Felix Magath

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Felix Magath
Spielerinformationen
Voller Name Wolfgang Felix Magath
Geburtstag 26. Juli 1953
Geburtsort Aschaffenburg, Deutschland
Größe 174 cm
Position Mittelfeldspieler
Vereine in der Jugend
1960–1964
1964–1972
VfR Nilkheim
TV 1860 Aschaffenburg
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1972–1974
1974–1976
1976–1986
Viktoria Aschaffenburg
1. FC Saarbrücken
Hamburger SV
0
76 (29)
306 (46)
Nationalmannschaft
1975–1979
1977–1986
Deutschland B
Deutschland
5 0(2)
43 0(3)
Stationen als Trainer
1992–1993
1995–1997
1997–1998
1998–1999
1999–2001
2001–2004
2004–2007
2007–2009
2009–2011
2011–2012
2014
2016-2017
2022
FC Bremerhaven
Hamburger SV
1. FC Nürnberg
Werder Bremen
Eintracht Frankfurt
VfB Stuttgart
FC Bayern München
VfL Wolfsburg
FC Schalke 04
VfL Wolfsburg
FC Fulham
Shandong Luneng
Hertha BSC Berlin

1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.

Wolfgang Felix Magath[1][2] (* 26. Juli 1953 in Aschaffenburg) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und aktueller Fußballtrainer.

Als Spieler wurde er Europameister, Vizeweltmeister, gewann zwei Europapokale und wurde mehrfach Deutscher Meister. In seiner Karriere als Trainer gewann er u. a. dreimal die Deutsche Meisterschaft.

Magath ist einer von sechs Akteuren in der Geschichte der Fußball-Bundesliga, die sowohl als Spieler als auch als Trainer Deutscher Fußballmeister wurden. Außerdem ist er bis heute der einzige Trainer, der mit einem Verein zweimal in Folge das Double von Meisterschaft und DFB-Pokal gewann.

Familie, Geburt und Kindheit

Magaths Mutter Helene stammt aus Ostpreußen, von wo sie während des Zweiten Weltkrieges vertrieben wurde. Sein Vater Felix kommt aus Puerto Rico und leistete in Aschaffenburg seinen Dienst als Soldat der US Army, wo die Mutter als Verkäuferin und später bei American Express arbeitete; die beiden waren nicht verheiratet. 1953 wurde Magath dann in Aschaffenburg geboren. 1954 ging der Vater nach Puerto Rico zurück. Im Alter von 15 Jahren trat Magath erstmals (per Brief) in Kontakt zu seinem Vater.

Spielerkarriere

Magath begann 1960 mit dem Fußballspielen beim VfR Nilkheim, bevor er 1964 zum TV 1860 Aschaffenburg wechselte. 1972 unterschrieb er beim größeren Stadtrivalen Viktoria Aschaffenburg.

1. FC Saarbrücken

1974 erhielt er einen Profi-Vertrag beim 1. FC Saarbrücken, der zu dieser Zeit in der 2. Bundesliga spielte. Für Saarbrücken schoss er in 76 Spielen 29 Tore.[2]

Hamburger SV

1976 wechselte er in die 1. Bundesliga zum Hamburger SV, bei dem er bis zu seinem Karriereende 1986 aktiv war. Als Spielmacher bestritt er dort 306 Bundesligaspiele und schoss 46 Tore. Mit dem HSV wurde er dreimal Deutscher Meister und zweimal Europapokalsieger. 1977 erzielte Magath in der Schlussminute des Endspiels um den Europapokal der Pokalsieger das 2:0 gegen den RSC Anderlecht.

Der HSV stand 1983 im Finale des Europapokal der Landesmeister unter Trainer Ernst Happel gegen Juventus Turin in Athen, wobei die Hamburger als krasser Außenseiter gehandelt wurden. Bereits nach acht Minuten erzielte Magath das Tor zum 1:0. Die Mannschaft konnte diesen Vorsprung über das gesamte Spiel halten und gewann damit erstmals den Pokal der Landesmeister. Das durch den Sieg erreichte Weltpokalfinale gegen Grêmio Porto Alegre wurde mit 1:2 n.V. verloren.

