Friedrich Spiegelberg
Friedrich Spiegelberg, eigentlich Friedrich Fiedler (* 31. Januar 1921 in Ullersdorf (Schlesien), † 17. Juni 1985 in Gelsenkirchen[A 1]) war ein deutscher Journalist.
Leben
Friedrich Spiegelberg wurde 1921 in Ullersdorf (Schlesien) geboren. Nachdem der Vater bereits vor der Geburt des Sohnes gestorben war, heiratete die Mutter in Klotzsche bei Dresden den Schlossermeister Julius Spiegelberg, der ihren Sohn adoptierte. 1927 zog die Familie nach Klotzsche, wo Spiegelberg die Volks- und Realschule bis zum Ende der 8. Klasse besuchte. Danach absolvierte er eine Schlosserlehre und arbeitete als Monteur in den Junkers Werken in Dessau, wo er sich für eine weiter gehende ingenieurwissenschaftliche Ausbildung qualifizierte. 1940 wurde er zum Militär eingezogen und er wurde Leutnant und Adjutant einer Heeresgruppenschule. Spiegelberg wurde am 1. April 1945 schwer verwundet und geriet in amerikanische Gefangenschaft, aus der er im Herbst des gleichen Jahres nach Dresden entlassen wurde.
Sein Vorhaben, ein ingenieurwissenschaftliches Studium aufzunehmen, wurde ihm aufgrund seines letzten militärischen Ranges in der sowjetischen Besatzungszone verweigert. Da seine schwere Kriegsverwundungen zudem eine weitere Tätigkeit im Metallhandwerk erschwerten, wurde er als Neulehrer an die städtische Berufsschule Radebeul berufen. Als seiner Bedingung zur Annahme dieser Stelle, der Ermöglichung eines ingenieurwissenschaftlichen Studiums, wiederum nicht entsprochen wurde, schied Spiegelberg schon nach acht Monaten wieder aus dem Schuldienst aus. Gleichzeitig erfolgte 1947 seine Berufung als Sozialreferent der Liberal-Demokratischen Partei (LDP) Sachsens, der er seit 1945 angehörte. Verbunden mit dieser Anstellung wurde Spiegelberg ständiger Mitarbeiter des LDP-Organs "Sächsisches Tageblatt". Seine engagierte und eigenständige Tätigkeit auf dem Gebiet des Arbeitsrechts und der betrieblichen Sozialpolitik führten zu wachsenden Konflikten mit übergeordneten Instanzen, sodass er 1948 schließlich mit seiner Familie Dresden verließ und nach Gelsenkirchen übersiedelte.
Als freier Journalist war Spiegelberg in den Jahren 1951 bis 1958 für Gelsenkirchener Tageszeitungen tätig. Daneben engagierte er sich seit 1951 als Mitarbeiter der Gewerkschaftspresse. Sowohl bei dieser Tätigkeit als auch in seiner Funktion als Referent in Veranstaltungen der Gewerkschaften und Volkshochschulen und als Seminarleiter in der Erwachsenenbildung stellte die europäische Wirtschaftspolitik einen Schwerpunkt dar. Ab Mitte der 1950er Jahre folgten Anstellungen bei verschiedenen Rundfunkanstalten, für die Spiegelberg in Kommentaren und Interviews über wirtschaftliche und soziale Ereignisse in Nordrhein-Westfalen berichtete. Die Wirtschaftsberichterstattung aus Nordrhein-Westfalen bildete auch den Schwerpunkt der Arbeit für United Press International (UPI) von 1957 bis 1960, im Rahmen dieser Tätigkeit war Spiegelberg zudem Berichterstatter im Straßburger Europaparlament. 1960 wurde er Wirtschaftsredakteur beim dpa-Büro in Essen und nach wenigen Jahren dessen Leiter.
Friedrich Spiegelberg war seit 1944 verheiratet und lebte 1971 in der Kurfürstenstraße 22 in der Feldmark.[1] Sein Sohn war der Bibliothekar und Literat Ullrich „Spiggi“ Spiegelberg
Quelle
Weblinks
Anmerkungen
- ↑ über das Sterbedatum und den Ort gibt es in Essen und Gelsenkirchen unterschiedliche Angaben
Einzelnachweise
- ↑ Adressbuch Gelsenkirchen 1971
Personendaten | |
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NAME | Spiegelberg, Friedrich |
ALTERNATIVNAMEN | Fiedler, Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist |
GEBURTSDATUM | 31.Januar 1921 |
GEBURTSORT | Ullersdorf (Schlesien) |
STERBEDATUM | 17.Juni 1985 |
STERBEORT | Gelsenkirchen |