Friedel Rausch

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Friedel Rausch

In der Saison 1966 / 1967
Spielerinformationen
Geburtstag 27. Februar 1940
Geburtsort Duisburg, Deutschland
Sterbedatum 18. November 2017
Sterbeort Horw, Kanton Luzern, Schweiz
Größe 177 cm
Position Abwehr
Vereine in der Jugend
0000?–1958 Meidericher SV
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1958–1962
1962–1971
Meidericher SV
FC Schalke 04
111 {2}
195 (7)
Nationalmannschaft
1958
1958–1962
Deutschland A-Junioren
Deutschland U 23
6 (1)
6 (0)
Stationen als Trainer
1971–1976
1976–1977
1979–1980
1980–1982
1982–1983
1983–1984
1985–1992
1992–1993
1993–1996
1996–1997
1998
1998–2000
2001
2004–2006
FC Schalke 04 (Jgd.- und Co-Trainer)
FC Schalke 04
Eintracht Frankfurt
Fenerbahce Istanbul
MVV Maastricht
Iraklis Saloniki
FC Luzern
FC Basel
1. FC Kaiserslautern
Linzer ASK
Borussia Mönchengladbach
1. FC Nürnberg
Eintracht Frankfurt
FC Luzern (Teamchef)

1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.

Friedel Rausch (* 27. Februar 1940 in Duisburg; † 18. November 2017 in Horw, Kanton Luzern, Schweiz) war ein deutscher Fußballspieler und -trainer.

Friedel Rausch und Rolf Rüssmann (rechts)

Karriere als Spieler

Von 1957 bis 1962 spielte Rausch beim Oberligisten Meidericher SV, bevor er zur Saison 1962/63 zum Ligakonkurrenten FC Schalke 04 wechselte, das im Jahr darauf zu den Gründungsmitgliedern der Bundesliga zählte. Nachdem Schalke im ersten Jahr noch einen Mittelfeldplatz erreicht hatte, konnte es in den folgenden Spielzeiten jeweils nur knapp dem Abstieg entgehen. Einer der wenigen Lichtblicke in diesem Zeitraum war der Gewinn des Coppa delle Alpi im Jahr 1968.

Mit der Saison 1968/69 verbesserte sich das Abschneiden von Schalke merklich: Während die Mannschaft in der Liga sich im sicheren Mittelfeld platzieren konnte, gelang im DFB-Pokal der Einzug ins Finale, wo man letztlich dem FC Bayern München mit 1:2 unterlag. Da die Bayern aber gleichzeitig auch Meister wurden, durfte Schalke im Europapokal der Pokalsieger antreten. Dort konnten die „Knappen“ erst im Halbfinale von Manchester City gestoppt werden.

Nach der Saison 1970/71 beendete Rausch seine aktive Karriere als Fußballer. Sein letztes Spiel hatte er zuvor am 32. Spieltag gegen den späteren Absteiger Kickers Offenbach bestritten.

Erfolge als Spieler

  • Teilnahme am DFB-Pokalfinale 1969 (1:2-Niederlage mit dem FC Schalke 04 gegen den FC Bayern München)

Karriere als Trainer

Nach dem Ende seiner Spielerlaufbahn wurde er Trainer bei Schalke 04, zunächst in Jugendmannschaften und dann als Assistent von Max Merkel. Im März 1976 wurde er Cheftrainer der Mannschaft und erreichte mit ihr in der Saison 1976/77 auf Anhieb die Vizemeisterschaft. Nach seiner Entlassung bei Schalke 04 im Dezember 1977 dauerte es bis Januar 1979, bevor er bei Eintracht Frankfurt eine neue Trainerstation fand. Unter Rausch gewann die Eintracht in der Saison 1979/80 im Finale gegen Borussia Mönchengladbach den UEFA-Pokal.

Zur Saison 1980/81 wechselte Rausch in die Türkei zu Fenerbahçe Istanbul, wo er nach knapp zwei Jahren seinen Posten wieder räumte, um 1982 in die Niederlande zum MVV Maastricht zu gehen. Dieses Intermezzo dauerte nur ein Jahr und damit genauso lang wie seine anschließende Tätigkeit von 1983 bis 1984 beim griechischen Verein Iraklis Thessaloniki.

