Friedensforum
Das Friedensforum Gelsenkirchen besteht seit 2002 als überparteiliches Bündnis von Personen, die sich für eine friedliche Politik nach innen und außen einsetzen. Das Bündnis engagiert sich nach der Maxime, dass Krieg kein Mittel der Politik sein darf, sondern dass es immer auch friedliche Möglichkeiten gibt, Konflikte zu lösen. Es organisiert jährlich den Gelsenkirchener Beitrag zum Ostermarsch Rhein-Ruhr und führte 2003 bis 2006 eine Veranstaltung anlässlich des Antikriegstages durch.
Ostermarsch Gelsenkirchen
Das Friedensforum organisiert die Gelsenkirchener Etappe des Ostermarschs Rhein Ruhr am Ostersonntag durch eine Begrüßung mit Kaffee und Kuchen am Musikpavillon im Stadtgarten Gelsenkirchen und einer Ansprache am Mahnmal der VVN mit wechselnden Rednern.
2002 sprach Dr. Hans-Udo Schneider, Industrie- und Sozialpfarrer des Kirchenkreises Gladbeck - Bottrop - Dorsten vom "Terror der Ökonomie".
2003 sprach Pfarrer Dr. Rolf Heinrich über den Zusammenhang zwischen dem christlichen Osterfest und der Friedensbewegung über "Aufstehen für das Leben".
2004 sprach Pfarrer Thomas Schöps über die aktuellen Veränderungen der Militärstrategie durch die EU-Verfassung.
2005 sprach Lothar Wickermann über die Umdeutung der Vergangenheit.
2006 sprach Dr. Rolf Heinrich über "Ent-Rüstung gegen soziale Ausgrenzung".
2007 sprach Alice Czyborra von der VVN-BdA Essen und wendet sich gegen aktuelle militärische Entwicklungen und für ein Verbot der NPD.
2008 sprach Ellen Diederich vom Internationalen Frauenfriedensarchiv Fasia Jansen e.V. über die Kriege in Afghanistan und Irak und die Folgen und erinnerte an zahlreiche Jahrestage.
2009 sprach Leo Kowald vom Friedensforum Gelsenkirchen über die aktuelle Situation.
2010 sprach Marianne Konze anlässlich des 50jährigen Jubiläums der Ostermärsche und erinnerte an die Anfänge des Ostermarschs und ihre persönlichen Kriegserfahrungen.
2011 sprach Michael Schulze von Glaßer über seine Buchveröffentlichung "Öffentlichkeitsarbeit und Nachwuchswerbung der Bundeswehr".
2012 sprach Robert Sadowsky, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Gelsenkirchen und deutete den klassischen Slogan "Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!" angesichts der deutschen Beteiligung an weltweiten Kriegseinsätze in "Nie wieder Faschismus! Nein zum Krieg" um.
2013 sprach Katja Erzkamp, VVN-BdA Gelsenkirchen über die Bundeswehrwerbung in Schulen.
2014 sprach Dr. Rolf Heinrich, Pfarrer im Ruhestand.
2015 sprach Dieter Heisig, Industrie- und Sozialpfarrer Gelsenkirchen über soziale Gerechtigkeit als Grundlage für den Frieden.
2016 sprach Knut Maßmann, VVN-BdA Gelsenkirchen über die Bedeutung antifaschistischer Mahnmale gerade in der Gegenwart.
2017 sprach Ulrich Sander, Bundessprecher der VVN-BdA und kritisierte unter anderem die Kriegsvorbereitungen im eigenen Land.
2018 sprach Dr. Michael Stiels-Glenn von den Friedensfreunden Dülmen über den Friedensnobelpreis 2017 für die Friedensbewegung und die Gefahren der atomaren Rüstung.
2019 sprach Gottfried Clever vom Friedensforum Gelsenkirchen zum Thema Rüstung.
2020 fand aufgrund der Corona-Pandemie keine Kundgebung im Stadtgarten statt. Hildegard Maier vom Friedensforum Gelsenkirchen zeichnete eine Rede vor dem Mahnmal auf, die auf der Webseite des Friedensforums angesehen werden konnte.
2021 sprach Dr. Susanne Franke von der Schalker Fan-Initiative e.V., Schalker gegen Rassismus und Diskriminierung über die Arbeit der Schalker Fan-Ini.
2022 sprach der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Gelsenkirchen und Wattenscheid, Heiner Montanus. Er thematisierte unter anderem sein Dilemma angesichts des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und der Frage der Lieferung von Waffen an die Ukraine. Er provozierte damit einen Eklat, da er sich als erster Redner nicht an die Regel hielt, Krieg nicht zu befürworten.
Krieg gegen den Terror
Das Friedensforum kritisiert die Aushöhlung des Völkerrechts, insbesondere im "Krieg gegen den Terror" durch die USA und die NATO nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001.