1979 wurde Magath als einer der ersten Bundesligaspieler aufgrund eines Fernsehbeweises nachträglich gesperrt.[3] Das Urteil wurde jedoch in 2. Instanz aufgehoben.

Nationalmannschaft

Für die Deutsche Fußballnationalmannschaft kam er zwischen April 1977 und Juni 1986 zu 43 Einsätzen und erzielte dabei drei Tore. 1980 wurde Magath Europameister, bei den Weltmeisterschaften 1982 (bei der er  u. a. in der Nacht von Sevilla in der Startelf stand) und 1986 jeweils Vize-Weltmeister. Beim Turnier in Mexiko spielte er in sechs der sieben Begegnungen, darunter auch im Endspiel. Allerdings hatte Magath bereits 1982 unter Trainer Jupp Derwall seinen Rücktritt von der Nationalmannschaft erklärt und konnte erst zwei Jahre später von Teamchef Franz Beckenbauer zu einem Comeback überredet werden.[4]

Erfolge als Spieler

  • Europameister: 1980
  • Vize-Weltmeister: 1982, 1986
  • Europapokal der Landesmeister: 1983 (Hamburger SV)
  • Europapokal der Pokalsieger: 1977 (Hamburger SV)
  • Deutscher Meister: 1979, 1982, 1983 (Hamburger SV)
Felix Magath (rechts) als VfB-Trainer im Interview mit Michael Antwerpes

Trainer-, Manager- und Funktionärskarriere

Stationen als Funktionär
Verein Beginn Ende Funktion
Hamburger SV 1. Juli 1986 30. Juni 1988 Manager
1. FC Saarbrücken 3. November 1989 30. Juni 1990 Manager
Bayer 05 Uerdingen 1. Juli 1990 15. Januar 1992 Manager
VfB Stuttgart 20. Dezember 2002 30. Juni 2004 Manager
VfL Wolfsburg 15. Juni 2007 30. Juni 2009 Geschäftsführer Sport
FC Schalke 04 1. Juli 2009 16. März 2011 Vorstand Sport
VfL Wolfsburg 18. März 2011 25. Oktober 2012 Geschäftsführer Sport

Nachdem eine Verletzung Magath zum Karriereende gezwungen hatte, wurde er Nachfolger von Günter Netzer als Manager des Hamburger Sportvereins. Während seiner zweijährigen Tätigkeit gewann der Verein 1987 den DFB-Pokal. Nach einem Jahr Pause arbeitete Magath zunächst für ein Jahr als Manager bei dem Zweitligisten 1. FC Saarbrücken, danach von 1990 bis 1992 in selber Position beim Bundesligisten Bayer Uerdingen, dem heutigen KFC Uerdingen 05, der 1991 in die 2. Bundesliga abstieg. Magath fehlte als Manager jedoch der praxisnahe Bezug zum Fußball, sodass er beschloss, fortan als Vereinstrainer tätig zu sein.

FC Bremerhaven

1992 begann seine Trainerkarriere als Spielertrainer in der viertklassigen Verbandsliga beim FC Bremerhaven, mit dem er im ersten Jahr Bremer Meister wurde. Parallel arbeitete er bei dem Finanzdienstleister des Vereinspräsidenten Bernd Günther.[5]

Hamburger SV

1993 kehrte Magath zum HSV zurück, fünf Jahre nachdem er den Verein in seiner Funktion als Manager verlassen hatte, und übernahm das Training der zweiten Mannschaft des HSV. Noch im selben Jahr wurde er als Trainerassistent des Bundesligateams unter Trainer Benno Möhlmann vorgestellt. In der Saison 1995/96 wurde Magath im Herbst 1995 zum Cheftrainer der ersten Mannschaft befördert, als Nachfolger von Möhlmann. Der Verein war zuvor schwach in die Saison gestartet und befand sich auf Platz 17. Magath führte die Mannschaft zum Saisonende auf den 5. Platz. In der folgenden Saison spielte sich der Verein bis in das Achtelfinale des UEFA-Pokals. Als sich einige Spieler über das nach ihrer Meinung zu harte Training und über mangelhafte Kommunikation mit dem Trainer beschwert hatten und der Verein sich überdies im Abstiegskampf befand, wurde Magath im Mai 1997, zwei Spieltage vor Saisonende, nach einer 0:4-Heimniederlage gegen den 1. FC Köln beurlaubt.[6] Die Mannschaft stand zu diesem Zeitpunkt mit fünf Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsrang auf Tabellenplatz 15.

