920 Leiter der Neubauabteilung der Stadt Gelsenkirchen.

Leben

Ernst Bode wurde 1878 als Sohn eines Oberamtsgeometers in Nürtingen geboren. Nach seiner Schulzeit wurde er zunächst Schlosser, bevor er 1897 an der Technischen Hochschule Stuttgart u.a. bei Theodor Fischer sein Architekturstudium begann. Seine zweite Staatsprüfung zum Regierungsbaumeister legte er 1908 ab. Für eine kurze Zeit arbeitete er bei den Staatsbahnen in Stuttgart und 1912 zog er nach Gelsenkirchen. Dort war er unter Stadtbaurat Max Arendt für die Neubauabteilung verantwortlich. In dieser Zeit entstand nach seinen Entwürfen u.a. die Gertrud-Bäumer-Realschule. Nach seiner Teilnahme im Ersten Weltkrieg kehrte er 1918 nach Gelsenkirchen zurück, wo er noch bis 1920 tätig war. Ab 1920 war er als Bau-Beigeordneter der Stadt Essen tätig und baute nach eigenen Entwürfen viele Büro-, Schul- und Funktionsbauten der Essener Innenstadt. 1934 wurde er von den „neuen Machthabern aus dem Amt als Baudezernent gedrängt“.[1] Ein Grund dafür war, dass Bode auch eine jüdische Trauerhalle auf dem Essener Parkfriedhof gebaut hatte.[1] Der von den Nationalsozialisten eingesetzte Oberbürgermeister Theodor Reismann-Grone schrieb zu Bodes Weggang: „Es ist kein großer Verlust für die Stadt […] von Stadtplanung versteht er [Bode] fast nichts“.[1] Bode kündigte bei der Stadt Essen und trat eine Professur für Stadtbaukunst an der Technischen Hochschule Breslau an, wo er Architektur und Stadtplanung lehrte.

Bauwerke

Glückaufhaus, Essen
  • Glückaufhaus, Essen (1923), denkmalgeschützt.[2]
  • Parkfriedhof Essen, Essen (1924), denkmalgeschützt.[3]
  • Blum-Haus, Essen (1925), denkmalgeschützt.[4]
  • Südwestfriedhof Essen, Essen (1926), denkmalgeschützt.[5]
  • Lichtburg, Essen (1928), denkmalgeschützt.[6]
  • Sparkasse Frohnhausen, Essen-Frohnhausen, Frohnhausener Straße 152 (1928).[7]
  • Baedekerhaus (1928), denkmalgeschützt.[8]
  • Stadtbad Altenessen, Essen-Altenessen (1930), denkmalgeschützt.[9]
  • Jüdische Trauerhalle, Parkfriedhof, Essen (1931).[10]
  • Kinderklinik Metropole Ruhr
  • ehemaliger Schlachthof Essen

Veröffentlichungen

  • Die neuen Zentralfriedhöfe in Essen. Völkerbund, Genf 1927.
  • Neue Bauten der Stadt Essen (= Neue Stadtbaukunst). 2 Bände. F. E. Hübsch, Berlin 1928–1929.
  • Kinderklinik der städtischen Krankenanstalten Essen. Essen 1931.

Literatur

  • Thorsten Ebers: Ernst Bode 1878–1944. In: Deutsches Architektenblatt 1997, S. 505–507.
  • Thorsten Ebers: Ernst Bode. Baupolitik und Bauten in Essen 1920–1934. In: Essener Beiträge. Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen 121, 2008, S. 73–233.
  • Berger Bergmann, Peter Brdenk (Hrsg.): Architekturführer Essen 1900–1960. Klartext-Verlag, Essen 2012, ISBN 978-3-8375-0246-6, S. 191–192 (Biographie).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Berger Bergmann, Peter Brdenk (Hrsg.): Architekturführer Essen 1900–1960. Klartext-Verlag, Essen 2012, ISBN 978-3-8375-0246-6, S. 42.
  2. Berger Bergmann, Peter Brdenk (Hrsg.): Architekturführer Essen 1900–1960. Klartext-Verlag, Essen 2012, ISBN 978-3-8375-0246-6, S. 98, Nr. 41.
  3. Berger Bergmann, Peter Brdenk (Hrsg.): Architekturführer Essen 1900–1960. Klartext-Verlag, Essen 2012, ISBN 978-3-8375-0246-6, S. 99, Nr. 42.
  4. Berger Bergmann, Peter Brdenk (Hrsg.): Architekturführer Essen 1900–1960. Klartext-Verlag, Essen 2012, ISBN 978-3-8375-0246-6, S. 109, Nr. 52.
  5. Berger Bergmann, Peter Brdenk (Hrsg.): Architekturführer Essen 1900–1960. Klartext-Verlag, Essen 2012, ISBN 978-3-8375-0246-6, S. 110, Nr. 53.
  6. Berger Bergmann, Peter Brdenk (Hrsg.): Architekturführer Essen 1900–1960. Klartext-Verlag, Essen 2012, ISBN 978-3-8375-0246-6, S. 112, Nr. 55.
  7. Berger Bergmann, Peter Brdenk (Hrsg.): Architekturführer Essen 1900–1960. Klartext-Verlag, Essen 2012, ISBN 978-3-8375-0246-6, S. 116, Nr. 59.
  8. Berger Bergmann, Peter Brdenk (Hrsg.): Architekturführer Essen 1900–1960. Klartext-Verlag, Essen 2012, ISBN 978-3-8375-0246-6, S. 121, Nr. 64.
  9. Berger Bergmann, Peter Brdenk (Hrsg.): Architekturführer Essen 1900–1960. Klartext-Verlag, Essen 2012, ISBN 978-3-8375-0246-6, S. 127, Nr. 70.
  10. Berger Bergmann, Peter Brdenk (Hrsg.): Architekturführer Essen 1900–1960. Klartext-Verlag, Essen 2012, ISBN 978-3-8375-0246-6, S. 131, Nr. 74.