Hans Dütting

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Hans (Johann) Caspar Dütting (* 27. Dezember 1903 in Horst; † 7. Dezember 1966 in Essen-Rüttenscheid) war ein deutscher Bergwerksdirektor und Funktionär des Deutschen Alpenvereins (DAV).

Hans Dütting

Leben

Er stammte aus einer Bergmannsfamilie[1] und war der Sohn des Bergassessors Christian Dütting, der zwischen 1899 und 1905 die Zeche Nordstern in Horst leitete.

Hans Dütting besuchte das Realgymnasium in Gelsenkirchen mit der Reifeprüfung im Jahr 1922. Er studierte danach Bergbau an der Bergakademie Clausthal und an der Technischen Universität Berlin, wo er am 15. Dezember 1926 den Abschluss als Diplom-Ingenieur der Fachrichtung Bergbau erhielt.

Er war zunächst als Hilfs- und Reviersteiger tätig und ab 18. Januar 1927 Bergreferendar in unterschiedlichen Berginspektionen. Am 12. Juni 1930 wurde er nach Prüfung für den höheren Staatsdienst Bergassessor und arbeitete zu dieser Zeit in der Gelsenkirchener Bergwerks-Aktiengesellschaft (GBAG) als Grubenaufsichtsbeamter und Direktionsassistent der Gruppe Gelsenkirchen. Im April 1933 trat er der NSDAP bei. 1934 wurde er Betriebsinspektor der Zeche Holland.

1936 wurde Hans Dütting Betriebsdirektor und Bergwerksdirektor der Essener Zeche Zollverein. Er war damit der Nachfolger Dr. Otto Springorums, der damals zum Vorsitzenden des Vorstands der Gelsenkirchener Bergwerks AG (GBAG) berufen wurde. 1942 erfolgte seine Ernennung zum Vorstandsmitglied und Leiter der Gruppe Gelsenkirchen der GBAG. Es folgte ein zweijährige Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender der Rhein-Elbe-Bergwerks AG, die aus einer Umgruppierung der Gelsenkirchener Bergwerks-AG entstand. Bei letzterer war er von 1957 bis zu seinem Tod Vorstandsvorsitzender sowie Vorstandsmitglied des Unternehmensverbands Ruhrbergbau. Zudem war er Vorsitzender des Aufsichtsrates der Ruhrkohle AG.

Unter seiner Führung konnten nach 1945 die schweren Kriegsschäden nicht nur überwunden, sondern durch technische Neuerungen und Umbauten die Förderungskapazität der Gesellschaft erheblich gesteigert werden. Aus der Gruppe Gelsenkirchen ging im Zuge der Entflechtung im Jahre 1953 die Rheinelbe Bergbau AG hervor, deren technisches Vorstandsmitglied er war.

In seiner Freizeit war der passionierte Bergsteiger Hans Dütting im Deutschen und Österreichischen Alpenverein (DuOeAV), der sich 1938 in Deutschen Alpenverein (DAV) umbenannte, aktiv. Er trat 1932 der Sektion Essen des DuOeAV bei. Von 1950 bis 1955 war er Erster Vorsitzender der Sektion Essen des DAV und danach bis zu seinem Tod 1966 Zweiter Vorsitzender. Ferner wurde er 1953 Mitglied des DAV-Hauptvorstandes und war von 1955 bis 1960 Dritter Vorsitzender und von 1960 bis zu seinem Tod Erster Vorsitzender des DAV.

Hans Dütting war von 1956 bis 1966 Aufsichtsratsvorsitzender des Wasserwerk für das nördliche westfälische Kohlenrevier.

Dütting wurde auf dem Friedhof Bredeney in Essen beigesetzt.

Literatur

  • Michael Farrenkopf: Bergassessor Christian Dütting. Zur Biographie eines angestellten Bergbau-Unternehmers. In: Ulrich S. Soénius (Hrsg.): Bewegen – Verbinden – Gestalten. Unternehmer vom 17. bis zum 20. Jahrhundert. Festschrift für Klara van Eyll. Köln 2003 (= Schriften zur rheinisch-westfälischen Wirtschaftsgeschichte, Band 44).
  • Gebhard Bendler, Stefan Ritter: Ausgewählte Biografien. In: Die Berge und wir. 150 Jahre Deutscher Alpenverein. München 2019, S. 299–300 (mit fehlerhaften Angaben zum Geburtsmonat: November statt Dezember sowie zum Sterbeort: Bochum statt Essen).
  • Erwin Dickhoff: Essener Köpfe. Klartext-Verlag, Essen, ISBN 978-3-8375-1231-1.

Weblinks

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Dütting - eine Iburger Bergmannsfamilie. Zeche Holland, Bochum-Wattenscheid, 1912