1. FC Nürnberg

Im September 1997 übernahm Magath den Trainerposten beim 1. FC Nürnberg, der zuvor unter Trainer Willi Entenmann von der Regionalliga Süd in die 2. Bundesliga aufgestiegen war. Nachdem sich die Mannschaft schon bald nach Saisonbeginn auf den Abstiegsplätzen wiedergefunden hatte, wurde Entenmann entlassen. Magath gelang es, den „Club“ aus dem Tabellenkeller bis hinauf auf den dritten Platz zu führen, was den Aufstieg in die Bundesliga bedeutete. Allerdings konnte sich Magath mit dem Präsidium nicht auf eine Vertragsverlängerung für die anstehende Bundesliga-Saison einigen, so dass er sich entschloss, trotz des Aufstiegs den Verein zu verlassen; Willi Reimann wurde sein Nachfolger.

Werder Bremen

Im Oktober 1998 wurde Magath Trainer von Werder Bremen. Der Verein stand unter seinem Vorgänger Wolfgang Sidka nach dem achten Spieltag auf dem letzten Tabellenplatz. Bereits ein halbes Jahr später, im Mai 1999, stieg Magath, der mit Bremen weiterhin tief im Abstiegskampf steckte, vorzeitig aus seinem Vertrag aus.[7] Grund für seine Entscheidung soll nicht in erster Linie die sportliche Situation gewesen sein, sondern dass er sich mit Vorstand, Fans und Spielern überworfen habe. Außerdem wurde ihm vorgeworfen, dass er Spieler wie z. B. Aílton nicht weiterentwickelt habe.

Gleichzeitig hatte er sein Team zuvor ins DFB-Pokalfinale 1998/99 gegen den FC Bayern München geführt, das Bremen unter Magaths Nachfolger Thomas Schaaf gewann.[8]

Eintracht Frankfurt

Weihnachten 1999 kam Magath als Nachfolger von Jörg Berger zur abstiegsgefährdeten Eintracht Frankfurt. Der Verein stand zu diesem Zeitpunkt auf dem 17. Tabellenplatz und hatte acht Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Magath gelang es, die Mannschaft zu stabilisieren und holte wichtige Punkte und Siege. Dies belegt die (nur für die Statistik bedeutsame) Rückrundentabelle der Saison, in der die Eintracht den dritten Tabellenplatz erreichte. Am letzten Spieltag wurde der Klassenerhalt gesichert. Diesen sah Magath lange Zeit – bis zu den Titeln, die er später holen sollte – als größte Leistung seiner Trainerkarriere an.

Ende Januar 2001 stand der Verein wieder im unteren Tabellenbereich und nach einer 1:5-Niederlage gegen den 1. FC Köln wurde Magath beurlaubt.[9]

VfB Stuttgart

Felix Magath während seiner Zeit beim VfB Stuttgart

Bereits einen Monat später fand Magath eine neue Anstellung. Von Februar 2001 bis zum 30. Juni 2004 war er Teammanager, Trainer und (ab Ende 2002 als Nachfolger von Rolf Rüssmann) Manager des VfB Stuttgart. Als Magath verpflichtet wurde, befand sich Stuttgart kurz vor dem Abstieg in die 2. Liga. In den letzten Jahren hatte er sich einen Ruf als „Feuerwehrmann“, einem Trainer, der Mannschaften im Abstiegskampf übernimmt und zuverlässig in sichere Tabellensituationen führt, erarbeitet; als Trainer hatte er bis dahin noch keinen Titel geholt. Auch beim VfB wurde Magath seinem Ruf gerecht und konnte den Abstieg verhindern.

