Geschichte von Sankt Urbanus
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Die katholische Kirche und damit die heutige Pfarrei Sankt Urbanus im Stadtteil Buer liegt an der Hochstraße und existiert schon seit über 1000 Jahren. Ihre Chronik ist eng mit dem Stadtteil Buer verknüpft und die Kirche ist dem heiligen Papst Urban I. geweiht.
- Das Gebiet gehörte um 1000 zum Kloster Werden (heute Essen).
- Um 1019: Bau einer Holzkirche in Buer (vermutlich als Tochterkirche der Pfarrei Sankt Lambertus aus Gladbeck).
- Papst Eugen III. bestätigt in einer Urkunde von 1147 Schenkungen an die Abtei Deutz, darunter war vermutlich auch die Kirche aus Buron (heutiges Buer). Die Schenkung an das Kloster Deutz kann auch schon im Jahre 1032 erfolgt sein.
- Ab 1160 wurde die Kirche Sankt Urbanus zur „Pfarrkirche“ ernannt.
- Im 13. Jahrhundert (etwa um 1223) wurde die Kirche Sankt Urbanus, die vermutlich aus einem hölzernen Fachwerkhaus mit steinernem Altar bestand, erstmals aus Stein in romanischer Bauweise errichtet.
- Um das 14. Jahrhundert gehörte die Kirche Sankt Urbanus zum Archidiakon von Dortmund.
- Die Kirche wurde 1302 im gotische Stil umgebaut.
- Ab Mitte des 14. Jahrhunderts wurden Vikarien (Kapellen) in den Adelshäusern rund um Buer eingerichtet. Diese zählten zu Sankt Urbanus.
- Der Anbau von Vikarien an der Pfarrkirche erfolgte ab dem 15. Jahrhundert.
- In den Jahren 1514 und 1525 wurde die Kirche umgebaut; unter anderem wurde das romanische Querschiff abgerissen und durch zwei Seitenschiffe im gotischen Stil ersetzt.
- 1537: Schriftlicher Nachweis einer katholischen Pfarrschule in Buer.
- Ab 1590 wurden Teile der Gladbecker Pfarrkirche Buer zugeordnet, sowie die Pfarrei Horst durch die verliehenen Pfarrrechte an die Sankt Hippolytus-Kirche in Horst aus der Pfarrkirche Sankt Urbanus ausgegliedert.
- 1627: Der Kirchturm der Kirche bricht durch ein Unwetter ein.
- Am 25. Mai 1688 wurde die Kirche durch einen Großbrand zerstört.
- Erst am 12. Mai 1706 weihte Weihbischof Johann Werner von Veyder zwei neue Altäre in Sankt Urbanus ein.
- 1720: Der Neuaufbau der Pfarrkirche wird abgeschlossen
- 1723: Die Siebenschmerzen-Kapelle wird im Westerholter Wald (Löchterheide) errichtet.
- 1821 wurde die Pfarrkirche dem Bistum Münster zugeteilt.
- Ab 1825 gehörte sie zum Dekanat Recklinghausen
- 1864 gehörte sie zum Dekanat Dorsten
- Im Jahre 1893 wurde die heutige Sankt Urbanus Kirche mit ihrem 100 m hohen Kirchturm erbaut. Der Turm wurde im Zweiten Weltkrieg bombardiert, sodass der heutige nur noch etwa 50 m hohe Kirchturm seitdem ein Flachdach besitzt.
- In Buer wurde 1915 ein eigenes Dekanat gegründet
- Das Dekanat Buer wurde 1954 in Nord und Süd geteilt.
- 1955 erfolgte die Ernennung der Pfarrkirche Sankt Urbanus zur Propsteikirche. Der damalige Pfarrer von St. Urbanus, Theodor Lange, (* 26. November 1905 in Dortmund, † 9. Februar 1984 in Gelsenkirchen-Buer), trug als erster den Titel Propst. Sein damals noch in der Gemeinde im Ruhestand lebender Vorgänger, Pfarrer i.R. Ernst Roosen, (* 27. November 1883 in Essen-Altenessen, † 30. April 1958 in Gelsenkirchen) wurde gleichzeitig zum Propst h.c. ernannt.
- Ab dem 1. Januar 1958 wurde das Dekanat Buer dem neu gegründeten Ruhrbistum Essen angegliedert.
