Hassel

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Wappen von Gelsenkirchen

Hassel
Stadtteil von Gelsenkirchen

Höhe 44 m über NN
Fläche 7,56 km²
Einwohner 15.303 [1](31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte 2025 Einwohner/km²
Ausländeranteil 23,7 %
Postleitzahl 45896
Vorwahl 0209
Gliederung
Stadtbezirk Nord
Stadtteile

Buer, Hassel, Scholven

Politik
Bezirksbürgermeister Dominic Schneider (SPD)
Verkehrsanbindung
Autobahn Bundesautobahn 52 number.svg
Bundesstraße Bundesstraße 224 number.svg
S-Bahn S9
Bus 211, 212, 222, 243, 244, 248, NE9, SB28
Quelle: Statistikamt Gelsenkirchen
Satellitenbild
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Lage von Hassel im Norden Gelsenkirchens

Hassel ist ein nördlicher Stadtteil von Gelsenkirchen und hat 15.303 Einwohner (Stand 31. Dez. 2022).[2]

Geographie

Hassel liegt im Norden Gelsenkirchens und wird im Norden von der Stadt Marl, im Osten von der Stadt Herten, beide im Kreis Recklinghausen, begrenzt. Im Süden und Westen grenzt Hassel an die Gelsenkirchener Stadtteile Buer und Scholven. Zusammen mit diesen beiden Stadtteilen bildet Hassel den Stadtbezirk Nord. Die innerstädtische Grenze wird im Süden von der Straße Nordring und nach Westen hin von der Autobahn A52 und die alte Bundesstraße B224 gebildet. Durch die Aus- und Auffahrt 44 der Autobahn A52 hat Hassel direkten Zugang zum deutschen Autobahnnetz.

Geschichte

Im 13. Jahrhundert ist Hassel eine von zwölf Bauernschaften rund um das Dorf und Freiheit Buer. In der Nähe entsteht das Wasserschloss Haus Lüttinghof (1398). Erst mit der zunehmenden Industrialisierung am Ende des 19. Jahrhunderts beginnt Hassel zu wachsen. Wesentlicher Schub ist das Abteufen der Doppelschachtanlage der Zeche Bergmannsglück im Jahre 1903. 1905 wird die Zeche Bergmannsglück in Betrieb genommen. Von da an wächst Hassel stetig weiter. Arbeiter der Zeche siedeln sich im Stadtteil an und die verschiedene Zechensiedlungen entstehen im Laufe der nun folgenden Jahre und Jahrzehnte. 1910 wird die Mährfeldschule errichtet. 1918 wird der Gartenbauverein Hassel gegründet. Der SC Hassel wird 1919 gegründet. Am 17. September 1953 wird auf der Kokerei Hassel der erste Koks gepresst. 1957 gründet sich der Billard Club BC Grün-Weiß Hassel 57 e.V. 1961 wird die Zeche Bergmannsglück stillgelegt. 1963 wird eine Zweigstelle der Stadtbücherei in Hassel eröffnet. Am 16. November 1982 weist das Bundesverfassungsgericht die Beschwerde der evangelischen Lukaskirchengemeinde in Hassel zurück, die nur noch einen Teil ihrer Stromrechnung bezahlen will, um gegen die Nutzung der Atomenergie zu protestieren. 1999 wird die Kokerei Hassel geschlossen. Im März 2014 werden die Übertage-Gebäude der Zeche Bergmannsglück abgerissen und beseitigt.

Von der Kokerei zum Stadtteilpark

Am 17. September 1953 wird auf der Kokerei Hassel der erste Koks gepresst. 1999 wird die Kokerei Hassel nach über vierzig Jahren geschlossen.[3][4]

Auf einer Fläche von mehr als 30 Hektar entsteht zwischen 2016 und 2020 eine ökologisch anspruchsvolle Freifläche mit hoher Aufenthaltsqualität – der Glückaufpark Hassel – Park des Wandels.

Seit Juni 2020 bereichert er das Naherholungsangebot im Quartier und wird von Menschen aus nah und fern sehr gut angenommen. Anfangs war der Park vor allem unter seinem Arbeitstitel „Stadtteilpark“ bekannt. Der neue Name „Glückauf Park Hassel - Park des Wandels“ wurde von einer Jury aus 90 Vorschlägen von Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Gelsenkirchen ausgewählt.[5]

Bevölkerung

Zum 30. Dezember 2021 lebten 15.279 Einwohner in Hassel.

