Gaststätte Vereinshaus
Die Gaststätte "Vereinshaus" befand sich in der Bickernstraße 108-110 im Ortsteil Bismarck.
Die Gaststätte ging aus einem Haus hervor, das vor 1880 für den Wirt Albrecht Haltern errichtet wurde und das 1892 und 1906 An- und Umbauten erfuhr. An dem Gebäude fallen die weiblichen Büsten auf, die als Juno und Minerva, die Schutzgöttingen der Ehe und der Weisheit, zu deuten sind. Zwischen den Obergeschoss-Fenstern des Saalflügels befinden sich in runden Nischen Büsten der preußischen Kaiser Wilhelm I., seines Sohnes Friedrich II. und, gleich doppelt, seines Enkels Wilhelm II. Der Bauherr zeigte damit seine patriotische Haltung und spielte auch darauf an, dass die Bickernstraße früher Wilhelmstraße hieß.
Diese Gaststätte hatte zeitweilig eine ungewöhnliche Rolle, weil sie ab 1920 der in Gründung befindlichen Gemeinde Trinitatis als Vereinshaus und Notkirche diente. Bis zur Fertigstellung der Dreifaltigkeitskirche 1926 wurden in dem großen, vor 1900 errichteten Saal die Gottesdienste abgehalten. Danach bis 1954, ehe Michaelshaus und Kindergarten entstanden, diente sie als Vereinshaus und Kinderbewahrschule. 1971 verkaufte die Kirchengemeinde das Gebäude. Von 1965 bis 1990 betreuten die Eheleute Heinrich und Hermine Wingart hier Gäste. Weil sich mit der Schließung der Zeche Consolidation die wirtschaftlichen Verhältnisse im Stadtteil verschlechterten und sich auch das Freizeitverhalten änderte, fanden sie keine Nachfolger. 2003 wurde die Gaststätte ganz aufgegeben und geschlossen.
Quelle
- Informationstafel Erinnerungsorte