Gelsenkirchen von unten
Gelsenkirchen von unten | |
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Künstler: | Manfred Szejstecki |
Entstehungsjahr: | 1994 |
Art: | Wandgestaltung |
Stadtteil: | Bismarck |
Lagekarte
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Beschreibung
Während die von Alfred Schmidt ausgearbeiteten Wandbilder der U-Bahnstation „Zeche Consolidation“ zeigen, wie die Arbeitsbedingungen unter Tage aussahen und sich im Wandel der Zeit verändert haben, richtet Many Szejstecki in seinem künstlerischen Beitrag zur Einrichtung der Haltestelle Trinenkamp seinen Blick nicht nach unten, sondern aus 500 Metern Tiefe nach oben. Aus diesem hypothetisch eingenommenen und diverse Erd- und Gesteinsschichten durchdringenden Blickwinkel ließ der ehemalige Reviersteiger vier großformatige Ansichten von Gelsenkirchen entstehen. Schilder informieren über den genauen Standort und die Blickrichtung des auf diese Weise die Stadt von unten Betrachtenden. Das auf den Himmel verweisende Blau bildet zudem die vorherrschende Farbe der übrigen U-Bahnhofsgestaltung. Der tiefe Standpunkt, der bei der grafischen Gestaltung der farbigen, detailgenauen „Pläne“ eingenommen wurde, wirkt auf den Betrachter in gewisser Weise irritierend. Darstellungen von Häusern, Straßen und Grünanlagen sind in ähnlicher Form eher aus der Vogelperspektive bekannt. Szejstecki hingegen kehrt diese gewohnte Sehweise um: Die räumliche Ausarbeitung der dargestellten Gebäude ermöglicht zum einen ungewohnte Einblicke durch den Boden in das Innere einzelner Bauwerke. Zum anderen wirkt die Gesamtheit der Darstellung verzerrt; Kirchen und Häuser hängen scheinbar in der Luft.
Quelle