Gebr. Gerads

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Die Gebrüder Gerads (Gebr. Gerads) waren eine Keks-, Zwieback- und Waffelfabrik in Gelsenkirchen.

Briefkopf mit Firmenansicht

Die Keks-, Biskuit- und Zwiebackfabrik Gerads befand sich an der ehemaligen Ecke Feldstraße (heute: Grothusstraße) und Adlerstraße (Straße existiert heute nicht mehr). Die Geschäftsadresse war Grothusstraße 32-38.

1869 war die spätere Fabrik in Schalke an der heutigen Schalker Straße als Bäckerei gegründet worden, die auch einen Stand auf dem Schalker Wochenmarkt betrieb. 1921 wurde die Firma von den Gebrüdern Gerads geleitet, die den Betrieb von ihrer Mutter, der Ehefrau von Theodor Gerads, übernommen hatten.

Schutzmarke (Ausschnitt)

In den 1920er Jahren entwickelte sich die Firma zur größten und leistungsfähigstem Dauerbackwaren-Fabrik des Industriegebietes. Trotz großer Kriegsschäden konnte die Produktion Ende 1945 zunächst in kleinem Umfang wieder aufgenommen werden. Anfang der 1950er Jahre wurden hier täglich 15 Tonnen Fertigware produziert. Gerads gehörte zu den im Ruhrgebiet verhältnismäßig raren Werken, die industrielle Frauenarbeitsplätze zur Verfügung stellten.

Kecksdose der Firma Gerads

Aufschlußreich ist auch die Schutzmarke: Neben den Anfangsinitialen "T und G (für Theodor Gerads) findet sich das Zunftzeichen für die Bäckerinnung und links davon das Westfalenroß. Darunter befindet sich das Gelsenkirchener Wappen, das der Stadt nach der Verleihung der Stadtrechte 1875 verliehen wurde. Daneben erkennt man das Siegel des bis 1903 selbständigen Amtes Schalke: Ein schwarzes Emscherbrücher Wildpferd auf weißem Feld.

Der Betrieb Wurde zuletzt von Theodor Gerads in der 3. Generation geleitet, bevor er 1969 schloß.

Von den Anlagen steht heute nichts mehr. An der Stelle befand sich später der Praktiker-Baumarkt. Auf der Trasse der ehemaligen Adlerstraße verläuft heute die Bundesautobahn 42.

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