In den darauffolgenden Jahren führte Magath den VfB zurück in die Spitzengruppe der Bundesliga. Die Generation der Spieler wie Kevin Kurányi, Timo Hildebrand, Aljaksandr Hleb oder Andreas Hinkel sorgte – von den Medien als „Junge Wilde“ bezeichnet – für viel Furore in der Liga. Magath zog dreimal in Folge in den internationalen Wettbewerb ein und wurde 2003 Vizemeister hinter dem FC Bayern München. Während seiner Stuttgarter Zeit ermöglichte er u. a. den späteren Nationalspielern Philipp Lahm und Mario Gómez ihr Bundesliga-Debüt.[10]

Zum Ende der Saison 2003/04 verließ er den VfB Stuttgart ein Jahr vor Vertragsende, um als Nachfolger von Ottmar Hitzfeld Trainer beim FC Bayern München zu werden.[11]

FC Bayern München

Zum 1. Juli 2004 verpflichtete der FC Bayern München Felix Magath für drei Jahre als Nachfolger von Ottmar Hitzfeld.[12] Den Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge kannte Magath noch aus seiner Spielerzeit, als er und Rummenigge als Nationalspieler u. a. bei der WM 1986 in Mexiko im verlorenen Endspiel gegen Argentinien standen.

Nach der Trennung von Hitzfeld wurde der Vertrag um ein Jahr vorgezogen und das Engagement beim Rekordmeister dauerte vom 1. Juli 2004 bis zum 31. Januar 2007. In dieser Zeit wurde er mit den Bayern sowohl in der Saison 2004/05 als auch 2005/06 Deutscher Meister und gewann jeweils auch den DFB-Pokal. Zwei sogenannte Doubles in Folge waren zuvor noch keinem Verein oder Trainer gelungen.

Als die Mannschaft nach der WM 2006 und dem Abgang von Michael Ballack[13] nicht an die Leistungen der Vorjahre hatte anknüpfen können, wurde Magath am 31. Januar 2007 beurlaubt und durch seinen Vorgänger Ottmar Hitzfeld ersetzt. Anschließend war er als Fußballkommentator beim Pay-TV-Sender Arena tätig.

VfL Wolfsburg

Am 15. Juni 2007, knapp zwei Monate vor dem Beginn der Saison 2007/08, wurde Magath neuer Geschäftsführer beim VfL Wolfsburg.[14] Das Aufgabenfeld umfasste neben dem Trainer- und Sportdirektor-Posten in Personalunion auch die Nachwuchsbetreuung sowie die Verantwortung für den restlichen sportlichen Bereich. Magath löste Klaus Augenthaler als Trainer ab, der am letzten Spieltag der Saison 2006/07 knapp den Klassenerhalt gesichert hatte. Die Wolfsburger Mannschaft bestand zu diesem Zeitpunkt nur noch aus zwölf Spielern.[15] Er war daher gezwungen, neues Personal zu holen. So verpflichtete er u. a. bis dahin weitgehend unbekannte Spieler wie den Brasilianer Grafite oder den Bosnier Edin Džeko, die später eines der besten Sturmduos der kommenden Jahre in der Bundesliga bilden sollten.

Nachdem sich die neu zusammengestellte Mannschaft zu Beginn der Rückrunde gefestigt und eingespielt hatte, stellte sie durch eine sehr gute Rückrundenbilanz den Anschluss zu den oberen Tabellenplätzen her und sprang am letzten Spieltag noch auf einen UEFA-Pokal-Platz. In der folgenden Saison gewann der VfL Wolfsburg überraschend die deutsche Meisterschaft 2009. Nachdem die „Wölfe“ in der Hinrunde lediglich Platz 9 der Tabelle erreicht hatten, sicherten sie sich durch eine wiederum ausgezeichnete Rückrunde den Titel, was auch die erste Teilnahme überhaupt an der Champions League bedeutete.

In den beiden Jahren in Wolfsburg hatte Magath das Spielerpersonal fast komplett ausgetauscht, für rund 55 Millionen Euro verpflichtete er insgesamt mehr als 30 neue Spieler. Spieler wie Edin Džeko, Zvjezdan Misimović oder Diego Benaglio konnten ihren Marktwert in dieser Zeit vervielfachen.

