Fritz Rahkob

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Fritz Rahkob

Friedrich (Fritz) Rahkob (* 25. Juli 1885 in der Gemeinde Rotthausen in der Bürgermeisterei Stoppenberg im Landkreis Essen; † 24. August 1944 in Stuttgart) war Mitglied der KPD und Widerstandskämpfer.

Leben und Wirken

Der junge Fritz, so wurde er meistens genannt, erkannte schon recht früh, dass in der aufstrebenden Montanindustrie des Ruhrgebiets höhere Löhne als in der heimischen Landwirtschaft gezahlt wurden. So kam Fritz Rahkob schließlich nach Rotthausen. Nach einem schweren Arbeitsunfall mußte Friedrich Rahkob die Arbeit im Bergbau aufgeben. Wie auch nach seiner zweijährigen Militärzeit im 1. Weltkrieg, so fand er schnell wieder Arbeit.

Die kommunistische Tageszeitung "Ruhr-Echo" beschäftigte ihn erst als Kassierer, später dann im Versand. Fritz Rahkob wurde schon 1905 in der Arbeiterbewegung aktiv und war 1918 Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates in Rotthausen. Nach der Eingemeindung von Rotthausen nach Gelsenkirchen nahm Rahkob vor allem an den Arbeiterkämpfen in Gelsenkirchen teil und wurde Mitglied im Einheitsverband der Bergarbeiter in der RGO. Da er bereits 1920 in die KPD eingetreten war, ließ nach der Machtübergabe an die Nazis seine Verhaftung nicht lange auf sich warten.

Der aktive und in der Bevölkerung anerkannte Kommunist Fritz Rahkob verbrachte die Jahre von 1933 bis 1938 in sogenannter „Schutzhaft“. Seine Ehefrau Emma Rahkob, beteiligte sich während der Haft ihres Mannes aktiv am Widerstand. Dafür wurde sie am 20. November 1934 zu zwei Jahren und sechs Monaten Zuchthaus verurteilt. Nach seiner Entlassung lernte Fritz Rahkob den Widerstandskämpfer Franz Zielasko kennen. In der festen Überzeugung, man müsse den Krieg und den Faschismus aktiv bekämpfen, schloß er sich der Widerstandsgruppe um Franz Zielasko an, die in Gladbeck, Oberhausen, Essen und Gelsenkirchen aktiv war. Die Gruppe um Franz Zielasko wurde verraten, im August 1943 verhaftete die Gestapo fast 50 Antifaschisten, darunter auch Fritz Rahkob. Zielasko wurde schon bei den Verhören zu Tode gefoltert. Fritz Rahkob und andere Kameraden wurden wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Am 24. August 1944 erfolgte Rahkobs Hinrichtung durch Enthauptung. Am Tag der Hinrichtung von Fritz Rahkob wurde auch seine Frau Emma verhaftet. Kurz vor der Deportation in ein Konzentrationslager für Frauen wurde sie von alliierten Truppen aus dem Münchener Polizeigefängnis befreit.

Rahkobs Kopf und seinen Leib bewahrten die Nazis zu ihrem perversen Vergnügen in Spiritus auf. Nach der Einäscherung am 1. Juli 1947 in Reutingen wurde die Urne von alliierte Soldaten nach Gelsenkirchen überführt, wo sie am 14. September 1947 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung feierlich auf dem Rotthauser Friedhof beigesetzt wurde. Eine Zeitung, das „Westfälische Volks-Echo“, berichtete tags darauf: „Fritz Rahkob ruht in Heimaterde.“ Nur wenige Tage später berichtete das „Westfälische Volks-Echo“ unter der Überschrift „SA marschiert wieder“ über nächtliche neofaschistische Zusammenrottungen, die das „Horst-Wessel-Lied“ gröhlend, durch Gelsenkirchen zogen.

Ehrungen

  • Am 30. Januar 1987 wurde in Gelsenkirchen der Fritz-Rahkob-Platz nach dem im Widerstand Umgekommenen benannt und eine Gedenktafel installiert.
  • 2011 wurde unter Rahkobs letzter Wohn-Adresse in der Liebfrauenstraße 38 in Gelsenkirchen ein Stolperstein zum Andenken verlegt.[1]

Quelle

Weblinks

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GG-Icon.png Thematisch passender Thread im Forum (Die Zielasko Gruppe)

Einzelnachweise

  1. STOLPERSTEINE GELSENKIRCHEN. Eingesehen am 14. März 2015.