  • Anteil der weiblichen Bevölkerung: 50,7 % (Gelsenkirchener Durchschnitt: 50,3 %)
  • Anteil der männlichen Bevölkerung: 49,3 % (Gelsenkirchener Durchschnitt: 49,7 %)
  • Ausländeranteil: 23,3 % (Gelsenkirchener Durchschnitt: 23,5 %)

Denkmalliste Hassel

Denkmalliste A - Baudenkmäler

→ Einzelheiten siehe Denkmalliste

Denkmalliste B - Bodendenkmäler

Bildung

Bildungsoffensive Hassel e. V.

  • Eppmannsweg 32, 45896 Gelsenkirchen-Hassel (Webseite)

Schulen

Grundschulen

Hauptschule:

Realschule

- bis 1995 Dependance der Realschule an der Mühlenstraße, anschließend Eigenständigkeit - 1999/2000: Neubau eines Pavillons für die Naturwissenschaften mit drei Klassenräumen, eine Cafeteria und eine Sporthalle. - ab dem Sommerhalbjahr 2012 werden Haupt- und Realschule in die Sekundarschule Hassel überführt, das heißt Haupt- und Realschule nehmen keine neuen Schüler mehr auf, Neuanmeldungen sind ausschließlich für die Sekundar-Schulform möglich

Sekundarschule Hassel (Sekundarstufe 1, 5.-10. Klasse): Eppmannsweg 34 (Hauptschule) und St.-Michael-Straße 1 (Realschulstandort)

Starttermin: Sommerhalbjahr 2012 Dreizügigkeit mit jeweils mindestens 25 Schülern in den Jahrgangsstufen 5 bis 10, Gebundener Ganztag, Schule mit den zwei Standorten: Eppmannsweg 34 (Hauptschule) und St.-Michael-Straße 1. Abschlüsse: Hauptschulabschluss Klasse 9 oder 10 sowie den mittleren Abschluss mit und ohne Qualifikationsvermerk, aber auch der Übergang auf den gymnasialen Zweig steht den Schülern offen, da eine verbindliche Kooperation mit den Berufskollegs für Technik und Gestaltung sowie ,Eduard-Spranger’ besteht, Zusammenarbeit mit der Gesamtschule Buer-Mitte.

Förderschule:

Religion

Evangelische Kirchengemeinden

Die Markuskirche wird 1953/1954 mit 250 Sitzplätzen erbaut. Die Einweihung findet 1955 statt. In einem Zeitraum zwischen 1953 und 1955 entsteht das „Gemeindezentrum Markuskirche“ an der Biele. Pastor Friese ist erster Seelsorger der Gemeinde.

Über dem Eingangsbereich befindet sich ein großes Fenster mit roten fünfeckigen Scheiben. Sie stellen die Feuerzungen dar bei der Ausgießung des Heiligen Geistes auf die Menschen am Pfingstfest. An der rechten Altarseite ist in einem weiteren großen Glasfenster der Evangelist Markus dargestellt. [6]

Mit Wirkung vom 1. Januar 1961 wurde die bisherige „Evangelische Kirchengemeinde Hassel“ in zwei selbständige Gemeinden aufgeteilt. Seitdem existiert in Hassel die „Evangelische Lukas-Kirchengemeinde“ und die „Evangelische Markusgemeinde“.

Die evangelische Lukas-Kirchengemeinde errichtet 1961 ein erstes Gemeindezentrum mit einem Kindergarten, dem „Dietrich-Bonhoeffer-Haus“, welches das erste „Haus der offenen Tür“ für Kinder und Jugendliche in NRW wird, einer Schule, der Hauptschule am Eppmannsweg, mit Versammlungsräumen für Gruppen mit Bücherei und der Lukas-Kirche als spirituelle Mitte und damals größtem Versammlungsraum im Stadtteil.

Von den 4 evangelischen Kirchengemeinden (Buer, Hassel-Markus, Hassel-Lukas, Scholven) fusionieren drei im Jahr 2007 zur Evangelische Trinitatis-Kirchengemeinde Buer.

Die Lukas-Kirchengemeinde bleibt aufgrund eigener Vorstellungen und Konzepte autark und hat nach der erfolgreichen Gründung einer Bürgerstiftung mit der Bürger, Religionsgemeinschaften, Stadt und Wirtschaft ihre Verantwortung für den Stadtteil Hassel demonstrieren, in den vergangenen 10 Jahren eine beachtliche Entwicklung vom evangelischen Gemeindezentrum zum Stadtteil- und Begegnungszentrum vollzogen.