FC Schalke 04

Magath als Trainer von Schalke 04

Am 6. Mai 2009, noch vor dem Gewinn der Meisterschaft mit Wolfsburg, bestätigten der VfL Wolfsburg, der FC Schalke 04 und Magath selbst seinen Wechsel zum 1. Juli 2009 zu Schalke 04. Dort erhielt er einen Vertrag als Trainer und Manager in Personalunion bis zum 30. Juni 2013, verbunden mit einer Vorstandsmitgliedschaft.[16] In seiner ersten Saison beim FC Schalke führte er die als zuvor nicht konkurrenzfähig eingestufte Mannschaft auf den zweiten Platz der Bundesliga und damit in die Champions League sowie ins Halbfinale des DFB-Pokals.

Zur Saison 2010/11 wurde die Mannschaft aus Kostengründen komplett umgebaut; 14 neue Spieler, darunter der Spanier Raúl und der Niederländer Klaas-Jan Huntelaar, wurden verpflichtet, 16 Spieler verkauft oder verliehen. Mit nur einem Sieg in den ersten zehn Spielen erwischte die Mannschaft jedoch den bis dahin schlechtesten Saisonstart der Vereinsgeschichte. Auch danach konnten sich die Schalker nicht aus dem Abstiegskampf befreien. Im Februar 2011 geriet Felix Magath auf Schalke aus verschiedenen Gründen in Turbulenzen. Medien und Fans prangerten seine Transferpolitik an. Neben internationalen Topleuten im Sommer holte Magath in der Transferperiode im Winter überwiegend Spieler, die die Ausfälle im Kader kompensieren sollten. Unter anderem stattete er die ablösefreien Angelos Charisteas und Ali Karimi mit Halbjahresverträgen aus.[17]

Daraufhin wurde er von den Medien u. a. als „Ramschkönig“ bezeichnet, und Fans warfen ihm vor, „ohne ersichtliches Konzept unzählige Spieler verpflichtet zu haben“. In einem offenen Brief forderte der „FC Schalke 04 Supporters Club“ wegen der umstrittenen Transferpolitik den Aufsichtsrat auf, den „Irrsinn der letzten Tage“ zu stoppen.[18] Des Weiteren wurde Magath vorgehalten, er pflege zu wenig Kontakt mit den Fans. Magath nahm sich der Kritik an und schaltete daraufhin 2011 sein Profil auf dem sozialen Netzwerk Facebook frei.

Obwohl er in der Saison 2010/11 mit dem Erreichen des DFB-Pokal-Endspiels und dem Einzug in das Viertelfinale der Champions League durchaus Erfolge hatte vorweisen können, wurde Magath am 16. März 2011 mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden. Daraufhin erklärte er am selben Tag von sich aus die Kündigung seiner Anstellung.

Rückkehr zum VfL Wolfsburg

Felix Magath auf dem Trainingsplatz des VfL Wolfsburg

Am 18. März 2011, nur zwei Tage nach Ende seines Engagements bei Schalke, kehrte Magath als Sportlicher Geschäftsführer und Trainer zum VfL Wolfsburg zurück. Er übernahm den VfL von Interimstrainer Pierre Littbarski mitten im Abstiegskampf und hielt mit dem Team durch einen 3:1-Sieg in Hoffenheim am letzten Spieltag der Saison 2010/11 die Klasse.

In der Winterpause der Saison 2011/12 holte Magath acht neue Spieler für insgesamt 30 Millionen Euro, darunter den jungen Verteidiger Ricardo Rodríguez vom FC Zürich für 7,5 Millionen Euro.[19] In der Sommerpause hatte Magath bereits u. a. Hasan Salihamidžić, Chris und Thomas Hitzlsperger unter Vertrag genommen. Am 4. Januar 2012 debütierte der Neuzugang Ibrahim Sissoko. Mit dem Einsatz des 36. Spielers in einem Pflichtspiel der laufenden Saison stellte Magath einen neuen Bundesliga-Rekord auf. Am Ende der Saison wurde er mit dem VfL Achter und verpasste damit knapp die Qualifikation für die Europa League, wofür in diesem Jahr der siebte Platz gereicht hätte.

