Glückaufstraße
Glückaufstraße | |
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ehemaliger Name: | verlängerte Berlinstraße (am 23. Februar 1909) |
Hausnummern (ungerade): | 1 - Ende |
Hausnummern (gerade): | 2 - Ende |
Stadtteil: | Scholven |
Postleitzahl: | 45896 |
Bevölkerung (Stand 31.12.2020 • Quelle: Stadt Gelsenkirchen •) | |
Einwohner dieser Straße: | 3 |
davon weiblich: | 0 |
Lagekarte |
Die Glückaufstraße ist eine Straße in Gelsenkirchen. Die Glückaufstraße beginnt im Stadtteil Scholven mit der Hausnummer 1 bzw. 2.
Geschichte
Für die Zeche Scholven, die 1911 ihre Förderung aufnahm, mussten Werkswohnungen gebaut werden. Sie entstanden südlich der Schachtanlage, auf der bald auch eine Kokerei gebaut wurde. Die Siedlung, die in der Mitte durch ein kleines immer noch existierendes Waldstück getrennt war - ein Reststück der Scholver Heide - entsprach mit ihren Doppel- und Viererhäusern dem Gartenstadttyp. Sie reichte ursprünglich auch deutlich über die Feldhauser Straße hinaus, fiel dort aber dem Ausbau der Raffinerie Scholven zum Opfer. Auch in der Nähe der in den 1960er Jahren beträchtlich erweiterten Kokerei kam es zu Abbrüchen. Zum einen wurden ihre Emissionen als kritisch bewertet. Zum anderen war der unverkaufte Koks so hoch aufgehaldet, dass er über die Werksmauer in die angrenzenden Gärten rollte. Die freigeräumten Grundstücke wurden sofort aufgeforstet, so dass heute etwa an der Reubekampstraße dichter Wald steht.
Umbenennungen
Am 23.02.1909 entschied die Straßenbenennungskommission einen Streckenabschnitt, der der Verlängerung der damaligen Berlinstraße entsprach, Glückaufstraße zu benennen.[1]
Bebauung
Entlang der Glückaufstraße, dem früheren Haupteingang der Zeche, jetzt Zugang zum Kraftwerk Scholven, wurde eine Platanenallee gepflanzt. Auf der Südseite standen bis in die 60er Jahre Steigerhäuser. Auf dem Lageplan der Schachtanlage Scholven vom 20.06.1921 sind auf dem Straßenabschnitt der Glückaufstraße zwischen Berlinstraße und Ecke Herberstraße 12 Doppelhaushälften und ein kleineres Eckhaus mit den typischen Stallungen verzeichnet.[2] Das Eckhaus trug die Hausnummer 75, die Häuser in Richtung Berlinstraße 73, 71, 69 usw.[3] Mit den großzügigen Vorgärten und großen Gärten entsprachen sie dem Gartenstadtstil, in welchem auch die Häuser der benachbarten heutigen Schwedenstraße angelegt wurden. Die Grundrisse der Steigerhäuser auf dem Lageplan sowie die Abbildung von mindestens zwei Doppelhaushälften der Glückaufstraße auf einer Postkarte von 1913[4] lassen starke Übereinstimmungen mit den Charakteristiken der Wohnhäuser in der Schwedenstraße erkennen.
Von der ursprünglichen Bebauung existiert heute als einziges das Eckhaus an der Glückaufstraße Ecke Schwedenstraße.
Quellen
- Institut für Stadtgeschichte: BU 165, BU 80
Einzelnachweise
- ↑ Auszug aus dem Protokollbuch der Straßenbenennungskommission der Gemeinde Buer W., 23.02.1909, in BU 80 Institut für Stadtgeschichte, Gelsenkirchen
- ↑ Lageplan der Schachtanlage Scholven, 20.06.1921, Referat Bauordnung und Bauverwaltung, Gelsenkirchen
- ↑ Lageplan der Mentzel- u. Herberstraße in Buer Scholven, 26.01.1938, Referat Bauordnung und Bauverwaltung, Gelsenkirchen
- ↑ Archivsignatur FS I 02016, Institut für Stadtgeschichte, Gelsenkirchen