Günter Karnhof

Aus Gelsenkirchener Geschichten Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Horst-Günter „Ille“ Karnhof (* 31. Oktober 1931 in Gelsenkirchen; † 20. Juni 2015 ebenda) war ein deutscher Fußballspieler.

Günter Karnhof.jpg

Laufbahn

Der gelernte Maler und Anstreicher begann seine Karriere beim SV Hessler 06. Im Gelsenkirchner Westen gelang 1952 mit den Blau-Schwarzen aus dem Jahnstadion der Aufstieg in die Landesliga Westfalen. "Ille" Karnhof galt als eine der Leitfiguren der Aufstiegself. Erst zur Saison 1955/56 wechselte der fleißige und laufstarke Mittelfeldspieler zum FC Schalke 04 in die damals erstklassige Fußball-Oberliga West. Von 1955 bis zum Karriereende 1965 spielte er bei der ehemaligen "Knappen-Elf". Sein größter Erfolg war der Gewinn der deutschen Meisterschaft 1958.

Der auch als "Arbeitsbiene" und "Terrier" bezeichnete unermüdliche Kämpfer bestritt von 1955 bis 1963 in der Oberliga 136 Oberligaspiele für Schalke und schoss ein Tor. Sein Oberligadebüt gab er am 27. August 1955 bei einer 1:2-Heimniederlage gegen Fortuna Düsseldorf auf der linken Außenläuferposition. Ab der dritten Saison, 1957/58, gehörte er der Stammformation von "Königsblau" an. In dieser Runde gewann Schalke mit einem Punkt Vorsprung auf den 1. FC Köln die Westmeisterschaft und Karnhof hatte 27 Ligaspiele absolviert. In der wegen der Fußballweltmeisterschaft 1958 in Schweden verkürzten Endrunde um die Deutsche Fußballmeisterschaft nahm er an allen drei Gruppenspielen gegen Braunschweig (4:1), Tennis Borussia Berlin (9:0) und den Karlsruher SC (3:0) teil und zog mit 6:0-Punkten in das Finale ein. Das Endspiel gewann er mit Schalke am 18. Mai in Hannover vor 80.000-Zuschauern durch einen 3:0-Erfolg gegen den Hamburger SV. In der siegreichen Mannschaft bildete er zusammen mit Karl Borutta und Otto Laszig die starke Läuferreihe gegen den Innensturm des Nordmeisters mit Klaus Stürmer, Uwe Seeler und Günter Schlegel.

Nach der Westvizemeisterschaft 1962 zog er noch ein zweites Mal in die Endrunde ein. Wiederum bestritt er vier Spiele; es reichte aber gegen Borussia Neunkirchen, Tasmania 1900 Berlin und den 1. FC Nürnberg nicht zum erneuten Finaleinzug.

Nach Gründung der Bundesliga 1963 bestritt Karnhof 34 Spiele und schoss ein Tor. Er debütierte unter Trainer Georg Gawliczek am 5. Oktober 1963 bei einer 3:4-Auswärtsniederlage gegen Eintracht Braunschweig in der neuen Leistungsklasse. Er bildete dabei mit Willi Schulz und Egon Horst die Schalker-Läuferreihe. Als sein Verein im zweiten Bundesligajahr 1964/65 den 16. Platz belegte, absolvierte der "letzte Radfahrer in Schalke" 24 Ligaspiele unter Trainer Fritz Langner an der Seite von Mitspielern wie Friedel Rausch, Hans Nowak und Manfred Kreuz. Seinen letzten Bundesligaeinsatz erfuhr er am 30. April 1965 bei einer 1:3-Auswärtsniederlage bei 1860 München, als er sich noch einmal mit Offensivgrößen wie Engelbert Kraus, Hans Küppers, Rudolf Brunnenmeier, Peter Grosser und Alfred Heiß zu messen hatte.

Aufgrund von immer wiederkehrenden Kreislaufproblemen beendete er seine Spielerkarriere und ließ sich zum Verwaltungsangestellten bei der Stadt Gelsenkirchen umschulen.

Trivia

Günter Karnhof war der erste Schalker Spieler, der in der Bundesliga vom Platz gestellt wurde. Am 11. Spieltag der ersten Saison geriet er mit dem gegnerischen Spieler Otto Rehhagel von Hertha BSC aneinander.

Ille Karnhof, der 1966 auf der Jahnstraße 7 in Heßler lebte [1] , verstarb am 20. Juni 2015 und wurde auf dem Westfriedhof in Heßler begesetzt[2].

Literatur

  • Georg Röwekamp: Der Mythos lebt. Die Geschichte des FC Schalke 04. Verlag Die Werkstatt. Göttingen 2003. ISBN 3-89533-332-8.
  • Lorenz Knieriem, Hardy Grüne: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Spielerlexikon 1890-1963. Agon Sportverlag. Kassel 2006. ISBN 978-3-89784-148-2.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Adressbuch Gelsenkirchen 1966
  2. Traueranzeige