Nachdem Magath unter anderem Mario Mandžukić an Bayern München abgegeben und sich Patrick Helmes in der Vorbereitung verletzt hatte, misslang der Start in die neue Saison. Am 25. Oktober 2012 wurde Magath vorzeitig von seinen Aufgaben entbunden – nach acht Spieltagen stand das Team auf dem letzten Platz und hatte nur zwei Tore erzielt.[20]

Danach war Magath Experte beim Pay-TV-Sender LIGA total! und gab, angesprochen auf mögliche neue Engagements im Fußball, häufig an, zufrieden mit der aktuellen Situation zu sein und möglicherweise im Ruhestand zu bleiben.

FC Fulham

Mitte Februar 2014 war Magath als möglicher Vorstand und Trainer des HSV, der sich zu diesem Zeitpunkt auf dem 17. Tabellenplatz befand, im Gespräch.[21] Am 13. Februar sagte er ein mögliches Engagement allerdings ab.[22] Einen Tag später übernahm Magath als Nachfolger von René Meulensteen als Teammanager die auf dem letzten Tabellenplatz liegende Premier-League-Elf des FC Fulham, womit er erstmals im Ausland aktiv und zum ersten deutschen Cheftrainer in der Premier League wurde.[23] Er erhielt einen Vertrag bis zum 30. Juni 2015,[24] der auch für die zweite englische Liga Gültigkeit hatte. Anfang Mai 2014, am 37. Spieltag der Premier League, stand der FC Fulham vorzeitig als Absteiger fest. Magath betonte, den Klub in der nächsten Saison wieder in das „Oberhaus“ zurückführen zu wollen. Nach einem schlechten Start in die Saison 2014/15 wurde Magath am 18. September 2014 beurlaubt. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die Mannschaft auf dem letzten Tabellenplatz mit einem gewonnenen Punkt aus sieben Spielen.

Shandong Luneng Taishan

Von Juni 2016 bis Dezember 2017[25] war Magath Trainer des chinesischen Vereins Shandong Luneng Taishan.[26] Er übernahm die Mannschaft auf dem letzten Tabellenplatz der Chinese Super League und führte sie zum Klassenerhalt. In der Saison 2017 erreichte er mit Shandong Luneng Taishan den 6. Tabellenplatz. Am 1. Dezember 2017 gab der Verein bekannt, Magaths auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern.[27]

Flyeralarm Global Soccer

Im Januar 2020 erhielt Magath eine Anstellung bei der fränkischen Onlinedruckerei Flyeralarm. Er wurde Leiter der neu gegründeten Unternehmenssparte Flyeralarm Global Soccer, über die er als Berater für die Würzburger Kickers sowie den FC Admira Wacker Mödling tätig ist.[28] Am 24. März 2021 gab er bekannt, dass er von seinem Posten bei der Admira zurücktreten wird.[29]

Hertha BSC

Mitte März 2022 kehrte Magath in den Trainerberuf zurück und übernahm als Nachfolger von Tayfun Korkut bis zum Ende der Saison 2021/22 die Bundesligamannschaft von Hertha BSC.[30] Die Mannschaft stand nach dem 26. Spieltag mit 23 Punkten auf dem 17. Platz, wobei man punktgleich mit dem Relegationsplatz war. Der Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz betrug 2 Punkte. Unter Magath konnten die Abstiegsränge zunächst verlassen werden, jedoch wurde durch nur einen Punkt aus den letzten 3 Spielen der vorzeitige Klassenerhalt verpasst. Hertha schloss die Saison mit 33 Punkten auf dem 16. Platz ab und musste die Relegationsspiele gegen den Hamburger SV bestreiten. Nach einer 0:1-Niederlage im Hinspiel konnten die Berliner durch einen 2:0-Auswärtssieg im Rückspiel die Klasse erhalten. Anschließend verließ Magath den Verein mit seinem Vertragsende.

Wissenswertes

Seine harten Trainingsmethoden, etwa die Arbeit mit Medizinbällen, brachten Felix Magath den Spitznamen Quälix ein.[31]

„Ob Felix Magath die Titanic gerettet hätte, weiß ich nicht. Aber die Überlebenden wären topfit gewesen.“

Jan Åge Fjørtoft: nach dem Klassenerhalt 2000 mit Eintracht Frankfurt in Anspielung auf Jörg Berger, der ein Jahr zuvor die Eintracht am letzten Spieltag spektakulär vor dem Abstieg gerettet hatte und über den Fjörtoft gesagt hatte, er (Berger) "hätte auch die Titanic noch gerettet"

Er nennt Ernst Happel und Branko Zebec als seine Vorbilder.

