Finanzamt Gelsenkirchen-Süd
Finanzamt Gelsenkirchen-Süd | |
---|---|
![]() | |
Art des Denkmals: | Baudenkmal |
Standort: | Zeppelinallee 9-13 Wittekindstraße 18 |
Stadtteil: | Altstadt |
Baujahr: | 1928 |
Seit wann in Denkmalliste: | 23.11.1988 |
Bemerkung: | Architekt: Alfred Reischig, Reichsbauamt Dortmund Behörde wurde zum 1. Mai 2015 aufgelöst |
Dokument der Denkmalbehörde: | A009.pdf |
Forum: | ![]() |
Lagekarte
|
Das Finanzamt Gelsenkirchen-Süd ist ein ehemaliges Finanzamt in Gelsenkirchen. 2011 ordnete der nordrhein-westfälische Finanzministers Norbert Walter-Borjans die Zusammenlegung mit dem Finanzamt Gelsenkirchen-Nord an.[1] Es wurde im Mai 2015 mit der Eröffnung des neuen Finanzamtes Gelsenkirchen an der Ludwig-Erhard-Straße in Erle geschlossen.[2]
Das Finanzamt Gelsenkirchen-Süd war im Verwaltungsgebäude an der Zeppelinallee 9–13 in der südlichen Altstadt untergebracht. Es ist eines der städtischen Beispiele des Backsteinexpressionismus und steht unter Denkmalschutz.
Verwaltungsgebäude an der Zeppelinallee
Das Verwaltungsgebäude wurde von Alfred Reischig, Architekt des Reichsbauamtes Dortmund, im Auftrag der Oberfinanzdirektion Münster entworfen und zwischen 1928 und 1929 als „Finanz- und Zollamt Gelsenkirchen“ in spätexpressionistischen Formen erbaut. Es handelt sich um dreigeschossigen, langgestreckten, blockhaften Baukörper in Backstein mit 23 Achsen unter einem Walmdach. Das Gebäude ist gleichmäßig gerastert, wovon der asymmetrisch nach rechts versetzte fünfgeschossige, dreiachsige Turm abweicht. Im Erdgeschoss des Turmes befindet sich der durch ein Gewölbe leicht zurückversetzte Haupteingang in Form einer Loggia. Diese wird von Sandsteinsäulen, die mit Kapitellen mit Steinlöwen verziert sind, getragen und ist über eine Freitreppe erreichbar. Der Turmaufsatz wurde als Arkadenreihe mit offenen Spitzbögen vor einem Walmdach gestaltet, der an das Wilhelm-Marx-Haus in Düsseldorf des Architekten Wilhelm Kreis angelehnt ist. 1954 wurde das Finanzamt entlang der Wittekindstraße 18 mit einem neuen Flügel gestalterisch zurückhaltend erweitert.
Die Gebäude Zeppelin-Allee 17/19 sowie die Wohnhäuser Wittekindstraße 17 bis 31 errichtete der Bauunternehmer Wilhelm Stallmann von 1926 bis 1928. Sie zeigen handwerklich gute, zeittypische Schmuckformen. An dem Eckhaus reagierte Stallmann auf seinen neuen Nachbarn und ließ die Figur eines „auf den Hund gekommenen Mannes" mit „leerem Beutel" anbringen.
Der Bau der Zeppelinallee stand im Zusammenhang mit der um 1910 begonnenen Verlegung des Städtischer Schlachthofs nach Heßler. Mit einer breiten Allee sollte hinter dem Stadtgarten Gelsenkirchen ein Villenviertel erschlossen und ein repräsentativer Zugang zum neuen Flugplatz Essen-Gelsenkirchen-Rotthausen hinter Gut Nienhausen geschaffen werden. Den hatte die 1912 gegründete Westdeutsche Fluggesellschaft angelegt, die jedoch schon 1919 als eine der Auflagen des Versailler Friedensvertrages ihren Betrieb einstellen musste. Später nutzte die Polizei das Gelände. 1912 begannen auch die Veranstaltungen auf der benachbarten Trabrennbahn Nienhausen.
Seit dem 23. November 1988 steht das Gebäude auf der Denkmalliste der Stadt Gelsenkirchen. Seit dem Auszug des Finanzamtes Süd im Mai 2015 stand das Gebäude zunächst leer.
Heute befindet sich dort das Referat 51 der Stadt Gelsenkirchen für Kinder, Jugend und Familien.
Literatur
Weblinks
Thematisch passender Thread im Forum
Quelle
- Informationstafel Erinnerungsorte- Text von Dr. Lutz Heidemann
Einzelnachweise
- ↑ BLB NRW: Finanzamt Gelsenkirchen – der Rohbau steht. news aktuell (Presseportal.de), 2014-04-02. Abgerufen am 2019-05-13.
- ↑ Finanzämter packen ihre Umzugskartons. Westdeutsche Allgemeine Zeitung (waz.de), 2015-04-10. Abgerufen am 2019-05-13.