Gyula Lóránt

Aus Gelsenkirchener Geschichten Wiki
(Weitergeleitet von Gyula Lorant)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gyula Lóránt
Charly Neumann & Gyula Lorant.jpg
zusammen mit Charly Neumann 1979
Spielerinformationen
Voller Name Gyula Lipovics
Geburtstag 6. Februar 1923
Geburtsort Kőszeg, Ungarn
Sterbedatum 31. Mai 1981
Sterbeort Thessaloniki, Griechenland
Größe 181cm
Position Mittelfeld
Vereine in der Jugend
1939–1941 Kõszeg SE
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1942–1943
1943–1944
1944
1945–1946
1946–1947
1947–1950
1951–1956
1956
1956–1957
Szombathely FC
Nagyváradi AC
Nemzeti Vasas
Nagyváradi Szabadság SK
UTA Arad
Vasas SC
Budapest Honvéd FC
Budapest Spartacus
Váci Vasas
Nationalmannschaft
1949–1955 Ungarn 37 (0)
Stationen als Trainer
1962–1963
1963
1964
1965–1967
1967–1968
1969–1971
1971–1972
1972–1974
1974
1975–1976
1976
1977–1979
1979
1980–1981
Budapest Honvéd FC
Debreceni VSC
SV Rheydt
1. FC Kaiserslautern
MSV Duisburg
1. FC Kaiserslautern
1. FC Köln
Kickers Offenbach
Freiburger FC
PAOK Thessaloniki
Eintracht Frankfurt
FC Bayern München
FC Schalke 04
PAOK Thessaloniki

1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.

Gyula Lóránt, gebürtig Gyula Lipovics, (* 6. Februar 1923 in Kőszeg; † 31. Mai 1981 in Thessaloniki), war ein ungarischer Fußballspieler und Fußballtrainer.

Spielerkarriere

Vereine

Lóránt begann 16-jährig bei Kőszegi SE, dem in seinem Geburtsort ansässigen Verein, mit dem Fußballspielen und wurde zwei Jahre später, zur Saison 1942/43, vom Erstligaaufsteiger Haladás Szombathely verpflichtet. 1943/44 wechselte er zum Nagyváradi AC, mit dem er am Saisonende Meister wurde. Über Nemzeti Vasas, 1944, kehrte er zum Nagyváradi AC, der sich zwischenzeitlich in Libertatea Oradea umbenannt hatte, zurück. Die Saison 1946/47 spielte er für den aus der rumänischen Stadt Arad stammenden UTA Arad, mit dem er am Saisonende die Meisterschaft gewann.

Von 1947 bis 1950 war er für Vasas Budapest, von 1951 bis 1956 für Honvéd Budapest und für eine Spielzeit für Váci Vasas aktiv. In der Mannschaft von Honvéd Budapest spielte er unter anderem mit Stars wie Ferenc Puskás oder József Bozsik zusammen.

Nationalmannschaft

Von 1942 bis 1955 bestritt er 42 Länderspiele für Ungarns Nationalmannschaft.[1] Der erste Höhepunkt seiner Karriere war der Gewinn der olympischen Goldmedaille 1952. Er absolvierte 1954 fünf Spiele in der Abwehr der Nationalmannschaft und zählte zu den Spielern, die im legendären Finale der Weltmeisterschaft 1954 in Bern der Auswahl Deutschlands unterlagen.

Trainerkarriere

Von August 1962 bis April 1963 trainierte er Honvéd Budapest, danach, von Juli bis Dezember 1963, den Debreceni VSC.

Im Dezember 1963 verließ er Ungarn und wechselte nach Deutschland, wo er von 1964 für den Rheydter Spielverein beginnend, bis 1974 für den 1. FC Kaiserslautern, für den MSV Duisburg, für Tasmania Berlin, erneut für den 1. FC Kaiserslautern, für den 1. FC Köln, für Kickers Offenbach und für den Freiburger FC als Trainer tätig war.

Danach nahm er die Trainerstelle beim griechischen Erstligisten PAOK Saloniki an und führte die Mannschaft 1976 zur ersten Meisterschaft der Vereinsgeschichte.

Anschließend kehrte er nach Deutschland zurück und war im selben Jahr für den Bundesligisten Eintracht Frankfurt tätig. Noch vor Ernst Happel beim Hamburger SV war er der erste Trainer, der die Raumdeckung in Deutschland einführte. Er ließ dieses System bei Eintracht Frankfurt und später beim FC Bayern München spielen. Zunächst setzte sich die Raumdeckung in Deutschland nicht durch, heute ist sie Standard im Weltfußball.[2]

Anfang Dezember 1977 erfolgte ein einvernehmlicher Trainertausch: Lóránt wechselte nach dem 16. Bundesligaspieltag für Dettmar Cramer, der gerade fünf Niederlagen am Stück eingefahren hatte, zu Bayern München, Cramer seinerseits zu Eintracht Frankfurt. Lóránt übernahm die Mannschaft auf dem 12. Platz und beendete die Saison ebendort. Das ist die historisch schlechteste Endplatzierung der Bayern. Im Dezember 1978 wurde er beurlaubt und durch seinen Assistenten Pál Csernai ersetzt. Lóránts letzter Verein, den er in Deutschland betreute, war 1979 der FC Schalke 04. 1980 kehrte Lóránt nach Saloniki zurück, wo er seinen größten Erfolg gefeiert hatte. Im Frühjahr des folgenden Jahres erlitt er bei einem Spiel seiner Mannschaft gegen Olympiakos Piräus auf der Trainerbank einen Herzinfarkt, an dessen Folgen er noch im Stadion starb.

Erfolge

Als Spieler

Nationalmannschaft:

  • Olympiasieger 1952
  • Zentraleuropameister 1953
  • Vize-Weltmeister 1954

Vereinsebene:

  • Ungarischer Meister 1943/44 mit (Nagyváradi AC) 1952, 1954, 1955 (mit Honvéd Budapest)
  • Rumänischer Meister 1946/47 (mit UTA Arad)

Als Trainer

  • Griechischer Meister: 1976 mit PAOK Saloniki

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lóránt über sich und Herberger; Er entdeckte den totalen Fußball, in: DER SPIEGEL, Ausg. 14/1977, abgerufen am 21. April 2013
  2. rund-magazin.de Artikel im Magazin RUND