Unter dem Titel "Krieg gegen Terror - Pest gegen Cholera" lud es am 14. März 2002 in die Bleckkirche zu einer Diskussionsveranstaltung mit Hermann Kopp vom Düsseldorfer Friedensforum ein.
Irak-Krieg
Das Friedensforum engagierte sich 2002/03 mit vielen Aktivitäten im weltweiten Widerstand gegen den Irak-Krieg der USA und Großbritanniens.
Am 26. Oktober 2002 beteiligte es sich mit einem von der amerikanischen Friedensbewegung ausgehenden weltweiten Protesttag gegen den Irak-Krieg mit einer Kundgebung auf dem Neumarkt. Diese Aktivitäten setzte es weiter fort, u.a. mit Öffentlichkeitsarbeit und einer weiteren Kundgebung im Rahmen des europaweiten Aktionstages der Friedensbewegung am 15. Februar 2003. Als Redner traten Pfarrer Dr. Rolf Heinrich, Karmelita Gaertig (Friedensforum), Sebastian Kolkau (SJD - Die Falken) und Ursula Möllenberg (PDS) auf. Nach Beginn des Kriegs der USA und Großbritanniens gegen den Irak setzte es sich für die sofortige Beendigung des Krieges ein. Auch nach dem Ende des Krieges setzte es seine Aktivitäten fort und thematisierte u.a. die deutsche Beteiligung am Krieg, die Umorientierung der Bundeswehr für weltweite Einsätze und forderte "Abrüstung statt Sozialabbau". Zu diesem Zweck entstanden Flugblätter zur 1. Mai-Kundgebung des DGB und eine Veranstaltung am Antikriegstag, am 1. September 2003 auf dem Neumarkt. Hier sprachen Lothar Wickermann und Karmelita Gaertig.
Israel und Palästina
Bereits 2002 argumentierte das Friedensforum für einen gerechten Frieden im Nahen Osten zwischen Israel und Palästina. Anlässlich des Antikriegstags 2004 lud es zu einer Veranstaltung am 31. August 2004 in die flora ein. Roger Reinhard aus Havixbeck, Mitglied der Friedensinitiative Nottuln, berichtete von einem 3monatigen Aufenthalt im Frühjahr 2004 im Auftrag des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Palästina und Israel.
Am 30. Juli, 5. August und 12. August 2006 rief das Friedensforum zu einer Mahnwache auf dem Neumarkt anlässlich des Angriffs der israelischen Armee auf den Libanon auf und fordert in Flugblättern den sofortigen Stopp des Krieges.
EU-Verfassung und Militarisierung der Außenpolitik
Zur Vorbereitung auf den Ostermarsch 2005 lud das Friedensforum am 1. März 2005 zu Vortrag und Diskussion in die Alternative e.V. in der Overwegstraße 53 ein. Thema war "Aufrüstung als EU-Verfassungsgebot?"
Krieg gegen den Iran
Zum Antikriegstag am 1. September 2005 lud das Friedensforum zu einem Vortrag von Clemens Ronnefeldt, Friedensreferent beim deutschen Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes in die flora ein.
Hiroshima und die Abschaffung von Atomwaffen
Zum Antikriegstag am 1. September 2006 luden das Friedensforum und die VVN-BdA Gelsenkirchen zu einem Bericht über die Friedensbewegung in Japan durch Hannelore Tölke, Landesprecherin der VVN-BdA NRW ein. Im Flugblatt erinnerten beide Organisationen an die Erklärung deutscher Bürgermeister zur Abschaffung von Atomwaffen Mayors for Peace, die Frank Baranowski im Jahr 2005 mit weiteren Bürgermeistern des Ruhrgebietes unterschrieben hat.
Kein Bundeswehr-Einsatz in Syrien
Am 12. Dezember 2015 informierte das Friedensforum auf dem Heinrich-König-Platz mit Transparenten und Flugblättern über den kurz zuvor vom Deutschen Bundestag beschlossenen Einsatz der Bundeswehr in Syrien und stellte seine Gegenposition dar.
Seid LAUT gegen Krieg
Von wechselnden Veranstaltern, zuerst durch das Friedensforum und das Bündnis gegen Rechts, später von SJD - Die Falken organisiert, wurde am Ostersamstag ein politisches Musikfestival gegen Krieg und Faschismus am Pavillon im Stadtgarten veranstaltet. 2007 und 2008 trug es den Titel Seid LAUT gegen Krieg, ab 2009 hieß es zuerst O-Ton-Festival, später "O-Ton Friedenston Festival".
2013 und 2014 wurde es nach Gelsenkirchen-Buer in das Paul-Loebe-Haus von SJD - Die Falken verlegt. Seit 2015 veranstalten SJD - Die Falken am Mai-Vorabend das "Laut gegen Rechts"-Festival auf dem Neumarkt in der Gelsenkirchener Innenstadt.
Weblinks
Thematisch passender Thread im Forum
Friedensforum Gelsenkirchen