Deutlich erfolgreicher als bei anderen ausländischen Vereinen war seine Zeit beim FC Luzern, wo er seit 1985 die Position des Cheftrainers innehatte. Mit Luzern gewann er die Schweizer Fußballmeisterschaft 1989 und 1992 den Schweizer Cup. Nachdem er in der Saison 1992/93 als Cheftrainer des Zweitligisten FC Basel den Aufstieg verpasst hatte, kehrte Rausch zurück in die Bundesliga zum 1. FC Kaiserslautern.

Mit den „Roten Teufeln“ holte er 1994 die Vizemeisterschaft und erreichte im darauf folgenden Jahr Platz 4 der Liga. Nachdem jedoch die Leistungsträger Ciriaco Sforza und Stefan Kuntz zur Saison 1995/96 den Verein verlassen hatten, folgte der Absturz. Neun Spieltage vor dem Saisonende und dem Abstieg der Lauterer in die 2. Liga wurde Rausch entlassen. Nach einem Jahr als Cheftrainer beim österreichischen Vertreter LASK Linz, konnte er in der Spätphase der Saison 1997/98 als Trainer bei Borussia Mönchengladbach den Abstieg des Vereins in die 2. Liga verhindern. Nach einer desaströsen Halbserie in der folgenden Saison wurde Rausch in Gladbach im November 1998 entlassen. Beim 1. FC Nürnberg fand er bereits im Januar 1999 eine neue Anstellung, stieg jedoch mit dem Verein nach einem dramatischen Saisonfinale nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz in die 2. Liga ab.

Nachdem im Februar 2000 Rauschs Tätigkeit in Nürnberg geendet hatte, wechselte er als Manager zurück zu Eintracht Frankfurt. Im April 2001 übernahm er bei dem Verein bis zum Saisonende nochmals das Amt des Cheftrainers, konnte jedoch den Abstieg der Eintracht in die 2. Liga nicht mehr verhindern und beendete dort sein Engagement.

Zwischen 2001 und 2004 war Rausch ohne Beschäftigung, bevor er im März 2004 seinen letzten Posten als Teamchef beim FC Luzern aufnahm, den er bis Ende der Saison 2005/06 bekleidete.

Erfolge als Trainer

  • Deutsche Vizemeisterschaft 1977 mit dem FC Schalke 04
  • UEFA-Pokalsieg 1980 mit Eintracht Frankfurt
  • Schweizer Fußballmeister 1989 mit dem FC Luzern
  • Schweizer Pokalsieg 1992 mit dem FC Luzern
  • Deutsche Vizemeisterschaft 1994 mit dem 1. FC Kaiserslautern

Kurioses

Der Name Rausch steht auch für ein besonders kurioses Kapitel der Bundesligageschichte. Am 6. September 1969 biss ihm während des Revierderbys Gegen Borussia Dortmund ein Polizeihund ins Gesäß.[1] Mithilfe einer vom Mannschaftsarzt gegebenen Tetanusspritze konnte Rausch bis zum Ende weiterspielen.[2]

Privates

Rausch betrieb zu seiner Schalker Zeit ein Tabakwarengeschäft in der Hauptstraße 15 und wohnte in der Wittekindstraße 33.[3]

Friedel Rausch wohnte mit seiner Frau Marlies in Horw, einem Vorort von Luzern. Das Paar hat zwei Söhne und vier Enkelkinder.[4] Mehrfach hatte er mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Er erlitt zwei Herzinfarkte sowie zwei Lungenembolien und war zwischenzeitlich an Hautkrebs erkrankt.[5]

Friedel Rausch verstarb 18. November 2017.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Als ein Hund Friedel Rausch in den Hintern biss, welt.de vom 5. September 2009 (abgerufen am 17. August 2011)
  2. 11. Freunde # 121, Dezember 2011, S. 59
  3. Adressbuch Gelsenkirchen 1971
  4. Friedel Rausch: Ein Kind der Bundesliga wird 70, fussball24.de vom 27. Februar 2010 (abgerufen am 18. August 2011)
  5. Friedel Rausch ist nur noch stolzer Großvater, (Memento vom 2. August 2012 im Webarchiv archive.today), fnp.de vom 26. Februar 2010 (abgerufen am 18. August 2011)