Magath ist nach Helmut Benthaus, Jupp Heynckes, Franz Beckenbauer, Matthias Sammer und Thomas Schaaf der sechste Akteur in der Geschichte der Fußball-Bundesliga, der sowohl als Spieler als auch als Trainer Deutscher Fußballmeister wurde. Er ist der einzige Bundesligatrainer, der zweimal hintereinander das Double gewann.

Felix Magath betreibt seit Februar 2011 eine eigene Facebook-Seite. Sinn und Zweck ist die direkte Kommunikation mit den Fans. Magath möchte damit nach eigenen Angaben sicherstellen, dass seine Aussagen und Ansichten unverfälscht und nicht durch Dritte in die Öffentlichkeit gelangen. Auf der Seite bezieht er Stellung zu Themen, die im Tagesgeschäft Bundesliga oft untergehen oder keine Beachtung finden.[32]

Erfolge als Trainer

International

  • UI-Cup: 2002 (VfB Stuttgart)

National

  • Deutscher Meister (3): 2005, 2006 (FC Bayern München), 2009 (VfL Wolfsburg)
  • DFB-Pokal (2): 2005, 2006 (FC Bayern München)
    • DFB-Pokal Finalist (2): 1999 (Werder Bremen), 2011 (FC Schalke 04)

Auszeichnungen

  • Brillenträger des Jahres 2004

Als Trainer

  • Trainer des Jahres: 2003, 2005, 2009

Persönliches

Seit einigen Jahren besucht er seinen Vater regelmäßig mit seiner Familie in Puerto Rico.[33]Magath war dort im August 2006 auch als Nationaltrainer im Gespräch.[34]

Mit 15 oder 16 Jahren bevorzugte er seinen zweiten Vornamen „Felix“ als Rufnamen, der gleichzeitig der erste Vorname seines Vaters ist, anstelle von „Wolfgang“. Er hat das Fachabitur im Bereich Wirtschaft abgelegt.

Im Dezember 2003 heiratete Magath zum zweiten Mal. Er hat insgesamt sechs Kinder.

Neben dem Fußballspiel begeistert er sich für Schach. Dieses Interesse wurde durch die Schachweltmeisterschaft 1978 zwischen Anatoli Karpow und Viktor Kortschnoi geweckt, die er während einer zehnwöchigen Hepatitis-Erkrankung intensiv mitverfolgen konnte. Die Erkrankung führte zu einer Überfunktion der Schilddrüse und einer damit verbundenen starken Aufhellung seiner Hautfarbe.

Magath selbst beschreibt sich als Mensch, den Erfolge antreiben, der sich nicht mit dem Erreichten zufriedengibt. Besonders deutlich wurde diese Charaktereigenschaft bei seinem Wechsel von Wolfsburg zu Schalke 04, als er sich nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaft aus dem stabilen Umfeld in Wolfsburg verabschiedete und sich zum Ziel setzte, Schalke, das sich in einer schwierigen finanziellen Lage befand und auch im sportlichen Bereich wenig Organisation zeigte, wieder in die Spitzengruppe der Bundesliga zu führen.[35]

Soziales Engagement

Felix Magath engagiert sich auf verschiedenen Ebenen für Kinder in Not. Er unterstütze mehrfach die Hilfsorganisation Ein Herz für Kinder[36] und ist Vorsitzender des Stiftungsrates der Phytokids-Stiftung. Diese engagiert sich für die Förderung, Betreuung und Unterstützung von Kindern und Jugendlichen in sozialen und medizinischen Einrichtungen sowie Kinderheimen in der ganzen Welt. Nach der Saison 2011/12 verzichtete er auf seine Erfolgsprämie in Form eines Bentley im Wert von rund 250.000,- Euro und ließ diese in sechs VW-Kleinbusse umwandeln, von denen er je zwei an „Ein Herz für Kinder“, die Peter Maffay-Stiftung für benachteiligte und kranke Kinder sowie an die Phytokids-Stiftung spendete.