- Folgende Gemeinden wurde wegen der zunehmenden Zahl von katholischen Zuwanderern ins Ruhrgebiet Ende des 19. Jahrhunderts bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts und Mitte des 20. Jahrhunderts wegen des Zuzugs von Flüchtlingen und Vertriebenen aus den vormals deutschen Ostgebieten und später aus der DDR direkt von der ursprünglichen Pfarrgemeinde Sankt Urbanus abgepfarrt:
- St. Barbara (1892) in Erle - Tochtergemeinden: St. Konrad (1939), St. Ida Kirche (1948), St. Suitbert (1962), St. Bonifatius (1959)
- Herz Jesu in Resse (1904) - Tochtergemeinde: St. Hedwig
- Liebfrauen in Beckhausen (1900)- Tochtergemeinde: Sankt Clemens in Sutum
- Sankt Michael in Hassel (1911) - Tochtergemeinden: St. Theresia in Hassel, St. Pius (in Hassel)
- St. Josef (Scholven) (1912)
- Sankt Ludgerus (1915) - Tochtergemeinde: Heilig Geist (1964) in Schaffrath
- Christus König (1954) in Buer (Siedlung Bergmannsglück)
- Mariä Himmelfahrt (1954) in Buer
- Wegen des Priestermangels in der gesamten europäischen katholischen Kirche, der schwindenden Zahl von Katholiken in Buer sowie infolge wirtschaftlicher Probleme des Bistums Essen wurden zwischen 2000 und 2004 einzelne katholische Kirchengemeinden wieder zusammengelegt bzw. gingen Kooperationen ein:
- Die Muttergemeinde Sankt Urbanus fusionierte im Jahr 2000 mit der Tochtergemeinde Christus König in Bergmannsglück
- Im Jahre 2001 fusionierten die Erler Gemeinden Sankt Barbara, Sankt Bonifatius, Sankt Ida und Sankt Suitbert zur neuen Kirchengemeinde Sankt Barbara.
- Die Pfarrgemeinden Liebfrauen (Beckhausen) und Sankt Clemens (Sutum) arbeiten zusammen.
- Weiterhin arbeiten die selbständigen Kirchengemeinden Buers Propstei Sankt Urbanus, Mariä Himmelfahrt und Sankt Konrad zusammen.
- Im Jahre 2004 fusionierte Sankt Ludgerus (Buer-Süd) mit Heilig Geist (Schaffrath) zur Kirchengemeinde Sankt Ludgerus mit Filialkirche Heilig Geist.
- Die Pfarrgemeinde St. Urbanus ist durch die vom Bistum Essen im Rahmen seiner Struktureform für 2008 beschlossene und bereits am 19. August 2007 umgesetzte Fusion mit den Kirchengemeinden St. Mariä Himmelfahrt in Buer-Mitte, St. Konrad in Middelich, St. Pius in Hassel, Herz Jesu in Resse, St. Josef in Scholven, St. Ludgerus in Buer, Heilig Geist in Schaffrath, St. Barbara in Erle, St. Suitbert im Berger Feld, St. Ida in Resser Mark, Christus König in Bergmannsglück, St. Michael in Hassel, St. Theresia in Hassel, St. Hedwig in Resse und St. Bonifatius in Erle nach der Zahl ihrer Gemeindemiglieder die größte katholische Pfarrgemeinde in Deutschland. Mit ihren ca. 40.000 Gemeindemitgliedern ist die neue Großgemeinde St. Urbanus größer als das Bistum Görlitz, das ca. 30.000 Katholiken aufweist.
Pfarrer und Pröpste an St. Urbanus
- 1334: Conradus von Buer - 1. nachweislich benannter Pfarrer
- 1394: Goddart Wolf
- 1434: Heinrich Brilon
- 1455: Moltus Herbert Ridder
- 1469: Theodor Pennekamp
- 1469-1525: Unverzagt von Backem
- 1526: Friedrich Brochius
- 1573: Diedrich Reppelmundt
- 1580: Matthias Buchelmann
- 1601-1615: Nicolaus Fabritius
- 1615-1620: N. Veldhusen
- 1620-1634: Nicolaus Schmedt
- 1634-1653: Theodor Reck
- 1643-1688: Everhard Rive
- 1688-1730: Adolf Rive
- 1732-1755: Johann Burgemeister
- 1755-1758: Ernst Melchior Niehoff
- 1758-1796: Carl Godefried Fiege
- 1796-1809: Ambrosius Rensing
- 1809-1820: Wilhelm Ketteler
- 1820-1878: Johann Heinrich Lappe
- 1878-1884: Johann Wilhelm Hagedorn, Vikar und Pfierverweser
- 1884-1893: Albert Niemann
- 1893-1917: August Naaber
- 1917-1931: Theodor Wolter
- 1931-1953: Ernst Roosen, Propst. h.c.
22. März 1955: Erhebung zur Propsteikirche
- Am Ostermontag, dem 11. April 1955, feierte die St. Urbanus-Pfarrgemeinde ihre Erhebung zur Propstei. Nach einem feierlichen Levitenamt von Propst Lange verlas Dechant Püntmann die von Bischof Michael Keller ausgefertigte Urkunde, in der der Bischof auch den im Ruhestande lebenden früheren Pfarrer Roosen zum Ehrenpropst ernannte. [1]
- 1953-1970: Theodor Lange, 1. Propst
- 1970-1984: Anton Feldmann
- 1984-2002: Richard Voß
- 2002-2014: Wilhelm Zimmermann
- seit 2014: Markus Pottbäcker
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Stadtchronik am 11. April 1955
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel „Gelsenkirchen-Buer (Stadtteil)“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 10. Juni 2009 (Permanentlink) und steht unter der Lizenz Creativ Commons Attribution/Share-Alike 3.0 (Unported). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |