Gelsenkirchen Hauptbahnhof

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Haltestelle Hbf
Linie: Linie 107, Linie 301, Linie 302, Linie 348, Linie 380, Linie 381, Linie 382, Linie 383, Linie 385, Linie 389, Linie CE56, Linie NE13, Linie NE11, Linie NE12, Linie NE14, Linie SB29, Linie 194, Linie S2
Verkehrsart: Bus, Tram, S-Bahn
Tarifgebiet: 260
Ausstattung: P+R

Lagekarte

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Postamt und Hauptbahnhof im Jahre 1924
Das ReiseZentrum im Hauptbahnhof Gelsenkirchen

Der Hauptbahnhof Gelsenkirchen ist ein Intercity-Fernbahnhof der Deutschen Bahn, der am Schnittpunkt der Strecken Oberhausen–Dortmund und Essen–Münster (Westfalen) liegt und an zehn Bahnstrecken angebunden ist, davon sechs mit Personenverkehr und vier nur mit Güterverkehr. Laut Bahnamtlichem Betriebsstellenverzeichnis hat er das Kürzel EG.

Mehr als 35.000 Menschen halten sich täglich im Hauptbahnhof der Stadt Gelsenkirchen auf - gut die Hälfte davon sind Fahrgäste der Deutschen Bahn. Der Fahrplan umfasst 402 Personenzüge aller Gattungen. Die Bahnsteige sind auf der westlichen Hälfte des Bahnhofs überdacht. Die Gleise 4/5 und 6/7 verfügen zudem über Fahrtreppen und seit dem Frühjahr 2006 sind alle Bahnsteige mit Aufzügen erreichbar.

Zwischen Mai 2005 und Juni 2006 wurde der Bahnhof komplett neu gestaltet und erhielt ein komplett neues Aussehen. Der Bahnhof wird mit mehreren Kameras videoüberwacht, außerdem ist er Station der Fußballroute NRW. Die zugehörige Tafel am Nordausgang ist verschollen. Am Südzugang wird an die Deportation jüdischer Jugendlicher erinnert.

Geschichte

Von 1847 bis 2005

Der Bahnhof Gelsenkirchen wurde 1847 zusammen mit der Cöln-Mindener Eisenbahn eröffnet.

Mit der Einweihung des neuen Empfangsgebäudes und einer Erweiterung der Bahnanlagen wurde der umgestaltete Bahnhofsvorplatz zum repräsentativen Zentrum Gelsenkirchens. Da die Stadt seit den 1880er Jahren zur Anlaufstelle für den Zuwandererstrom aus den Ostprovinzen des Deutschen Reiches in das Industriegebiet zwischen Ruhr und Emscher wurde, war ein Neubau des Bahnhofsgebäudes notwendig geworden.

Trotz zahlreicher Neubauten (1894 Rathaus; 1899 Stadthalle; 1904 Stadtbad) galt Gelsenkirchen in den Augen der Zeitgenossen als "Kohlen- und Fabriknest". Ein Nebeneinander von Industrieanlagen und ländlicher Idylle prägte das Stadtbild. Noch 1901 hatte der nach Resse versetzte Pfarrer Heinrich Röttger Schwierigkeiten, seine Pfarrstelle zu finden:

„»Sie fahren mit der Straßenbahn und sagen dem Schaffner, Sie wollen zur Zeche Ewald Fortsetzung... Das ist mitten im Wald. Sie müssen dann auf einen Schornstein zugehen, der aus dem Wald herausragt.«“

Lediglich die Bahnhofstraße zwischen Bahnhof und Neumarkt mit zahlreichen Geschäften hatte städtischen Charakter[1].

Der Hauptbahnhof wurde seither zweimal grundlegend neu gebaut. Das erste Mal wurde er 1904 neu gebaut, weil die Kapazitäten des alten Bahnhofes nicht mehr ausreichten, und ist seitdem ein Hauptbahnhof. Im Zuge dieser Baumaßnahme wurden die bis dato ebenerdig liegenden Gleise angehoben, damit der zunehmende Verkehr von Gelsenkirchen nach Bochum ungehindert den Hauptbahnhof passieren konnte. Der zweite Neubau wurde von 1982 bis 1983 durchgeführt. Dieser zweite Neubau war und ist auch heute noch immer stark umstritten. Während des zweiten Neubaus wurde auch das Bahnhofscenter errichtet, welches heute einheitliche Öffnungszeiten (von 8 bis 20 Uhr) bietet (Gastronomie ausgenommen).

Der Hauptbahnhof Gelsenkirchen heute

In Vorbereitung zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wurde der Hauptbahnhof umgebaut. Der Bahnhof selbst hat ein vollkommen neues Gesicht erhalten. In den Umbau des Hauptbahnhofes wurden etwa 15 Millionen Euro investiert. Dazu wurden unter anderem folgende Baumaßnahmen durchgeführt:

  • Sanierung der Bahnsteige (mit Blindenleitsystem und Aufzügen)
  • Erweiterung des Bahnsteig 1 für eine Klimaanlage
  • Umgestaltung der Passage
    • Reisezentrum direkt an der Verteilerebene
    • Taxistand nahe am Bahnhof
    • Aufzüge zu den Bahnsteigen
    • neue Ladenlokale für Einzelhandel und Gastronomie
  • Umbau des U-Bahnhofes; Absenken der noch nicht abgesenkten Teile der Bahnsteigkante, um im Stadionverkehr (Gelsenkirchen Hbf - Veltins-Arena) mit zwei Doppeltraktionen - d. h. zwei mal zwei Bahnen - halten zu können

Seit Mitte Mai 2006 war der Umbau des Hauptbahnhofs großenteils fertiggestellt. Die offizielle Eröffnung fand am 8. Juni 2006 statt.

Im Mai/Juni 2019 wurden von DB Station&Service in Zusammenarbeit mit der Ruhrkohle AG und dem Institut für Stadtgeschichte verschiedene historische Aufnahmen lokaler Bergwerke sowie Text und QR-Code des Steigerliedes als Erinnerung an den Bergbau im Bereich des Reisezentrums angebracht. Hinzu kommt ein Originaltrikot aus dem Abschiedsspiel gegen Bayer Leverkusen, das sich an der gegenüberliegenden Fassade befindet. Das von der Bahn ersteigerte Kleidungsstück wurde im Spiel von Benjamin Stambouli getragen und nennt die Zeche Graf Bismarck.

U-Bahnhof

Der U-Bahnhof Gelsenkirchen Hauptbahnhof befindet sich unter dem Hauptbahnhof. Er besteht seit 1984 und wird von den Linien 107, 301 und 302 bedient. Er verfügt über einen Mittelbahnsteig. Im Süden befindet sich eine Wendeanlage für Straßenbahnen und eine Rampe, welche die Linie 302 ab der Haltestelle „Rheinelbestraße“ oberirdisch im Straßenraum Richtung Wattenscheid und Bochum weiterführt.

Nach Norden setzt sich die Strecke über sechs weitere unterirdische Stationen fort (bis Haltestelle Trinenkamp), um über eine Rampe vor der Haltestelle „ZOOM Erlebniswelt“ oberirdisch weiter zu verlaufen. Dies gilt für die Linie 301; die Linien 107 und 302 verlassen den Tunnel vor der Station am Musiktheater.

Linien

Fernverkehr

Im Fahrplanjahr 2007 ist der Hauptbahnhof Gelsenkirchen Systemhalt einer Intercity-Linie der Deutschen Bahn:

  • IC 35: Norddeich–Rheine–Münster (Westfalen)–Gelsenkirchen–Duisburg–Köln–Koblenz–Trier–Luxemburg

Darüber hinaus wird der Bahnhof von einzelnen Zügen anderer Intercity-Linien sowie freitags und sonntags von Verstärkungszügen im Wochenendverkehr angefahren. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2008 verkehren auch wieder 2 Intercity-Express-Züge über Gelsenkirchen Hauptbahnhof (ICE 1101(So)/1102(Fr)).

Nahverkehr

Die folgenden Linien des Regionalverkehrs halten am Hauptbahnhof Gelsenkirchen:

  • RE 2 (Rhein-Haard-Express): Münster (Westfalen)–Recklinghausen–Gelsenkirchen–Essen–Duisburg–Mönchengladbach (stündlich)
  • RE 3 (Rhein-Emscher-Express): Hamm–Dortmund–Gelsenkirchen–Oberhausen–Duisburg–Düsseldorf (stündlich)
  • RB 42 (Haard-Bahn): Münster (Westfalen)–Recklinghausen–Gelsenkirchen–Essen (stündlich)
  • RB 46 (Glückauf-Bahn): Bahnstrecke Bochum–Gelsenkirchen|Bochum–Wanne-Eickel–Gelsenkirchen (halbstündlich)
  • S 2 (S-Bahn Rhein-Ruhr): Dortmund–Herne–Gelsenkirchen–Essen / Oberhausen–Duisburg (2x pro Stunde)

Die Linien RE 2 und RB 42 bilden zusammen einen annähernden Halbstundentakt auf der Strecke Münster–Essen.

Insgesamt halten in Gelsenkirchen täglich knapp 350 Züge des Nah- und Fernverkehrs.

Straßenbahn- und Busanschlüsse

Busbahnhof Gelsenkirchen

Weiterhin halten folgende Straßenbahn- und Buslinien am Hauptbahnhof Gelsenkirchen:

Verwaltung und Management

Der Hauptbahnhof Gelsenkirchen, sowie etwa ein Dutzend weiterer Bahnhöfe in der Region, darunter auch in Nachbarstädten wie Herne, Gladbeck und Castrop-Rauxel, werden seit Oktober 2004 vom Leiter der Verkehrsstation Gelsenkirchen Hbf geführt. Der Hauptbahnhof Gelsenkirchen ist dem Bahnhofsmanagement Essen unterstellt.

Weblinks

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Einzelnachweise


Dieser Artikel basiert auf dem Artikel „Gelsenkirchen Hauptbahnhof“ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia in der Version vom 31. Mai 2009 (Permanentlink) und steht unter der Lizenz Creativ Commons Attribution/Share-Alike 3.0 (Unported). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.