Harry Hornig

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Harry Hornig (* 22. Oktober 1930 in Gelsenkirchen; † 24. Dezember 2022)[1] war ein deutscher Dokumentarfilmer.

Leben

Harry Hornig wurde als Sohn eines Bergmann geboren, besuchte die Mittelschule in Gelsenkirchen und machte danach eine Lehre als Bergarbeiter. Im Jahre 1949 zog er nach Jena, wo er an der dortigen Universität ein Studium der Philosophie, Germanistik und Filmwissenschaften abschloss. Seit den 1950er arbeitete er im DEFA-Studio, Bereich Dokumentar- und Kurzfilme. Dort wurde er im Jahre 1954 unter der Leitung von Gustav Wilhelm Lehmbruck Dramaturgie-Assistent, später Dramaturg und Redakteur und arbeitete mit Joachim Hadaschik zusammen. Seit dem Jahre 1958 arbeitete er als Dokumentarfilmregisseur und machte Autoren- und Dramaturgentätigkeiten. Seit 1961 machte er Kinder- und Jugenddokumentationen und arbeitete mit dem Schriftstellerehepaar Wera Küchenmeister und Claus Küchenmeister zusammen, wobei er die Geschichte der proletarischen Kinderbewegung in Deutschland zum Gegenstand seiner Dokumentationen machte. Im Jahre 1974 arbeitete er zusammen mit Róza Berger-Fiedler, wobei beide zum Anlass des 25. Jahrestages der DDR den Film "Träume leben" erschufen.

Neben seiner Arbeit im DEFA-Dokumentarfilmstudio war Hornig für das Fernsehen der DDR tätig, wo er stellvertretender Leiter im Bereich Fernsehen des DEFA-Studios für Kurzfilme wurde. In den Jahren 1979 bis 1982 war er Vorsitzender der Sektion Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik im Verband der Film- und Fernsehschaffenden der DDR.

Seit 1982 war Hornig Dozent für Regie des Dokumentarfilms an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg. Von 1983 bis 1986 leitete er den Fachbereich Regie und arbeitete als Prorektor für Ausbildung, Film- und Fernsehproduktionen. Weiter lehrte Hornig auch an der Hochschule für Fernsehen und Film München, der Ruhr-Universität Bochum und der Volkshochschule Gelsenkirchen. Zudem arbeitete er als Autor und Dramaturg und hatte oft mit der Regisseurin Róza Berger-Fiedler kooperiert. 1991 gründete er gemeinsam mit Berger-Fiedler die BABEL Film und Video GmbH mit Sitz in Berlin, wo Hornig als Autor, Dramaturg und beratender Produzent arbeitete. 2016 waren Hornigs Filme Pankoff und Wink vom Nachbarn im Rahmen der Retrospektive „Deutschland 1966 – Filmische Perspektiven in Ost und West“ auf der Berlinale zu sehen.

Filmografie

  • 1956: KgU – Kampfgruppe der Unmenschlichkeit (Dramaturgie)
  • 1958: Tageskurs 1:4
  • 1966: Pankoff
  • 1968: Ostern 68
  • 1973: Ewa – Ein Mädchen aus Witunia
  • 1981: Liebster Dziodzio

Werke

  • Harry Hornig: Aktuelle Probleme des Dokumentarfilms, in: Deutsche Filmkunst 11/1961.
  • Harry Hornig, in: Werkstatt. Berlin 1974;
  • Harry Hornig: Der Dokumentarfilm und seine Zuschauer, in: Film und Fernsehen 11/1980.

Literatur

  • Annemarie Noelle: Harry Hornig, in: Filmdokumentaristen der DDR, Henschel Verlag Berlin 1969

Weblinks

Einzelnachweise