Grillo-Denkmal

Aus Gelsenkirchener Geschichten Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Grillo-Denkmal
Grillo Denkmal 2019.jpg
Künstler: Hans Retzbach
Entstehungsjahr: 1954
Stadtteil: Schalke
    
Lagekarte
Die Karte wird geladen …
Grillo-Denkmal von 1898

Das Grillo-Denkmal erinnert an Friedrich Grillo. Es befindet sich auf dem Grilloplatz zwischen der Grillostraße, der Kurt-Schumacher-Straße und der Schalker Straße im Ortsteil Schalke.

Es wurde 1954 von dem Bildhauer Hans Retzbach aus Stuttgart gestaltet und befindet sich seit dem 19. Juli 1993 auf der Denkmalliste der Stadt Gelsenkirchen. Diese Büste mit dem Abbild Grillos ist eine vereinfachte Nachbildung eines Denkmals, das sich ursprünglich auf dem Schalker Markt befand.

Geschichte

In der Schalker Gemeindeverordnetenversammlung vom 3.Mai 1888 wurde des am 16. April des gleichen Jahres verstorbenen und für die Gelsenkirchener Industriegründung bedeutend gewesenen Friedrich Grillo gedacht. Spontan wurde angeregt, diesem bedeutenden Mann ein Denkmal zu errichten. Da die Finanzierung noch nicht gesichert war, beschloss die Gemeindeversammlung erst am 9. Februar 1894 einstimmig, das früher beschlossene Denkmal auf Kosten der Gemeinde zu errichten. Die Kosten des Denkmals sollten sich auf 1000 bis 1200 Mark belaufen. Nach Fertigstellung lagen die Kosten bei 4245 Mark. Am 31. Oktober 1897 sollte das Denkmal eingeweiht werden. Durch den nicht pünktlich gelieferten schweren Basaltsockel verzögerte sich aber die Einweihung. Enthüllt wurde es dann am 24. Juli 1898 in Form eines Denkmalbrunnens auf dem Schalker Markt, das von dem Bonner Bildhauer Albert Küppers Wikipedia-Link entworfen wurde. Über 45 Jahre galt es als Symbol der aufsteigenden Stadt und auch als Ehrung für die schwer schaffende Bevölkerung. Jahrzehnte sah Friedrich Grillo, der Bergmann und Eisenhüttenmann, auf die zur Arbeit hastenden Männer hinab. Alle waren bemüht, dem Gründer der Gelsenkirchener Industrie nachzueifern. Ihr Fleiß und Einsatz war es, die Stadt der tausend Feuer in der Welt bekannt zu machen.

Ausführung

Das Denkmal war teils aus rotem, geschliffenen Granit, teils aus Bronze hergestellt. Vor dem in die Höhe emporragenden, reich ornamentierten Obelisken befand sich die Büste Grillos. Unterhalb dieser speite ein Löwenrachen Wasser in eine Bronzemuschel. An den Seiten des Obelisken erhoben sich auf vorspringenden Sockeln die Gestalten eines Schmiedes und eines Bergmannes. Damit wurden die Industrien bezeichnet, in denen Grillo hauptsächlich seine Tätigkeit entfaltet hatte: Der Bergbau und die Eisenindustrie. Das Bronzebecken wurde von mächtigen Basaltsteinen getragen, über welche sich das Wasser aus der Muschel in ein das Denkmal umgebendes Sammelbecken ergoss. Ein Eisengitter, an dessen vier Ecken Kandelaber angebracht waren, umschloss das Denkmal.

Die Aufschrift an der Vorderseite lautete:

  • Friedrich Grillo

An der Rückseite standen die Worte:

  • Dem Begründer und Förderer der Schalker Industrie. Die dankbare Gemeinde, Mitarbeiter und Freunde. Errichtet 1898

Modell für den Bergmann stand Josef Plückebaum, der auf der Zeche Consolidation arbeitete. Für den Schmied stand Karl Höpker Modell. Höpker war Schmiedemeister in der Schalker Eisenindustrie.

Am 27. April 1940 wurden diese beiden Figuren "als Metallspende des deutschen Volkes zum Geburtstag Adolf Hitlers" demontiert und anschließend vermutlich eingeschmolzen. Der Sockel wurde am 13. März 1945 durch Bomben zerstört und die Büste schwer beschädigt.[1]

Nach dem 2. Weltkrieg wurde eine Neuerrichtung im schlichten Stil des Denkmals beschlossen. Nach dem Vorbild der alten Büste schuf der Stuttgarter Bildhauer Hans Retzbach eine neue Büste, die von der Stuttgarter Kunstgießerei in Bronze gegossen und am 23. Mai 1954 eingeweiht wurde.[2]

„In einem schlichten Akt selbstverständlicher Pietät und Dankbarkeit wurde an der Ecke Grillostraße und Kaiserstraße ein neues Grillo-Denkmal feierlich enthüllt. An der Feier nahmen Oberbürgermeister Robert Geritzmann, die Stadträte Hermann Fuchslocher und Theodor Meese, die Mitglieder des "Industrie-Club Friedrich Grillo" unter ihrem Vorsitzenden Dipl.Ing. Gustav Friedberg, ferner von auswärts ein Enkel des Industriepioniers, Dr. Georg Grillo, Duisburg-Hamborn, und der frühere Direktor der Gelsenkirchener Gussstahl- und Eisenwerke, Eduard Raven, teil. Nach Gesangsdarbietungen von Schalker Schulkindern schilderte Direktor Dr. Manfred Müller von der AG für [Chemische Industrie Schalke] das Lebenswerk Grillos und seine Bedeutung für Gelsenkirchen. Dann fiel die Hülle von der schlichten Büste. Oberbürgermeister Geritzmann, der die Grüße der Stadt übermittelte, nahm das Denkmal in die Obhut der Stadt. Der Einweihung schloss sich eine Nachfeier im "Industrie-Club Friedrich Grillo" an der Zeppelinallee an.“

Quelle

Weblinks

GG-Icon.png Thematisch passender Thread im Forum

Einzelnachweise

  1. Stadtchronik 1945
  2. lt. Stadtchronik 1954