Weblinks

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Einzelnachweise

  1. Wolfgang Magath. In: WHO’S WHO. Abgerufen am 6. Mai 2009.
  2. 2,0 2,1 Felix Magath. In: Fußballdaten. Abgerufen am 6. Mai 2009.
  3. Der Spiegel, 26. Februar 1979
  4. NDR.de vom 26. Juli 2011
  5. Sport Bild Nr. 38/2009 vom 16. September 2009, S. 23.
  6. Abstimmung mit den Füßen gegen Felix Magath. In: www.welt.de. 1997-05-20. Abgerufen am 2009-08-18.
  7. Felix Magath wirft in Bremen das Handtuch. In: www.spiegel.de. 1999-05-10. Abgerufen am 2009-08-18.
  8. Späte Genugtuung für Bremens ehemaligen Trainer Felix Magath. In: welt.de. 1999-06-14. Abgerufen am 2009-07-03.
  9. Eintracht Frankfurt feuert Trainer Magath. In: news.at. 2001-01-29. Abgerufen am 2009-08-13.
  10. Felix Magath die Freiheit beim Teebeutelbaden. Abgerufen am 2012-03-20.
  11. Magath 2004 Bayern-Trainer, Vorarlberg Online vom 21. Mai 2004, abgerufen am 6. Juni 2017.
  12. Trennung von Hitzfeld, Vertrag mit Magath, faz.net vom 18. Mai 2004, abgerufen am 6. Juni 2017.
  13. Magath im Interview. Abgerufen am 2008-08-11.
  14. Felix Magath bekommt die ganze Macht. In: Welt online. 2007-05-30. Abgerufen am 2009-07-17.
  15. Transfers VfL Wolfsburg. In: transfermarkt.de. Abgerufen am 2009-01-31.
  16. Vertrag bis 2013: Magath übernimmt Schalke 04. In: kicker.de. 2009-05-06. Abgerufen am 2009-05-06.
  17. Magath: Auf Schalke läuft alles nach Plan. Abgerufen am 2012-03-20.
  18. Kicker.de vom 4. Februar 2011
  19. Magath macht nächsten Transfer fix rp-online.de vom 13. Januar 2012.
  20. Zusammenarbeit beendet, Vereinshomepage des VfL Wolfsburg vom 25. Oktober 2012.
  21. HSV: Kein Ergebnis – und ein fataler Imageschaden
  22. Hamburger Abendblatt: Felix Magaths klare Absage an den HSV im Video
  23. Ferguson: Deutscher Trainer hat in der Premier League gute Chancen, n-tv, 8. Oktober 2015, abgerufen am 9. Oktober 2015.
  24. F. C. Fulham: Magath Appointed, 14. Februar 2014.
  25. DIE WELT: Felix Magath: China-Klub Shandong beendet überraschend Zusammenarbeit. In: DIE WELT. (https://www.welt.de/sport/fussball/article171148358/Magath-in-China-ueberraschend-aussortiert.html).
  26. www.kicker.de vom 8. Juni 2016
  27. Kein neuer Vertrag: Magath verlässt Shandong. Abgerufen am 2017-12-01.
  28. Grätschen für Flyeralarm, taz.de, abgerufen am 25. Januar 2020
  29. Felix Magath zieht sich von der Admira zurück
  30. Felix Magath wird neuer Cheftrainer!, herthabsc.com, 13. März 2022, abgerufen am 13. März 2022.
  31. Ich heiße Felix, nicht Quälix. 4. August 2000. Abgerufen am 8. Mai 2009.
  32. Felix Magath gefällt das. 13. Juli 2012. Abgerufen am 17. August 2012.
  33. Oliver Trust: Der Meisterdiener. In: taz.de. 2. Mai 2005. Abgerufen am 6. Mai 2009.
  34. Puerto Rico lockt Felix Magath
  35. „Geld gibt mir Sicherheit“. 13. November 2011. Abgerufen am 17. August 2012.
  36. Schalke-Trainer besuchte Waisenkinder auf Haiti. In: bild.de. 5. Dezember 2010. Abgerufen am 20. März 2012.