Am 2. November 2014 wird die evangelische Markuskirche entwidmet und das Kirchengebäude wird zukünftig einer anderen Nutzung zugeführt werden. Geplant ist das Projekt „Wohnen in der Markuskirche“. Hierfür wird ein Architektenwettbewerb durchgeführt. Die Entwürfe der zwo+ architekten in Bochum haben für das Projekt „Wohnen in der Markuskirche“ den 1. Preis bekommen. Anschließend wird in der Markuskirche auf Ihre Bausubstanz hin untersucht und geprüft, ob die notwendigen Bauvoraussetzungen gegeben sind.

Nach umfangreichen Umbaumaßnahmen wird 2015 das „Neue Stadtteilzentrum“ („Das neue Bonni“) eröffnet.

Katholische Kirchengemeinden

Die katholische Kirche St. Michael an der Valentinstraße in Gelsenkirchen-Hassel ist eine Tochtergründung der Buerschen Muttergemeinde St. Urbanus. Ihre Entstehung beginnt ab 1911, als sich die Bewohnerzahl in Hassel infolge der Abteufung der Schächte der beiden staatlichen Zechen Bergmannsglück und Westerholt in den Jahren 1903 bzw. 1907 auf 10.000 zu bewegt.

Die römisch-katholischen Pfarrgemeinden werden im Jahr 2007 neu strukturiert. Mit der Gründung der Großpfarrei St. Urbanus werden die ehemals selbständigen Pfarreien St. Michael, St. Theresia und St. Pius aufgelöst.

Die katholische Pfarrkirche St. Theresia wird am 17. Juni 2007 im Zuge der Umstrukturierung der Pfarrgemeinden des Bistums Essen geschlossen.

Die älteste der drei katholischen Kirchen, St. Michael, im Zentrum des Stadtteils, wird am 9. September 2007 geschlossen und St. Pius verbleibt als einzige katholische Kirchengemeinde des Stadtteils Hassel am Eppmannsweg. Nachdem sich die Entscheidung St. Michael zu schließen, als nachhaltiger Fehler erwiesen hat, wird die Kirche nach umfassenden Modernisierungsarbeiten im Juni 2014 wieder eröffnet. Im August 2014 wird die katholische St. Pius-Kirche in Hassel abgerissen.

Islamische Gemeinde

Neben christlichen Kirchen steht in Hassel auch die im Jahr 1994 eröffnete El-Aksa-Moschee (Mescid-i Aksa Camii). Sie hat ein etwa 20 Meter hohes Minarett, von dem freitags zum Freitagsgebet gerufen wird.

Sport

Größter und ältester Sportverein im Stadtteil ist der 1919 gegründete SC Hassel, in dem nicht nur Fußball gespielt, sondern auch Breiten- und Behindertensport betrieben wird. Mit Ende der Spielsaison 2015/2016 ist die 1. Mannschaft des SC Hassel nach zehn Jahren in der Westfalenliga wieder in die Oberliga Westfalen Nord aufgestiegen. Das Stadion des SC Hassel liegt an der Lüttinghofstraße 3 in 45896 Gelsenkirchen-Hassel. Hier liegt auch die vereinseigene Tennisanlage.

Der zweite Traditionsverein in Hassel ist die DJK Arminia Hassel 24 mit einer Fußball- und einer Breitensportabteilung. Er wurde 1924 ins Leben gerufen. Das Stadion der DJK befindet sich an der Valentinstraße 74 in 45896 Gelsenkirchen.

Ein weiterer Fußballverein ist der YEG Hassel 1993 (Yunus Emre Genclik). Derzeit spielt die 1. Mannschaft in der Westfalenliga 1.

Weitere Sportvereine/ Sportarten

Billard Club - Grün Weiß Hassel 1957 e. V.

Öffentlicher Personennahverkehr

Im öffentlichen Personennahverkehr Hassels verkehren die Buslinien 211, 212, 222, 243, 244, 248 und der Nachtexpress NE9 der Vestischen Straßenbahnen GmbH (Vestische) sowie die Schnellbuslinie SB 28 der Busverkehr Rheinland GmbH (BVR). Zusätzlich verkehrt eine S-Bahn der S-Bahn Rhein-Ruhr (S9) am nördlichen Stadtrand von Hassel.

Persönlichkeiten aus Hassel

  • Christian Hammer, Jazzgitarrist, *1967 in Gelsenkirchen, Jugendzeit in Hassel verbracht[7]
  • Rudolf Kowalski, Schauspieler, * 8. September 1948 in Gladbeck, aufgewachsen in Hassel[8]
  • Hendrik Heutmann, Schauspieler, * 1982 in Marl, aufgewachsen in Gelsenkirchen-Hassel[9]

Quellen

  • Beiträge zur Geschichte Buer – Horst – Gelsenkirchen, Band 25, 2006, ISBN 3-938152-14-1

Einzelnachweise

Weblinks

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