Familie Ahlmann
Die Familie Ahlmann aus Bismarck.
Heinrich Ahlmann sen. (1835-1906) war Landwirt und Gemeindevorsteher der Braubauerschaft (Bismarck). Er war nach dem preußischen Dreiklassenwahlrecht, das die Stimmen von Grundeigentümern bevorzugte, von 1875 bis 1903 der gewählte Sprecher der Gemeinde Braubauerschaft. Zuletzt wirkte er als ehrenamtlicher Beigeordneter auch in der Amts-Verwaltung unter Amtmann August Friedrich Wilhelm von Eberstein mit. Er war mit Christine (1844-1906) verheiratet, nach der die 1900 angelegte Christinenstraße benannt wurde. Aus der Ehe gingen insgesamt fünf Söhne hervor. Der Drogisten Theodor Ahlmann (1888-1959) und der Arzt Dr. Heinrich Ahlmann (1878-1957). Wilhelm Ahlmann (1880-1964) der den Hof seines Vaters bis ca. 1940 weiter führte. Ferdinand Ahlmann (1881-1963) und Georg Ahlmann (1882-1945) erhielten u.a. die Häuser Bismarckstraße 190 und Christinenstraße 2.
Die Gebäude Bismarckstraße 194 / Christinenstraße 1 entstanden 1912/13 für den Drogisten Theodor und dem Arzt Heinrich. Auf dessen Heilberuf weist der Äskulapstab im Giebel hin. Nach seinem Tod wurde die Arztpraxis von seinem Nachfolger bis in die 1980er Jahre weitergeführt. Den Entwurf für die beiden Gebäude mit neubarocken Formen fertigte der Essener Architekt Otto Hoddenkamp: Die Fenster sind zu Gruppen zusammengefasst, die Fassade wird durch senkrechte vortretende Zieegelbänder (Lisenen) gegliedert, unterschiedlch große Giebel beleben die Dachzone. Reizvoll ist die Verbindung von holländischen Handstrich-Ziegeln mit dem grünen Anröchtrer Dolomit des Sockels und der Zierglieder.
Die Häusergruppe steht seit dem 21. Oktober 1988 auf der Denkmalliste der Stadt Gelsenkirchen.
Die Oswaldstraße wurde von Heinrich Ahlmann sen. zusammen mit dem Kaufmann Oswald Niewöhner und Theodor Große Laar angelegt. Darüber hinaus wurde der Ahlmannshof nach der Familie benannt. Die Ferdinandstraße wurde nach Ferdinand Ahlmann, einem Bruder des Hofbesitzers Ahlmann sen. benannt.
Quelle
- Informationstafel Erinnerungsorte
